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Laboruntersuchungen im Institut für
Klinische Chemie und Labormedizin (IKL)
- Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt -
Direktor: Prof. Dr. Dr. med. Th. Demant
Kommentiertes Leistungsverzeichnis
Letzte Aktualisierung: 09.02.2011
Zum Gebrauch des Leistungsverzeichnisses .
Notfallparameter.
Leistungsverzeichnis des Instituts: 1.
Klinische Chemie .
Hämostaseologie .
Blutgruppenserologie .
Klinische Immunologie .
Infektionsserologie .
Drug Monitoring /Toxikologie .
Spurenelemente .
Funktionstests .
10. Spezialanalytik.
11. Mikrobiologie, incl. Mykologie.
ALLGEMEINE HINWEISE ZUR PROBENGEWINNUG UND ZUR QUALITÄTSSICHERUNG BEI
LABORMEDIZINISCHEN UNTERSUCHUNGEN
Für die Erstellung verlässlicher Laborwerte ist es wichtig, sogenannte präanalytische Fehler schon im Vorfeld der eigentlichen Analyse zu
vermeiden und einige allgemeine Regeln zu beachten.
Blutuntersuchungen: Die Blutabnahme sollte in der Regel morgens am nüchternen, liegenden Patienten erfolgen. Im Idealfall sollte nach
kurzer Stauung venöses Blut mit einer großlumigen Nadel entnommen werden. Durch eine
standardisierte Blutabnahme kann die zum Teil
sehr beträchtliche biologische Variation verschiedener Analyte (z. B. durch zirkadiane Schwankungen, Nahrungsresorption, transvasale Vo-
lumenverschiebungen) vermindert werden.
Für alle Serumuntersuchungen sind
Serumröhrchen (weiße Monovette) zu verwenden, hämatologische Untersuchungen werden in
EDTA-
Blut (rote Monovette), Gerinnungsuntersuchungen in
Citrat-Plasma (grüne Monovette) durchgeführt. EDTA- und Citrat-Röhrchen müssen
exakt bis zur Eichmarke gefüllt und danach durch
mehrfaches Kippen gut durchmischt werden, damit die Gerinnung vollständig gehemmt
wird. Bei einer Blutabnahme mit verschiedenen Röhrchen ist die
Reihenfolge 1.) Serummonovette, 2.) Citratröhrchen, 3.) EDTA-Röhrchen zu
beachten. Hiermit wird vermieden, dass Gewebsthromboplastin, das durch die Punktion oder zu lange Stauung freigesetzt wird, in das Citrat-
röhrchen gelangt und die Gerinnungsbestimmungen verfälscht. Aus dem gleichen Grund sind bei alleiniger Citratblutabnahme die ersten 2
ml Blut zu verwerfen, die Stauung ist nach Platzieren der Nadel zu lösen.
Grundsätzlich sollten Blutproben ohne größeren Zeitverzug in das Labor geschickt werden,
EDTA- und Citrat-Proben müssen innerhalb von
max. 3 Stunden bearbeitet werden.
Spezielle Hinweise wie schneller Transport (z. B. Ammoniak, ACTH, Anti-F.Xa) oder Lichtschutz (z. B.
Folsäure, Porphyrine) sind zu beachten.
Urinuntersuchungen: Für den
Nachweis von Substanzen im Urin ist wegen der relativ hohen Analytkonzentrationen am besten der
erste
Morgenurin (Mittelstrahl) geeignet. Dagegen wird für eine quantitative Bestimmung der
Substanzmengenausscheidung mit dem Urin in der
Regel der
24h-Sammelurin verwendet.
Durchführung der 24h-Urinsammlung: Morgens um 6:00 Uhr entleert der Patient die Blase und beginnt dann für 24 h mit der Sammlung des
Urins in ein spezielles
Urinsammelgefäß (Bezug über die Apotheke!). Letztmalig wird die Blase nach 24 h wiederum um 6:00 Uhr in das
Sammelgefäß entleert. Das
Urinvolumen wird abgelesen und zusammen mit der
Sammelzeit dem Labor mitgeteilt, für die Analyse wird eine
Teilmenge von 5-10 ml Urin (Urinmonovette) verschickt. Falls eine 24h-Sammlung nicht möglich ist, kann ersatzweise ein Urinaliquot ver-
wendet werden, wobei die Angaben dann als Konzentration (Menge/ l Urin) erfolgen.
Für verschiedene Analyte (Katecholamine, 5-HIES, Serotonin) ist zur Stabilisierung eine Ansäuerung des Urins erforderlich. Hierfür können 2
g Ascorbinsäure oder 10 ml 10%-ige Salzsäure im Sammelgefäß vorgelegt werden. (Fertig abgepackte Ascorbinsäure kann über die Apo-
theke bezogen werden).
Liquoruntersuchungen: Die Entnahme von Liquor cerebrospinalis hat nach einer klinischen Untersuchung des Patienten und durch einen
Arzt zu erfolgen. Der Entnahmeort (lumbal bzw. okzipital) ist anzugeben. Das Untersuchungsmaterial ist in einem Standardröhrchen (10 ml,
ohne Zusatzstoffe) aufzunehmen und dem Labor unverzüglich (innerhalb max. einer Stunde) zur Analyse zuzuführen.
Molekularbiologische Analysen: Genetische Untersuchungen, insbesondere Untersuchungen auf klinisch relevante Genpolymorphismen,
dürfen nach dem Gendiagnostikgesetz (GenDG) vom 01.08.2009 nur mit dem ausdrücklichen Einverständnis des betroffenen Patienten oder
seines rechtlichen Vertreters vorgenommen werden. Untersuchungsmaterial kann nur bearbeitet oder zur Analyse an externe Einrichtungen
weitergeleitet werden, wenn eine schriftliche Einverständniserklärung des Patienten vorliegt. Hierfür ist der Vordruck des bearbeitenden La-
bors zu verwenden, der über die zentrale Probenannahme des IKL angefordert werden kann.
Maßnahmen zur Qualitätssicherung: Durch systematische Kontrollen muss die Qualität aller Laborbestimmungen fortlaufend überwacht
werden. Die dabei anzuwendenden Vorschriften sind in den „Richtlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in medizinischen
Laboratorien" (RiliBÄK, Dtsch. Ärzteblatt (2008) 105(7):A341-355), verbindlich festgelegt. Die Überwachung der Qualitäts-kontrolle liegt in
der Verantwortung der Landeseichämter. Grundsätzlich muss jede Messung im Hinblick auf Präzision und Richtigkeit überprüft werden. Dar-
über hinaus ist für eine große Zahl von Parametern die Teilnahme an einer zertifizierten externen Qualitätskontrolle vorgeschrieben. Näheres
hierzu kann auf Anfragen mitgeteilt werden.
ZUM GEBRAUCH DES LEISTUNGSVERZEICHNISSES
• Das Leistungsverzeichnis ist in zehn
Kapitel gegliedert, in denen die einzelnen
Kenngrößen alphabetisch angeordnet sind. Im
Index
werden sowohl die Hauptbezeichnungen als auch die üblichen Synonyma und Abkürzungen geführt.
• In der Spalte Material
(Methode) wird das erforderliche Untersuchungsmaterial bezeichnet. Mengenangaben erfolgen nur in Ausnahme-
fällen, da die erforderlichen Mindestmengen vom gesamten Untersuchungsauftrag abhängen. Bei Kenngrößen, deren Wertlage vom angewendeten Untersuchungsverfahren abhängt, wird zusätzlich die im IKL eingesetzte
Methode angegeben.
• Die angegebenen Referenzwerte entsprechen in der Regel den methodenspezifischen Angaben der Test- bzw. Gerätehersteller. Es
werden die in der Klinik üblichen zumeist SI-basierten Dimensionen verwendet, andere häufig benutzte Einheiten werden in Klammern angegeben. In ausgewählten Fällen wird auch die angewendete Methode genannt.
• Die Spalte P
(Punktgruppe) enthält eine Einteilung des betreffenden Parameters im Hinblick auf die durch die Gebührenordnung für Ärz-
te (GOÄ) vorgenommene Bewertung. Dabei werden fünf Gruppen unterschieden: * : < 50 Pkte., ** : 51-200 Pkte., *** : 201-400 Pkte., **** : 401-800, *****: > 800 Pkte. Zusammen mit dem jeweils aktuellen Punktwert können hieraus die Kosten für eine Laborleistung ab-geschätzt werden.
• Unter Indikationen und Bemerkungen sind verschiedene Hinweise zusammengefasst, die eine praktische Bedeutung für die jeweilige
Kenngröße haben. Neben den Angaben zur Indikation gehören hierzu Hinweise zur diagnostischen Sensitivität und Spezifität der Kenn-größen sowie zu präanalytischen Besonderheiten.
• In der Spalte Abt.
(Abteilung) wird angegeben, in welcher Abteilung des IKL ein Verfahren betreut wird. Über die im Vorspann angege-
benen Telefonnummern kann im Bedarfsfall Kontakt mit den zuständigen Mitarbeitern im IKL aufgenommen werden.
• Die im 24 h-Dienst für die
Notfallversorgung ständig verfügbaren Laborleistungen sind im Laborkatalog
hellgrau hinterlegt.
Abkürzungen:
Allgemein:
Raumtemperatur
Antikörper
Biol. Arbeitsplatztoleranz-Wert
Verdacht auf
Bemerkung
Bewertung
HAT/IHA Hämagglutinationstest
Chemiluminescent Mikroparticle Immunoassay
International Federation of Clinical Chemistry
Diabetes Control and Complications Trial
Enzym linked immuno assay
Optimized enzyme immuno chemistry method
Enzym linked immuno sorbent assay
Particel enhanced turbidimetric immunoassay
Prothrombinase induced Clotting Time
Potentiometrische Stripping Analyse
Vorsilben für Maßeinheiten:
NOTFALL-PARAMETER
Für die genannten Kenngrößen wird im Regelfall eine Bearbeitungszeit von weniger als 45 Minuten gewährleistet, Ausnahmen sind
mit * markiert. Im Leistungskatalog sind die Notfall-Parameter hellgrau hinterlegt. Proben mit rotem Punkt („Lebensgefahr") werden mit
höchster Priorität bearbeitet.
Klinische Chemie
Hämatologie / Zytologie
Gerinnung
Kleines Blutbild
Anti Faktor Xa *
Procalcitonin (PCT) *
Diff.-Blutbild *
Antithrombin (AT)
freies Hämoglobin *
Glucose im Serum
Troponin-I (TnI)
fetales Hämoglobin *
Blutungszeit, ex-vivo *
Glucose im Liquor
Malaria im Diff.-BB *
Malaria, Streifentest *
Bilirubin, gesamt
Gelenkpunktat: Zellzahl *
Bilirubin, direkt
Zellzahl im Liquor *
Fibrinmonomere *
Fibrinogen (abgel.)
Urin-Streifentest
Heparin-PF4-AK *
Laktat im Liquor
Blutgruppe, Rh-Faktor *
Creatinin-Clearance
Kreuzprobe (mit AK-
Thrombozytenaggregation
AHG-Test, direkt *
graphie (ROTEM) *
Fortsetzung folgende Seite
Notfall-Parameter (Fortsetzung)
Toxikologie / Medikamente:
Blutgasanalyse (BGA)
Amphetamine im Urin
Calcium,ionisiert
Phencyclidin im Urin
HCV-Antikörper *
Barbiturate im Urin
Tablettenreste *
HIV 1/2-Antikörper *
Ethylglucuronid im Urin *
Benzodiazepine im Urin
Toxikol. Abklärung *
Cannabinoide im Urin
Methadon im Urin
Trizykl. Antidepressiva
Cocainmetabolite im Urin Paracetamol
1. KLINISCHE CHEMIE
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
4,7 – 48,8 ng/l
Ind.: DD bei Cushing-Synd. und bei NNR-
(Adrenocorticotrophes
(Abnahmezeit 6-10 Uhr)
Insuffizienz. Erhöhte Werte: Ektope ACTH-
Sekretion, zentrales Cushing-Synd., M. Addison
Erniedrigte Werte: sek. NNR-Insuff., NNR-Tumor,
Glucocorticoid-Therapie. Bem.: Nur EDTA- oder
Li-Heparinröhrchen verwenden, Plasma sofort ins
Labor bringen oder einfrieren. Tagesrhythmik
beachten, Stress vermeiden.
siehe Kapitel 9: Funktionstests
siehe Katecholamine
Normalbefund: < 7,0 µg/l
Ind.: V. a.
hepatozelluläres Karzinom, Keimzell-
(Alpha-1-Fetoprotein)
(Erw. , nicht schwanger)
tumore. Beurteilung von Verlauf und Prognose. -
Physiol. Erhöhung ab der 10. SSW bis max. 500
µg/l)., erhöht auch bei benignen Lebererkrankun-gen (meist < 500 µg/l).
Männer: < 0,85 µkat/l
Ind.: Leber- und Gallenwegserkrankungen
Frauen: < 0,60 µkat/l
Bem.: Hämolyse und Hyperbilirubinämie führt zu
Aminotransferase)
erhöhten, Hyperlipidämie zu erniedrigten Werten.
(IFCC Methode 2003)
(µkat/l x 60 → U/l)
Halbwertszeit: 2 Tage
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Albumin im Serum
Ind: Verlaufsbeurteilung akuter Lebererkrankun-
gen, Abklärung von Ödemen
Bem.: Blutentnahme am liegenden oder mind. 15
Min. sitzenden Patienten, Hämolyse und Hyper-
(Kolorimetrie,
lipidämie führen zu erhöhten, Hyperbilirubinämie
zu erniedrigten Werten. Halbwertszeit: 19 Tage
Albumin im Liquor
Ind.: V. a. Funktionsstörung der Blut-Liquor-
Schranken, Berechnung des Albumin-Quotienten
(Nephelometrie)
(siehe Liquor-Quotientendiagramm n. Reiber)
Albumin im Urin
5 ml zweiter Mor-
Ind.: 1.) Nephrotisches Syndrom, Differenzierung 2
Normal < 20 mg/l
der Proteinurie.- 2.) Früherkennung der diabeti-
Mikroalb.-urie 20-300 mg/l
schen Nephropathie (sog. "Mikro"-albuminurie). -
Makroalb.-urie > 200 mg/l
Siehe auch Spezialanalytik (Kap. 10): Proteinurie-
(Nephelometrie)
siehe Renin-Aldosteron-System
Alkalische
Frauen: 0,54 - 1,70 µkat/l *
Ind.: Diagnose und Verlaufsbeurteilung von hepa- 1
Phosphatase
Männer: 0,76 - 2,00 µkat/l
to-biliären Erkrankungen und von Skeletterkran-
kungen. Bew.: Erhöhte Werte bei Verschlussikte-
rus und Osteopathien. Hypophosphatasä-
mie:selten (Protein-Mangelernährung z.B.) Stör-
faktoren: Hämolyse und Lipämie führen zu er-
niedrigten Werten. Medikamenteneinfluss: erhö-
(IFCC- Methode)
( µkat/l x 60 → U/l )
hend (z.B. Allopurinol, Carbamazepin) oder er-niedrigend (z.B. orale Kontrazeptiva), Aktivitäts-maximum in der Wachstumsphase
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Der Befund ist nicht für juristische Belange ver-
nicht nachweisbar.
wendbar! Serumalkoholwerte (mg/dl) können
Alkoholbedingte Symptome
näherungsweise in Vollblutkonzentrationen (Pro-
ab 50 mg/dl (10,9 mmol/l),
mille) umgerechnet werden (x 0,0083).
(Enzymat. UV-Test)
entsprechend 0,4 Promille
Ind.: V. a. hered. Antitrypsin-Mangel (frühkindli-
che Lebererkrankung bzw. vorzeitiges Lungen-
(Nephelometrie)
emphysem). Bem.: Akute-Phase-Protein
50 – 260 µg/g Stuhl
Ind.: Nachweis und Quantifizierung des enteralen 2
(Stuhlröhrchen)
Eiweißverlusts, z. B. bei Colitis oder M. Crohn.
Bem.: Wegen intest. Alpha-1-AT-Clearance
Rücksprache mit dem Labor (Tel. 3906).
Alpha-1-Mikroglobulin 5 ml Sammelurin
Ind.: Abklärung einer Proteinurie. Erhöhte Werte
bzw. 5 ml zweiter
bei tubulären Nephropathien.
(Nephelometrie)
Ammoniak
18 – 72 µmol/l
Ind.: Beurteilung eines akuten Leberversagens,
(31 - 123 mg/dl)
Verlaufskontrolle bei hepatischer Encephalo-
pathie. Bem.: Falsch hohe Werte bei stark erhöh-
ter GGT oder bei Hämolyse.
Neugeb.: < 144 µmol/l
Wichtig: Rascher
Transport der Probe in das
(< 246 mg/dl )
Labor (< 15 Min.),
separates EDTA-Röhrchen
(Enzymat. UV-Test)
Amylase im Serum
0,42 – 2,08 µkat/l
Ind.: V. a. Pankreatits, V. a. Parotitis.
Bem.: Halbwertszeit: 3-6 d. Untersuchung in
Drainagesekreten (Nachweis einer Pankreasfis-
(CNPG3- Hydrolyse)
(µkat/l x 60 → U/l)
tel) und Pleuraergüssen möglich
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Frauen: 0,35 - 10,5 nmol/l
Ind.: AGS (Adrenogenitales Syndrom), Hirsutis-
Männer: 1,0 - 11,0 nmol/l
mus, polycystisches Ovarsyndrom, NNR-Hyper-
Kinder: niedrigere Werte
plasie, Cushing-Syndrom, Androgenmangel beim
Mann (Testosteronsynthese-Defekt).
Ind.: Diagnostik, Verlaufs- und Therapiekontrolle 2
Converting Enzym
der Sarkoidose (siehe auch IL-2 Rezeptor).
Erhöhte Werte auch bei Leberzirrhose, Hyperthy-
reose, diabet. Retinopathie, Silikose u.a.
Bem.: EDTA inhibiert ACE. ACE-Hemmer 4 Wo.
vorher absetzen.
Frauen: < 0,60 µkat/l
Ind.: Leber- und Gallenwegserkrankungen, Ske-
Männer: < 0,85 µkat/l
lettmuskelerkrankungen
Aminotransferase)
Bem.: Hämolyse und Hyperlipidämie führen zu
(IFCC –Methode 2003)
(µkat/l x 60 → U/l)
erhöhten Werten. Halbwertszeit: 14 Std.
Unterscheidung zw. benig. und malig. Ursachen 1,2
(klin.-chem. Charakteri-
Chol.: < 1,15 > 1,15 mmol/l
des Ascites. Zusätzlich Zelldifferenzierung (siehe
CEA: < 2,5 > 2,5 µg/l
dort). Weitere Kenngrößen auf Anfrage.
Eiweiß: < 30 > 30 g/l
< 60J. : 0,80 - 2,4 mg/l **
Ind.: Maligne Lymphome, CLL, Plasmozytome, 2
> 60J. : 0,80 - 3,0 mg/l
HIV-Infektion (Verlauf).- Serumanstieg auch bei
(Nephelometrie)
beginnender Niereninsuff.
Ind.: Bei konst. Serumwerten spricht ein akuter
Anstieg d. absoluten o. fraktionellen Ausschei-
(Nephelometrie)
dung für eine tubuläre Schädigung.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Bilirubin:
Bilirubin, gesamt
Erwachs.: < 20,5 µmol/l
Ind.: Diagnose, Differentialdiagnose und Ver-
(< 1,2 mg/dl)
laufsbeurteilung des Ikterus,
Bem.: Propranolol und Theophyllin beeinflussen
Reife Neugeborene und
den Test (falsch erniedrigte Werte). Hämolyse
Frühgeborene siehe al-
führt zu erhöhten Werten. Abfall der Werte durch
tersspez. Referenzbereiche
Lichtexposition nach 1h bis zu 30%, Bem.: Die
(Diazo-Reakt. mit Akzel- im Befundtext
Bestimmung des Bilirubins für Neugeborene er-
(µkat/l x 0,059 → mg/dl)
folgt ebenfalls mit der Diazo- Methode.
Bilirubin, direkt
< 8,6 µmol/l
Ind.: Differenzierung zwischen Lebererkrankung
(< 0,5 mg/dl)
und Hämolyse bei erhöhtem Gesamtbilirubin.
Bem.: Extravas. Hämolyse und Lipämie stören
die Bestimmung. Hauptsächlich wird konjugiertes
Bilirubin bestimmt, ebenfalls erfasst wird das
Delta-Bilirubin (kovalent an Albumin gebunden,
evtl. erhöht bei Verschluss-Ikterus) und in gerin-
(direkte Diazo-Reakt.)
gem Umfang auch unkonjugiertes Bilirubin.
Bilirubin, indirektes
Berechnung als Differenz aus Gesamt-Bilirubin
und direktem Bilirubin ist nur sinnvoll bei hämoly-tischem Ikterus.
siehe Kapitel 3: Hämatologie
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
pH-Wert: 7,36 - 7,44
Peripher-venöses Blut kann nur zur Bestimmung 1
(BGA, Säure-Basen-
arterielles Vollblut
der Basenparameter (HCO3 , BA) eingesetzt wer-
(orange Monovette (32 - 46 mmHg)
den.- Die Bestimmung des ionisierten Calciums
oder hep. Kapillare pO2 : 9,5 - 13,9 kPa
kann parallel zur Blutgasanalyse erfolgen (siehe
dort).- Bei Verwendung von Kunststoffmaterial
(Spritzen, Kapillaren etc.) muss die Probe bei RT
innerhalb von 15 Min., bei Kühlung innerhalb von
einer Stunde analysiert werden.
Herzinsuff. unwahrscheinl.: ****
Ind.: 1.) Linksherzinsuffizienz (Früherkennung,
(brain natriuretic peptid) (graue Monovette) < 100 pg/ml
Klassifizierung, Prognoseabschätzung und The-
rapiemonitoring). 2.) Differentialdiagnostik der
zone"): 100 – 400 pg/ml
Herzinsuff. wahrscheinlich:
siehe Kapitel 2: Hämatologie
C3c-Komplement (C3)
siehe Komplement-System
C4-Komplement (C4)
siehe Komplement-System
Normalbefund: < 35 kU/l
Ind.: V. a.
Ovarialkarzinom (diag. Sensitivität
(Elecsys, Roche)
75%, Spezifität 80% bei 65 kU/l). Therapie-
kontrolle und Nachsorge. - Erhöhte Werte auch
bei Lungen-, Leber- und Pankreaskarzinom. -
Geringere Erhöhungen (< 65 kU/l) häufig auch
bei benignen Erkrankungen, z. B. akuter Adnexi-
tis, Endometriose, Peritonitis, Pankreatits.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Normalbefund: < 25 kU/l
Ind.: Prognose und Verlaufskontrolle bei
Mamma- 2
(Elecsys, Roche)
karzinom (zusammen mit CEA). - Seltener auch
erhöht bei anderen gynäkol. Tumoren sowie
Lungen-, Leber- und Pankreaskarzinom. -
Geringere Erhöhung bei benignen Erkrankungen,
z. B. Mastopathien, Fibroadenom, HIV, Hepatitis,
Pankreatitis, Bronchitis, Tuberkulose, dialyse-
pflichtige Diabetiker, außerdem Schwangerschaft.
Normalbefund: < 38 kU/l
Ind.: V. a
. Pankreaskarzinom (diag. Sensitivität
(Elecsys, Roche)
90%, Spezifität 80% bei 38 U/l)
,
Gallengangs-
karzinom, Magenkarzinom (zusammen mit CEA),
Therapiekontrolle und Nachsorge. - Erhöhte Wer-
te auch bei benignen Erkrankungen von Leber,
Galle oder Pankreas. - Bem.: Kombination mit
CEA bzw. CA 72-4 erhöht die diagnostische
Sensitivität. - Bei der seltenen Blutgruppenkon-
stellation Lewis a-/b- (ca. 5 %) wird CA 19-9 nicht
expremiert (evtl. auf CA 50 ausweichen).
Normalbefund: < 6,9 kU/l
Ind.: Verlaufskontrolle beim
Magenkarzinom
(Elecsys, Roche)
(Erstmarker)
und
Ovarialkarzinom (Zweitmarker).
Erhöhte Werte auch bei anderen Tumoren (Gal-
lenwegskarzinom, Kolorektales Ca., Pankreas-
Ca.) und bei benignen Erkrankungen (Ovarial-
zysten, Lungen- , rheumat. Erkrankungen).
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Calcitonin
Männer: 0 – 11,8 pg/ml
Ind.: Diagnostik und Verlaufskontrolle des medul- 2
(0 – 3,3 pmol/l)
lären Schilddrüsenkarzinoms (C-Zell-Karzinom.).
Frauen: 0 – 4,8 pg/ml
(0 - 1,3 pmol/l)
Calcium im Serum
2,15 - 2,58 mmol/l
Ind.: Screening ab dem 50. Lebensjahr, bei kri-
(8,6 - 10,3 mg/dl)
tisch Kranken, Frakturen, Knochenschmerzen,
Wachstumsstörungen, Tetanisches Syndrom
Bem.: Werteveränderung durch physische Aktivi-
tät und Exsikkose
Medikamenteneinfluss: Hypercalcämie bei Thia-
(Arsenazo-III- Komplex) (mmol/l x 4,008 = mg/dl)
ziden, Östrogen, Lithium. Hypocalcämie bei Fu-rosemide, Etacrynsäure, Antiepileptika.
Calcium im Urin
10 ml Sammelurin Männer: < 7,5 mmol/d (< 300 *
Bem.: Diuretika, Östrogene und Lithium verursa-
chen eine Hypercalcurie.
Frauen: < 6,2 mmol/d (<
Sammelzeit und Urinmenge angeben!
Interferenzen durch Natrium-Oxalat, Natriumfluo-
rid und Natriumcarbonat > 10%, durch andere
(Arsenazo-III- Komplex) (mmol/d x 40,08 = mg/d)
Analyte (z.B. Glukose, Protein und Ascorbat) < 10%.
Calcium, ionisiertes
1,15 - 1,35 mmol/l
Indik.: Intensivpatienten, Proteinverlust-Synd., 1
(orange Monovette (4,6 - 5,4 mg/dl)
Schwangerschaft. Bem.: Nur das ionisierte, freie
oder heparinisier-
Ca ist biologisch aktiv, es zeigt den Ca-Status
tes Kapillarblut)
unabhängig von einer Dysproteinämien an. Die
Referenzwerte gelten nur für einen normalen pH-
Wert (gleichzeitig BGA anfordern!).
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
positiv: > 50 µg/g
Ind.: V. a. entzündl. Darmerkrankungen, Monito- 2
(Angaben erfolgen in µg
ring und Rezidivanzeige (M. Crohn, Colitis ulce-
Cal-protectin / g Stuhl)
Ind.: Marker des chronischen Alkoholabusus. 2
unwahrscheinlich: < 1,7 %
Bem.: Aufnahme von 50-70 g reinem Alkohol
Deficient-Transferrin,
Grenzbereich: 1,7 - 2,4 %
tägl. über eine Wo. führt zu erhöhten Werten. Es
werden A-, Mono- und Di-Sialo-Transferrine als %
(HPLC, IFCC-Methode) wahrscheinlich : > 2,4 %
des Gesamttransferrin angegeben.
Normal: < 4,7 µg/l
Ind.: V. a.
kolorektales Karzinom, Therapie- und 2
(Carcinoembryonales
Verlaufskontrolle hierbei sowie bei Mammakarzi-
Grenzwertig (Raucher!):
nom (mit CA 15-3). DD von Leberrundherden (mit
AFP).- Erhöhte Werte (meist < 10 µg/l) auch bei
benignen Erkankungen (Leberzirrhose, Hepatitis,
Pankreatitis, Colitis ulc., M. Crohn, Brochitis).
Chlorid im Serum
Erhöhung: Dehydratation, exzess. NaCl-Infusion, 1
Renal-tub. Azidose. Verminderung: HCl-Verlust
bei rezidiv. Erbrechen, metabol. Alkalose, chron.
(ISE, indirekt)
respirat. Azidose, Einfluß von Diuretika
Chlorid im Urin
110 - 250 mmol/d
Bem.: Sammelzeit und Urinmenge angeben!
siehe Lipoprotein-Diagnostik
Männer: 85,0 – 195,0 µkat/l *
Indik.: V. a. Leberparenchymschaden, vor Gabe
Frauen: 66,7 – 210,0 µkat/ll
von Muskelrelaxantien (nur bei anamn. Hinweis
auf Defektmutanten!), V. a. Pestizid-Intoxikation.
(µkat/l x 60 = U/l)
Halbwertszeit: 10 Tage
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Männer: < 2,9 µkat/l
Ind.: V.a. und Verlaufsbeurteilung von Herz- und 1
Frauen: < 2,3 µkat/l
Bem.: Hämolyse stört durch Freisetzung von
Adenylatkinase, ATP und G-6-P den Test, Halb-
(IFCC-Methode 2003)
(µkat/l x 60 = U/l)
wertzeit 17 Std.
CK-MB (Aktivität)
Ind.: Myokardinfarkt, besonders Verlaufskontrol- 1
< 6 % der CK-Aktivität
le.- Bem.: Hämolyse stört, Halbwertszeit 13h.
(< 0,4 µkat/l)
Makro-CK und CK-BB im Serum können den
Immuninhibitionstest stören und zu scheinbar
6 - 25 % (Bestimmung er-
deutl. erhöhten CK-MB-Werten führen (> 25 %)
folgt erst ab CK > 3 µkat/l)
Vermind. Werte: Morbus Wilson. Erhöhte Werte: 2
Akute-Phase-Protein,
(Nephelometrie)
orale Antikonzeptiva.
Cortisol im Serum
Variable Wertlage je nach Abnahmezeitpunkt 2
aufgrund der ausgeprägten Zirkadianrhythmik
(siehe Cortisol im Speichel!).
Cortisol, freies
normal: < 4,3 nmol/l ***
Ind.: Sensitiver Screeningtest zum Ausschluss 2
Grenzbereich: 4,3-8,6 nmol/l
eines
Cushing-Syndroms , Abklärung eines adre-
erhöht: > 8,6 nmol/l
nalen Zufallstumors (
Inzidentalom) bzw. Nach-
besteck benutzen:
weis eines
subklin. Hypercortisolismus (SAGH).
"Salivetten")
Bem.: Die Aufhebung des mitternächtlichen
Probengewinnung zwischen
Cortisol-Minimums ist ein Frühsymptom der auto-
nomen Cortisolsekretion. Die Referenzwerte gel-
ten nur bei normalem Schlaf-/ Wachrhythmus.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Cortisol, freies
50 - 250 nmol/24 h
Ind.: Erhöht bei: M. Cushing, NNR-Adenom,- 2
Karzinom, ektope ACTH-Produktion. Erniedrigt
bei: M. Addison, sek. (hypophysäre, hypothalami-
sche) NNR-Insuffizienz. - Einflussfaktoren: Erhöh-
te Werte bei Stress, in der Gravidität, Einnahme
von Ovulationshemmern, Prednisolontherapie.
Siehe auch:
Dexamethason-Hemmtest bzw.
ACTH-Test. Hinweis: Das freie Cortisol im Sam-
melurin eignet sich zur Bestätigung eines patho-
log. Screeningtests (siehe: Cortisol im Speichel).
C-Peptid
0,37 - 1,47 nmol/l
Ind.: Abschätzung des Insulin-Restsekretion bei 2
(1,1 – 4,4 µg/l)
Diabetikern, Glukagon-Test; Hyperinsulinismus
Creatinin im Serum
Männer: 63,6 – 110,5 µmol/l *
Ind.: V. a. eine und Ausschluss einer Nierenfunk- 1
(0,72 – 1,25 mg/dl)
tionsstörung.- Bem.: Bilirubin (> 550 µmol/l) führt
Frauen: 50,4 – 98,1µmol/l
zu erniedrigten Creatinin-Werten. Zusatzbefund:
(Jaffe-Methode)
(0,57 – 1,11 mg/dl)
GFR berechnet nach der MDRD-Formel.
Creatinin im Urin
Männer: 8,4 – 22,0 mmol/d
Bem.: Urinmengen nach Blasenentleerung ab 1
(950 – 2490 mg/d)
8.00Uhr morgens bis 8.00 Uhr des nächsten Ta-
Frauen: 6,3 – 14,6 mmol/d
ges sammeln. Sammelzeit und Urinmenge ange-
(Jaffe-Methode)
(710 – 1650 mg/d)
Männer: 1,10 - 2,72 ml/s
Ind.: V. a. beginnende Niereninsuffizienz.-
(66 - 163 ml/min)
Bem.: Berechnung aus Serum- und Urin-Konz.
Frauen: 1,10 - 2,75 ml/s
sowie Sammelmenge und Sammelzeit, Korrektur
(66 – 165 ml/min)
nach Körpergröße und Gewicht. Alternativen: Cystatin C im Serum oder GFR nach der MDRD-Formel (siehe Creatinin im Serum).
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Infektionsmarker: < 5 mg/l
CRP: Akute-Phase, systemische Entzündungsre- 1
(incl. "hs-CRP")
aktion, Verlaufskontrolle.
(C-reaktives Protein)
Kardiovask. Risikomarker:
Normal: < 1,0 mg/l
hs-CRP (= hochsens. bestimmtes CRP): kardio-
Grenzwertig: 1,0-3,0 mg/l
vaskulärer Risikomarker. Bei Werten > 5 mg/l
(Turbidimetrie)
Erhöht: > 3,0 mg/l
Wiederholung, evtl. nach Abklingen eines Infekts.
CTx (β-CrossLaps)
siehe Knochenstoffwechsel-Marker
CYFRA 21-1
Normalbefund: < 3,3 ng/ml ****
Ind.: Therapiekontrolle und Nachsorge des
nicht- 2
(Elecsys, Roche)
kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) und
des
Blasenkarzinoms. - Seltener erhöhte Werte
auch beim großzelligen Bronchialkarzinom, Ade-
nokarzinom. - Leicht erhöhte Werte bei Nierenin-
suffizienz, Leberzirrhose, Hepatitis, Pankreatitis,
entzündlichen Darmerkrankungen.
Cystatin C
Erw. < 60 J.: < 0,96 mg/l
Ind.: Nierenfunktionsschäden, Beurteilung der 2
Erw. > 60 J.: < 1,20 mg/l
glom. Filtrationsrate (GFR) auch in Frühstadien
(Nephelometrie)
der Niereninsuff. (sog. Creatinin-blinder Bereich).
Ind.: Virilisierung, Hirsutismus, Hyperandroge-
androsteron-Sulfat)
(weiße Monovette) 20-44J.: 1,7 - 11,0 µmol/l;
nämie, Polycystisches Ovarsyndrom, AGS (Adre-
45-99J.: 0,3 - 6,9 µmol/l
nogenitales Syndrom), NNR-Tumoren, Ovarialin-
Männer: 3,0 - 12,0 µmol/l
Alters- u. Geschlechtsspezi-
fische Referenzbereiche
siehe Porphyrie-Diagnostik
Dexamethason-Hemmtest
siehe Kapitel 9: Funktionstests
siehe Katecholamine
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
- Eisen im Serum
Männer: 5,5 – 25,8 µmol/l
Ind.: Bestimmung nur in Verbindung mit Transfer-
rin zur Ermittlung der Transferrin-Sättigung und
Frauen: 4,5 – 27,9 µmol/l
im Rahmen des Eisenresorptionstests. Einzelbe-
(25 - 158 mg/dl)
stimmungen sind diagnostisch wertlos!
siehe Kapitel 8: Spurenelemente
- Eisenresorptionstest
siehe Kapitel 9: Funktionstests
- Ferritin
Männer: 30 - 300 µg/l
Ind.: V.a. Eisenmangel o. Eisenüberladung, Ab-
klärung einer normo-bzw. hypochromen Anämie,
Therapieüberwachung
Eisensubsitution
< 50 Jahre 15 – 160 µg/l
Elimination, Erniedrigte Werte bei Eisenmangel.-
> 50 Jahre 20 – 300 µg/l
Normale oder erhöhte Werte bei Eisenüber-
ladung, Hämochromatose.
- Transferrin im Serum Serum
Ind.: DD der Eisenstoffwechselstörungen.- Er-
niedrigt auch bei Nephrot. Syndrom. und akuten
(Turbidimetrie)
Entzündungen (Anti-Akute-Phase-Protein).
- Transferrinrezeptor, Serum
0,76 - 1,76 mg/l
Ind.: V. a. latenten Eisenmangel, Steuerung der 2
löslicher (sTfR)
Therapie mit Erythropoetin, Indikation für die Ei-
sensubstitution (siehe auch Kap. 10, Spezialana-
(Nephelometrie)
lytik: Anämiediagnostik)
- Transferrinsättigung Serum
Erwachsene: 16 - 45 %
Ind.: Diagnostik von Eisenstoffwechselstörungen
(Mangel und Überladung). , Screeningtest bei Vd.
Schwangere: 18 - 50 %
auf Hereditäre Hämochromatose
Bem.: Berechnung erfolgt nach der Formel
[Eisen i.S. (µmol/l)/ Transferrin i.S. (mg/dl)] x398
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Eiweiß im Liquor
intrathekale 1,2
(Nephelometrie)
Eiweiß im Serum
Erw.: 60 - 85 g/l
(Biuret-Methode)
Neugeb.: 40 - 70 g/l
Eiweiß im Urin
Basisgröße der Proteinuriediagnostik (siehe 2
auch Markerproteine: Alpha1-Mikroglob., Albu-
min, IgG im Urin)
(Nephelometrie)
Elastase-1 im Stuhl
Angaben erfolgen in
Ind.: Diagnostik bzw. Ausschluss der exokrinen 2
µg Elastase / g Stuhl:
Pankreasinsuffizienz. Bewertung: leichte bis
mittlere Pankreasinsuff.: 100-200 µg E./g,
Normal: > 200 µg E./ g
schwere Pankreasinsuff.: < 100 µg E./g.
Bem.: Wässrige Stühle können zu falsch niedri-
gen (d. h. pathologischen) Werten führen.
Ind.: 1.) DD renaler und nicht-renaler Anämien. 2
Erhöht bei: Polyglobulie, nicht-renalen Anämien,
Nierenzell-Karzinom. Erniedrigt bei renaler Anä-
mie, Polycythaemia vera.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Estradiol
Ind.: Bei Frauen: Beurteilung der Ovarialfunktion, 2
(Östradiol, E2)
Verlaufskontrolle bei hormoneller Sterilitäts-
110 - 2200 pmol/l
therapie, ovarielle und testikuläre Tumore. Beur-
postmenopausal < 37
teilung des Osteoporoserisikos. - Bei Männern:
Männer : 20 - 200
pmol/l Kinder: Pubertätsstadien nach Tanner
(pmol/l x 0,27 → pg/ml)
siehe Eisenstoffwechsel
Folsäure
10,4 - 42,0 nmol/l
Malabsorptions- 2
(4,58 – 18,5 µg/l)
ernährung.- Bem.: Hämolyse vermeiden, Trans-
port mit Lichtschutz (Alufolie).
Ind.: Frauen: Zyklusstörungen, prim. oder sek. 2
(Follikelstimulierendes
Follikelphase : 3 - 9 IE/l
Ovarialinsuffizienz, Ind. für postklimakt. Hormon-
Hormon, Follitropin)
Ovulationspeak : 5 - 26 IE/l
ersatztherapie.- Männer: Hypogonadismus, ge-
Lutealphase : 2 - 6 IE/l
störte Spermatogenese.- Bem.: Pulsatile Hor-
Postmenopause :14 - 103
monsekretion beachten: Bestimmung im Misch-
blut aus mind. 3 Proben im Abstand von ca. 20
Männer : 1 - 12
Min. (siehe auch LH und GnRH-Test).
IE/l Kinder: spez. Referenzbe-reich
FT3 (freies Trijodthyronin)
siehe Schilddrüsen-Diagnostik
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
FT4 (freies Thyroxin)
siehe Schilddrüsen-Diagnostik
Galaktose-Toleranztest
siehe Kapitel 9: Laktose-Toleranztest
Serum (nüchtern)
< 6,0 µmol/l
Ind.: Ikterus, Therapieverlauf bei Hepatosen
(enzym. Test)
Ind.: V. a. Zollinger-Ellison-Syndrom (Gastrinom), 2
Rezidivulcera nach Magenresektion.- Bem.: mind.
12 Std. fasten. Siehe auch Sekretin-Test
Gesamteiweiß (Protein)
siehe Eiweiß, Gesamt-
Gesamtkomplement (CH 50)
siehe Komplement-System
Männer: < 1,10 µkat/l
Ind.: hepatobiliäre Erkrankungen, Alkoholismus
Bem.: Hämolyse führt zu erniedrigten Werten.
Frauen: < 0,65 µkat/l
Halbwertszeit: 7-10 , bei Alkoholikern bis 28 Tage
Neugeb.: < 2,85 µkat/l
(IFCC-Methode)
Ind.: Beurteilung von Schwere und Ausmaß einer 1
< 0,083 µkat/l (< 5,0 U/l)
Leberparenchymschädigung, DD von Leber-
erkrankungen. Bem.: Lipämie stört. Halbwerts-
(optim. uv-Test)
< 0,117µkat/l (< 7,0 U/l)
Wird nach der MDRD-Formel berechnet aus
rate (GFR)
Creatinin i. S. (siehe dort), Alter und Geschlecht.
siehe Kapitel 9: Funktionstests
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Glukose im venösen
EDTA-Fluorid-Blut Nüchtern:
Ind.: V. a. gestörten Glucosestoffwechsel (IGT)
normal 3,0 - 5,5 mmol/l
oder Diabetes mellitus.
grenzw. 5,6 - 6,9 mmol/l
Nüchternwerte > 7,0 mmol/l bzw. Postprandial-
Diabetes > 7,0 mmol/l
werte > 11,1 mmol/l sprechen für einen Diab.
Postprandial (2h-oGTT):
normal < 7,8 mmol/l
grenzw. 7,8 - 11,0 mmol/l
Die angegebenen Wertlagen entsprechend den
Diabetes > 11,1 mmol/l
Leitlinien der Dtsch. Diabetes-Gesell. (2004)
(mmol x 18,12 → mg/dl)
Glukose im kapill. Hä-
Ind.: V. a. gestörten Glucosestoffwechsel (IGT)
normal 3,0 - 5,0 mmol/l
oder Diabetes mellitus.
grenzw. 5,0 - 6,0 mmol/l
Nüchternwerte > 6,1 mmol/l bzw. Postprandial-
Diabetes > 7,0 mmol/l
werte > 11,1 mmol/l sprechen für einen Diab.
Postprandial (2h-oGTT):
normal < 7,8 mmol/l
grenzw. 7,8 - 11,0 mmol/l
Die angegebenen Wertlagen entsprechend den
Diabetes > 11,1 mmol/l
Leitlinien der Dtsch. Diabetes-Gesell. (2004)
(mmol x 18,12 → mg/dl)
Glukose-Toleranztest (oGTT)
siehe Kapitel 9: Funktionstests
Glukose im Serum
Nüchtern: 3,9 – 6,4 mmol/l
Nur geeignet zur orientierenden Beurteilung. 1
Falsch niedrige Werte durch ex-vivo Glykolyse
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Glukose im Liquor
2,8 - 4,4 mmol/l
Ind.: Unterscheidung von bakterieller und viraler 1
Meningitis.- Blut/Liquor-Quotient < 0,5 spricht für
(d.h.: 60-70% der Blutkonz.)
bakt. Entzündung.
Glukose im Urin
10 ml Spontanurin < 0,8 mmol/l (< 15 mg/dl)
Diabetes: evtl. Überwachung in der Einstellungs- 1
phase. Ansonsten
obsoletes Verfahren!
< 2,8 mmol/d (< 50 mg/d)
Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G-6-PDH)
siehe Kapitel 2: Hämatologie
siehe Kapitel 9: Funktionstests
Hämopexin
Bew.:
Erniedrigt bei ausgeprägter intravasaler 2
Hämolyse, Porphyrie, Lebererkrankungen,
erhöht
(Nephelometrie)
u. U. bei Melanom.
Haptoglobin
Bew.:
Erniedrigt bei intravasaler Hämolyse, Le- 1
Männer: 0,14-2,58 g/l
bererkrankungen,
erhöht bei akut. Entzünd.,
Frauen: 0,35-2,50 g/l
nephrot. Syndrom, Cholestase
Männer: 0,40-2,68 g/l
(Turbidimetrie)
Frauen: 0,63-2,73 g/l
Harnsäure im Serum
Männer: 210 - 420 µmol/l
Ind.: V. a. Gicht, sek. Hyperurikämie (Zytostati-
Frauen: 150 - 350 µmol/l
katherapie, Bestrahlung), Harnsteinleiden
Bem.: falsch niedrige Werte bei hohen Askorbin-
säure- und Bilirubinkonzentrationen, erhöhte
Werte bei hohen Hämoglobin- und Triglycderid-
(Uricase-Meth.)
(µmol/l x 0,0168 → mg/dl)
Harnsäure im Urin
10 ml Sammelurin 1,48 - 4,43 mmol/d
Ind.: Zusatzuntersuchung bei Gicht und Harn- 1
(250 – 750 mg/d)
steinleiden. Bem.: Sammelzeit und Urinmenge
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Harnstoff im Serum
Erwachsene (< 60 Jahre):
Ind.: Niereninsuffizienz, bei Dialysepatienten 1
2,1 – 7,1 mmol/l
(Urease-Meth.)
Erwachsene (> 60 Jahre): 2,9 – 8,2 mmol/l
(mmol/l x 6,0 → mg/dl)
Harnstoff im Urin
10 ml Sammelurin 428 – 714 mmol/d
Ind.: Überwachung der diätetischen Einstellung 1
bei Niereninsuffizienz. Bem.: Sammelzeit und Urinmenge angeben!
Ind.: Beurteilung des mittleren Glukosewerts in
Normal: < 5,7% (d. Ges.-Hb)
den letzten 7-8 Wo. (1% HbA1c entspr. ∆ 1,7
mmol/l Glukose).
Bem.: Falsch-hohe Werte bei chron. Niereninsuf-
Normal: < 42 mmol/mol
fizienz, falsch-niedrige Werte bei verkürzter Ery-
throzytenlebenszeit (z. B. Hämolyse, Blutverlust).
Erwachsene: 0 - 5 U/l
Ind.: 1.) Bei Frauen: Blasenmole, Chorionkarzi- 1
(Humanes Choriongo-
Frauen, postmenopausal:
nom, EU-Gravidität, Frühdiagnose der Schwan-
gerschaft. 2.) Bei Männern: V. a. Hodentumor.-
Schwangerschaft (Wo. nach
Bem.: Es wird Gesamt-HCG und β-HCG zusam-
der letzten Menstruation):
men bestimmt. Heterophile Antikörper, humane
4.Wo.: 5-100 U/l
Anti-Maus-Antikörper und unspez. Proteinbin-
5.Wo.: 200-3000 U/l
dung können den Test stören.
siehe Kapitel 9: Funktionstests
siehe Lipoprotein-Diagnostik
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Homocystein
2 ml sauer gepuf-
4 - 15 µmol/l (3 -20 mg/dl)
Bem.: Blut sofort nach der Abnahme in das Labor 1
fertes Citratplasma
bringen. Bewertung: Erhöhte Homocystein-Werte
(Spezialröhrchen!)
(> 15 µmol/l) sind ein Risikofaktor für kardio-
vaskuläre Erkrankungen (KHK, PVK, Schlagan-
fall) sowie für tiefe Beinvenen-Thrombosen.
19,0 - 119 pmol/l
Ind.: Diagnose des beginnenden Vitamin B12-
Mangels, Kontrolle des Ansprechens einer Vit.
B12-Substitutionstherapie (siehe: Vitamin B 12).
Kenngröße wird extern bestimmt!
Homovanillinsäure
siehe Katecholamine
Ind.: Basisuntersuchung bei V. a. Karzinoid- 2
säure (5-OH-Indol-
(1,0 - 9,0 mg/d)
Syndrom. Bei normaler 5-HIES und bestehender
essigsäure, 5-HIES)
Symptomatik Serotonin bestimmen.- Bem.: Zwei
Tage vor der Blutentnahme keine Einnahme Se-
rotonin-haltiger Nahrungsmittel (Bananen, Wal-
nüsse, Tomaten, Ananas, Johannisbeeren, Melo-
nen, Kiwis), Absetzen störender Medikamente
(Methocarbamol, Mephenesin, Guaifenesin, Pa-
racetamol, Salizylsäure).- Urin ansäuren! (2 g
Ascorbinsäure od. 10 ml 10%-ige Salzsäure)
Ind.: Marker für eine zelluläre Immunaktivierung. 2
(Löslicher Interleukin-2-
Erhöhte Werte bei rheumatoider Arthritis, Sar-
koidose, Lymphomen, nach Organtransplantati-
on.- Bem.: Antikörpertherapien können zu falsch-
positiven Werten führen.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Ind.: Frühdiagnostik einer (neonatalen) Sepsis.
Ansonsten siehe CRP und Procalcitonin.
Stabilität: Blut 2 h, Serum 8 h bei Raumtemp.
Normalwerte für Erwachsene ***
Ind.: 1.) Beurteilung der Insulinsekretion bei Dia- 2
betes mellitus Typ 1 und Typ 2. - 2.) V. a. Insuli-
2,6 – 24,9 mIU/l
nom. Bem. : Blutabnahme nüchtern oder im
(17,8 - 173 pmol/l)
Rahmen eines Funktionstests (z. B. oGTT).
Insulin-like Growth
Referenzbereich speziell bei ****
Ind.: Hypophysärer Groß- bzw. Minderwuchs bei 2
Factor-I
Kindern/Jugendlichen stark
Kindern, Akromegalie, DD bei konstitutioneller
(IGF-I, Somatomedin-C)
alters- und geschlechtsabh.
Entwicklungsverzögerung, Metabol. Syndrom/
Diab. mellitus Typ II, Hypothyreose, Lebercirrho-
Nierenerkrankungen,
drom, Insulinmangel, Diab. mellitus Typ I. Bem. :
Serum nach Blutabnahme sofort einfrieren.
Insulin-like Growth
Referenzbereich speziell bei ****
Ind.: Wachstumshormon(HGH)-Status, Diagnose 2
Kindern/Jugendlichen stark
bei HGH-Mangel und HGH-abhängigem Minder-
alters- und geschlechtsabh.
Therapieüberwachung
Sustitution. Bem. : Serum nach Blutabnahme
sofort einfrieren.
Insulin-Hypoglykämie-Test (IHT)
siehe Kapitel 9: Funktionstests
Kalium im Serum
3,5 - 5,1 mmol/l
Ind.: Störung von Elektrolyt- und Säure/Basen- 1
(Plasma: Lithium-
Neugeb.: 3,7 – 5,9 mmol/l
Haushalt, Herzrhythmusstörungen, Niereninsuffi-
zienz, Durchfall und Erbrechen, Therapieüber-
(Kalium im Plasma:
wachung.- Bem.: Falsch hohe Werte durch Hä-
Männer: 3,5 - 4,5
(ISE, indirekt)
Frauen: 3,4 – 4,4 mmol/l)
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Kalium im Urin
25 – 125 mmol/d
Ind.: Hypo- und Hyperkaliämie
Bem.: Sammelzeit und Urinmenge angeben!
Katecholamin-Analytik:
- Metanephrin und
EDTA-Plasma
Metaneph. Normeta.
Ind.: Screeningtest bei
V. a. Phäochromozytom
Normetanephrin
(diagn. Sens. und Spez. > 95%), Abklärung
(= freie Metanephrine)
normal: < 0,20 und <
eines adrenalen Tumors
(Inzidentalom). - Bei
grenzwertigen oder pathologischen Werten
grenzw.: 0,20-0,50 0,45-
Wiederholung bzw. zusätzliche Katecholamin-
bestimmungen im Sammelurin.
pathol.: > 0,50 u./ od. >
Bem.: Blutabnahme nüchtern über Venenkanüle
nach 20-minütiger Ruhe im Liegen.
(MN: nmol x 197 → ng/l NMN: nmol x 183 → ng/l)
- Metanephrin und
Metaneph. Normeta.
Alternativer Screeningtest bzw. Bestätigungstest 2
Normetanephrin
bei V. a. Phäochromozytom. Bem. : 24h-
(= frakt. Metanephrine)
Sammelurin mit 2 g Ascorbinsäure (oder 10 ml
Männer: 300-1800 450-
10%-iger Salzsäure) ansäuern. - Störgrößen: Der
Nachweis wird durch Paracetamol gestört (2
Frauen: 200-1200 400-
Tage zuvor absetzen!).
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
- Adrenalin und
Adrenalin: 9 - 122
Ind.: Bestätigungsdiagnostik bei V. a. Phäochro- 2
Noradrenalin
mozytom, V. a. Neuroblastom.- Bem.: Sammel-
(1,64 - 22,2 µg/d)
urin ansäuern (s. oben). - Antihypertensive The-
rapie (außer Clonidin) nach Möglichkeit absetzen.
Noradrenalin: 70 - 506 nmol/d (11,9 - 86,0 µg/d)
- Adrenalin und
EDTA-Plasma oder Adrenalin: 0,06 - 1,07 nmol/l ****
Alternatives Verfahren, nur falls Sammelurin nicht 2
Noradrenalin
Li-Heparin-Plasma (10 - 195 ng/l)
verfügbar. - Bem.: stressfreie Blutabnahme mög-
Noradrenalin: 0,46-3,08
lichst während bzw. kurz nach einer hypertensi-
- Vanillinmandelsäure 5 ml Sammelurin
VMS: 10 - 40 umol/d
Ind.: V. a. Neuroblastom.- Bem.: Sammelurin 2
(2,0 - 8,0 mg/d)
ansäuern (siehe Metanephrin). Vermeidung von
Homovanillinsäure
vanillinhaltigen
HVS: 10 - 37 µmol/d
(1,8 - 6,7 mg/d)
- Dopamin
Ind.: V. a. Neuroblastom (Sens. > 70%).
(61,6 - 446 µg/d)
Bem.: Sammelurin ansäuern (siehe Metanephrin)
- Dopamin
0,20 - 0,56 nmol/l
Alternatives Verfahren, nur falls Sammelurin nicht 2
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
- CTx (C-termin. Kol-
Serum (nüchtern) Frauen (prämeno.),
lagen Typ 1-Telopep-
Männer. (< 50 J.) : < 0,6
Ind.: Risikoindikator für osteoporose-bedingte
tid, β-CrossLaps)
(bei externer Zu-
Frakturen, Kontrolle einer antiresorptiven Thera-
pie. - Wegen erheblicher Zirkadianrhythmik und
Männer (> 50 J.) und Frau-
Insulin-abhängiger
en (postmeno.) haben oft
unbedingt vor 8.30 Uhr im
Nüchternzustand
höhere Werte, die als Zei-
(nach 12 Std. Fasten!).
chen eines erhöhten Kno-chenumbaus zu deuten sind.
- P1NP (Prokollagen
Serum oder EDTA- Männer. (< 50 J.) : < 70 µg/l ****
Erhöht bei gesteigertem Knochenanbau, in Kom- 2
Typ 1 N-termin. Pro- Plasma (nüchtern) Frauen (prämen.) : < 60 µg/l
bination mit erhöhten CTx Hinweis auf gesteiger-
ten Knochenumbau (high turnover osteoporosis).
Männer (> 50 J.) und Frauen
Bem.: P1NP ersetzt die Knochenanbau-Marker
(postmeno.) siehe CTx
Osteocalcin und Knochen-AP. - Zirkadianrhyth-
mik weniger ausgeprägt als beim CTx.
- Pyridinium-Cross-
5 ml Spontanurin
Referenzwerte alters- und
Ind.: Beurteilung des Knochenabbaus, insbes. 2
links (Pyridinolin,
geschlechtabhängig,
bei rheumatoider Arthritis, M. Paget, Knochen-
Desoxypyridinolin)
metastasen (ansonsten siehe CTx!). - Bem.:
siehe Sonderbefund
Urinprobe vor direktem Sonnenlicht schützen!
- Gesamtkomplement Serum
Ind.: Infektionen, Autoimmunopathien, angioneu- 2
rotisches Ödem.
- C3c-Komplement
Ind.: Rezidiv. chron. Entzündungen, akute Infekti- 2
(Nephelometrie)
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
- C4-Komplement
Ind.: Glomerulonephritis, Polyarthritis rheumatica, 2
(Nephelometrie)
Akute-Phase-Protein
Kryoglobulin: negativ
Ind.: Raynaud-Phänomen, hämatolog. Systemer- 1
krankungen, Purpura, Autoimmunerkrankungen,
Kryofibrinogen: negativ
Hepatitis, Infektionskrankheiten, essent. Kryoglo-
bulinämie.- Bem.: Kryoglobuline präzipitieren
reversibel in der Kälte, daher Blutentnahmesys-
tem auf 37°C vorwärmen. Die Gerinnung muss
bei 37°C stattfinden, um Einschlüße des Kryoprä-
zipitats im Blutkuchen zu verhindern. CAVE:
qualitativer Test
Kryoglobuline können Laborparameter verfäl-
(Kühlschranktest)
schen (Hkt, BSG, Gerinnung).
Laktose- Toleranztest
siehe Kapitel 9: Funktionstests
Laktat im Plasma
EDTA-Fluorid-Blut 0,5 – 2,2 mmol/l
Ind.: metabolische Azidose, Gewebshypoxien, 1
Kreislaufschock, Lebererkrankungen, Vergiftun-
gen.- Bem.: erhöht auch bei körperlicher An-
(enzym., PAP)
(mmol/l x 9,01 → mg/dl)
Laktat im Liquor
1,2 - 2,1 mmol/l
Bewertung: Erhöhte Werte bei bakt. Meningitis, 1
epilept. Krampfanfall, ischäm. oder hämorrhag.
Insult. Normale Werte bei viraler Meningitis und
(enzym., PAP)
(mmol/l x 9,01 → mg/dl)
artifiz. Blutbeimengung.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Laktatdehydrogenase Serum
Männer: 2,25 - 3,75 µkat/l *
Ind.: Herzinfarkt (Max. 24-60 h, Normalisierung 1
Frauen: 2,25 - 3,55 µkat/l
nach 7-15 Tagen), Hämolyt. Anämien, Muskeler-
krankungen, Maligne Tumoren. Bem.: Ex-vivo-
Hämolyse führt zu falsch hohen Werten! Halb-
wertszeit: 5 Tage (LDH1-Herz), 10 Tage (LDH5-
(IFCC-Methode)
(µkat/l x 60 → U/l)
Leber, Skelettmuskel)
siehe Lipoprotein-Diagnostik
Ind.: Frauen: Zyklusstörungen, prim. oder sek. 2
(Luteinisierendes Hor-
Follikelphase : 2 - 9 IE/l
Ovarialinsuffizienz.- Männer: Hypogonadismus.
Ovulat.-Peak: 6 - 49 IE/l
Bem.: Pulsatile Hormonsekretion beachten: Be-
Lutealphase : 1 - 11 IE/l
stimmung im Mischblut aus mind. 3 Proben im
Postmenop.: 15 - 53 IE/l
Abstand von ca. 20 Min. (siehe auch FSH und
Männer: 3 - 7 IE/l
0,13 -1,30 µkat/l
Ind.: Akute Pankreatitis, Pankreasbeteiligung bei 1
abdom. Erkrankungen.- Erhöhung bei akut.
(kolorimetr. Test)
(µkat/l x 60 = U/l)
Pankreatitis bis zum 80-fachen der Normgrenze.
- Cholesterol
Optimal: < 5,2 mmol/l
Indik.: Screening-Untersuchung zur Beurteilung 1
Grenzw.: 5,2 - 6,2 mmol/l
des kardiovask. Risikos. Bei grenzwertigen oder
Erhöht: > 6,2 mmol/l
erhöhten Werten sollten LDL- und HDL-Chol.
bestimmt werden (siehe auch Kap. 10, Spezial-
analytik: Kardiovaskul. Risiko) Bem.: Blutabnah-
(enzym., CHOD/ PAP)
(mmol/l x 38,67 → mg/dl)
me möglichst im Nüchternzustand.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
- Triglyceride
Serum (nüchtern)
Bewertung: Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko bei 1
( < 149 mg/dl)
Werten von 1,7 - 4,5 mmol/l, besonders in Ver-
bindung mit erniedrigtem HDL-Chol. (< 1,0
mmol/l).- Bei Hypertriglyceridämie (> 4,5 mmol/l)
(enzym., GPO/ PAP)
(mmol/l x 88,57 → mg/dl)
Gefahr einer akuten Pankreatitis.
- LDL- Cholesterol
Optimal: < 2,5 mmol/l *
Die Beurteilung des LDL-Cholesterins erfolgt im 1
(Low Density Lipo-
Akzeptabel: 2,5 - 3,4 mmol/l
Hinblick auf das kardiovask. Risiko: Pat. mit kar-
protein, β-Lipoprotein)
diovask. Erkrankungen oder Diabetes sollten
Grenzwertig: 3,4 - 4,1 mmol/l
Werte < 2.5 mmol/l erreichen, Pat. ohne Gefäß-
Erhöht: > 4,1 mmol/l
erkrankungen mit zwei oder mehr Risikofaktoren
Werte < 3,4 mmol/l, Pat. mit einem oder keinem
Risikofaktor < 4,1 mmol/l.- Risikofaktoren sind:
erniedrigtes HDL, erhöhte Triglyceride, erhöhtes
(Homogener Test,
Lp(a), Rauchen, Hypertonie, Familienanamnese,
(mmol/l x 38,67 → mg/dl)
höheres Lebensalter.
- HDL-Cholesterol
Optimal : 1,6 mmol/l *
Die Beurteilung erfolgt im Hinblick auf das kardio- 1
(High Density Lipo-
Grenzw.: 1,0 - 1,6 mmol/l
vaskuläre Risiko. - Männer haben im Durchschnitt
protein, α-Lipoprotein)
Erniedrigt: < 1,0 mmol/l
um 25% niedrigere Werte als Frauen vor der
(Homogener Test,
(mmol/l x 38,67 → mg/dl)
Ind.: KHK- Risikobewertung. Werte > 0,30 g/l 1
Lipoprotein (a)
(Turbidimetrie)
stellen einen KHK-Risikofaktor dar.
siehe Kapitel 10: Spezialanalytik
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Magnesium im Serum
Erw.: 0,66 - 1,07 mmol/l
Ind.: Magnesiummangel, neuromuskuläre Überer- 1
regbarkeit, gastrointestinale und kardiale Be-
schwerden.- Bem.: Hämolyse und lange Stauung
(Arsenazo-III- Komplex) (mmol/l x 2,43 → mg/dl)
stören den Test.
Magnesium im Urin
3,0 – 5,0 mmol/d
Ind.: Zusatzdiagnostik bei kritischen Serum-Konz. 1
(72,9 – 121,5 mg/d)
Bem.: Sammelzeit- und Urinmenge angeben!
siehe Katecholamine
Metoclopramid-Test
siehe Kapitel 9: Funktionstests
siehe Kapitel 9: Funktionstests
Myoglobin im Serum
Männer: < 74 µg/l
Ind.: V. a. Herzinfarkt, Kontrolle einer Lyse-
Frauen: < 64 µg/l
behandlung.- Bem.: Serumanstieg bereits 2 h
nach Infarkt. Halbwertszeit 15 Min. Unspezif.
(Turbidimetrie)
Anstieg bei allen Muskelschädigungen.
Myoglobin im Urin
Ind.: V. a. Crash-Syndrom, Polytrauma
Natrium im Serum
136 – 145 mmol/l
Ind.: Störung des Wasser- und Elektrolyt- 1
(ISE, indirekt)
haushaltes, Hypertonie
Natrium im Urin
Ind.: Beurteilung der Natriumausscheidung bei 1
Hyponatriämie, Niereninsuffizienz
siehe Katecholamine
siehe Katecholamine
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Normal: 0,0 - 12,5
Ind.: 1.) Therapiekontrolle und Nachsorge des 2
(Neuronen-spezifische
kleinzelligen Bronchialkarzinoms (Sens. 80%),
Grenzwertig: 12,6 - 25,0
Neuroblastoms (Sens. 60%), Seminom (Sens.
70%). 2.) Verlaufskontrolle und Prognose des
Hirninfarkts (Hypoxie, Ischämie). Bem.: Hämolyse
stört wegen NSE-Freisetzung aus Erythrozyten.
Osmolalität im Serum
275-310 mosmol/kg
Ind.: Beurteilung des Elektrolyt- und Wasser- 1
haushalts, Ermittlung der osmot. Lücke, V. a.
Intoxikation mit niedermolekul. Substanzen.
Erhöht bei Hyperglykämie, Urämie, Laktat-
azidose, Diab. insipidus.
Osmolalität im Urin
50 - 1400 mosmol/kg
Ind.: Abklärung einer Polyurie, osmot. Diurese, 1
V. a. tubul. Nierenerkrankung, ADH-Mangel
siehe Knochenstoffwechsel-Marker
Parathormon
15,0 – 68,3 pg/ml
Ind. 1.) V. a. prim. oder sek. Hyperparatyreoidis- 1
(1,6 - 7,5 pmol/l)
mus, Niereninsuff., Hypoparathyreoidismus (*).
ve Kontrolle). - Bem.: (*) Blutabnahme morgens
(Zirkadianrhythmus).
Phosphat im Serum
Erw.: 0,74 - 1,52 mmol/l
Ind.: Knochenerkrankungen, chronische Nieren-
erkrankungen, V. a. Vit.-D-Mangel, Nierenstein-
patienten, Hyper- bzw. Hypopara-thyreoidismus
(mmol/l x 3,1 → mg/dl)
Bem.: 12-stündige Nahrungskarenz. - Störfakto-
ren: Hyperlipidämie und Hämolyse
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Phosphat im Urin
12,9 – 42,0 mmol/d
Ind.: V. a. Hyperparathyreoidismus oder renal- 1
(0,4 – 1,3 g/d)
(bei uneingeschränkter Kost) 1. Morgenurin: 13 – 44 mmol/l (0,40– 1,36 g/l)
- Porphobilinogen,
negativ / positiv
Ind.: Notfalluntersuchung bei V. a. akute Porphy- 1
qualitativ im Urin
rie, Abklärung des akuten Abdomens. Empfind-
(Hoesch-Test)
lichkeit: ca. 50 µmol/l
- Porphobilinogen,
10 ml Sammelurin 0,5-7,5 µmol/d (0,1-1,7mg/d) ***
Ind: Basisuntersuchung bei V. a. akute hepati-
quantitativ im Urin
bzw. Spontanurin
0 - 8,8 µmol/l (0 - 1,9 mg/l)
Bem.: Urin kühl und lichtgeschützt (in Braunglas-
flaschen) sammeln!
Bei akuter Porphyrie sind
Ausscheidungen > 150
µmol/l zu erwarten!
- Porphyrine,
10 ml Sammelurin < 150 µg/d
Ind.: V. a. prim. oder sek. Porphyrie.-
gesamt im Urin
(< 180 nmol/d)
Bem.: 24h-Urin kühl und lichtgeschützt sammeln
- Porphyrine,
10 ml Sammelurin Gesamt-Porphyrine:
Ind.: DD der akuten und chron. Porphyrien, Blei- 1
Einzelbestimmung
< 150 µg/d (<120 nmol/d)
vergiftung.- Bem.: 24h-Urin kühl und
lichtge-
schützt sammeln! Ergänzende Enzymdiagnostik
Einzelporphyrine:
oder Untersuchung im Stuhl oder Plasma nach
s. Spezialbefund
Rücksprache mit dem Labor.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
- Protoporphyrin
Ind.: Bleivergiftung, erythropoet. Protoporphyrie
(erythrozytär)
(Anstieg > 10-fach), kongen. erythropoet.
Porphyrie (Morbus Günther), Anämien.
Bem.: Freies Protoporphyrin und Zink-
Protoporphyrin werden nicht getrennt bestimmt .
- Delta-Aminolävulin- 10 ml Sammelurin 2 - 49 µmol/d
Ind.: Bleiintoxikation (akut:> 300 µmol/d, chro-
säure im Urin
(250 - 6400 µg/d)
nisch 10-50 µmol/d), akute (100 - > 300 µmol/d)
und chron. hepatische Porphyrien, kong. erythro-
Bei akuten Erkrankungen ist
die Ausscheidung um das 2-
Bem.: Urin möglichst 24 h bei 2-8°C sammeln ,
bis > 6-fache erhöht.
im akuten Stadium auch Spontanurin.
Ind.: Frühdiagnose und Verlaufskontrolle der 2
bakt. Sepsis. Unterscheidung von bakteriellen
und nicht-bakteriellen system. Entzündungen
(CLIA, DiaSorin)
(ARDS, Pankreatitis u.a.)
Progesteron im Serum Serum
Follikelphase: 0,5-4,0 nmol/l ***
Ind.: Überprüfung der Corpus-luteum-Funktion,
(0,16 – 1,26 ng/ml)
Nachweis eines ovulatorischen Zyklus, Überwa-
Lutealphase: 8,0-70,0 nmol/l
chung der Fertilitätstherapie.
(2,51–22,0 ng/ml)
Erniedrigte Werte: gestörte Ovarialfunktion, Hy-
popituitarismus, Anorexia nervosa, drohender
Abort.- Erhöhte Werte: Adrenogenitales Syndrom
(AGS), ovarielle Keimzelltumoren, Blasenmole.
Kenngröße wird extern bestimmt!
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Prolactin
Frauen: 90 - 498 mIU/l
Ind.: V. a. Prolaktinom, hypophysäre Erkrankun- 2
(3,7 – 20,7 ng/ml)
gen. Bem.: Ausgeprägte Zirkadianrhythmik, Blut-
Männer: 87 - 392 mIU/l
abnahme zw. 8-10 Uhr, Stress bei der Blutab-
(3,6 - 16,3 ng/ml)
nahme vermeiden.
Albumin: 59 - 71 % **
Ind.: Screeningmethode für Dys-, Para- und
α-1-Glob.: 2 - 4 %
Defektproteinämien.
α-2-Glob.: 5 - 10 %
Siehe auch Einzelprotein-Bestimmungen!
γ-Glob.: 11 - 20 %
Proteinurie-Diagnostik
siehe Kapitel 10: Spezialanalytik
Protein S-100
Ind.: 1.) Malignes Melanom: Nachweis einer 2
(S-100 A1B u. BB)
Metastasierung (diagn. Sens. 70-87%, diagn.
Spez. 90%), Therapiekontrolle. 2.) Beurteilung
des leichten Schädel-Hirn-Traumas (Ausschluss
von post-traumat. ZNS-Komplikationen bei S-100
< 0,1 µg/l). 3.) V. a. hypoxischen Hirnschaden,
z. B. nach Reanimation.
Protoporphyrine (eryth.)
siehe Porphyrine
< 40 Jahre: < 1,4 µg/l ***
Ind.: V. a. Prostata-Karzinom, Benigne Prostata- 2
(Prostata Spezifisches
41-50 J. : < 2,0 µg/l
Hyperplasie.- Bem.: Prostatauntersuchungen
51-60 J. : < 3,1 µg/l
(Palpation) führen zu erhöhten PSA-Werten, des-
61-70 J. : < 4,1 µg/l
halb sollten Blutentnahmen vorher erfolgen oder
> 70 J. : < 4,4 µg/l
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
FPSA / PSA > 0,19
Bew.: Bei wenig erhöhtem Gesamt-PSA
(4-10 µg/l) unterscheidet der Quotient FPSA/PSA
besser als PSA zw. Prostata-Ca. und benigner
(FPSA/PSA-Quotient)
Prostata-Hyperplasie. - Prostata-Ca.: FPSA/PSA
< 0,19 (diagn.Sens. 82%, diagn. Spez. 82%).
Bem.: siehe PSA !.
Pyridinium-Crosslinks
siehe Knochenstoffwechsel-Marker
- Aldosteron / Renin
ARQ: < 71 (pmol/l / mIU/l)
Ind.: 1.) Hypertonie mit spontaner oder durch 2
Quotient (ARQ)
Diuretika induzierbarer Hypokaliämie 2.) Akzele-
Prim. Hyperaldosteronismus:
riert verlaufende oder therapieresistente Hyperto-
nie 3.) Abklärung eines adrenalen Zufallstumors
ARQ: > 71 (pmol/l / mIU/l)
(Inzidentalom) bei Pat. mit Hypertonie. - Bem.:
und Aldosteron > 360 pmol/l
Betablocker und Spironolactone möglichst 2 Wo-chen vorher absetzen. Calciumantagonisten, Diuretika und ACE-Hemmer stören nicht. Blutent-nahme nach > 2 Std. in aufrechter Körperhaltung (Gehen/Stehen).
- Aldosteron
Liegend: 82 - 449 pmol/l ****
steronismus. Erniedrigt bei prim. NNR-Insuffizienz
und bei isoliertem Mineralocorticoidmangel. Sta-
Aufrecht: 106 - 871 pmol/l
bilität.: 8 h bei RT, 24 h im Kühlschrank. Einfluss-
faktoren: Erhöht bei Orthostase, Diuretika, Natri-
umentzug, Gravidität, Spironolaktone. Erniedrigt
bei Natriumzufuhr.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
- Renin, aktives
Liegend: 2,4 - 29 mIU/l
Erhöht bei renovask. Hypertonie (Nierenarterien- 2
(aktive Renin-Konz.,
Stenose), Renin-prod. Tumoren (selten). Ernied-
rigt bei prim. Hyperaldosteronismus (Conn-
Aufrecht: 3,3 - 41 mIU/l
"low-renin"
Stabilität: EDTA-Plasma 4 h RT, nicht im Kühl-
schrank aufbewahren (Kryoaktivierung des Pro-
Renins!), evtl. einfrieren. Einflussfaktoren: siehe
- Renin-Aldosteron-Orthostase-Test
siehe Kapitel 9: Funktionstests
Ind.: Therapiekontrolle und Nachsorge bei
(Squamous Cell Carci-
Plattenepithelkarzinomen: Zervix (Stad. I: 29%
bis Stad. IV: 89%), Lunge (80%), Ösophagus
(39%), Analkarzinom (59%).
Euthyreose: 0,25-4,04 mIU/l ***
Ind.: Primäre Untersuchung zum Ausschluss 1
Hyperthyreose: < 0,25 mIU/l
einer Schilddrüsenfunktionsstörung.- Therapie-
Hypothyreose: > 4,05 mIU/l
kontrolle, Erkennung von (subklin.) Hypo- und
2,45 - 5,80 pmol/l
T3-Hyperthyreose,
(freies Trijodthyronin)
Therapiekontrolle
(pmol/l x 0,65 = ng/l)
9,15 - 23,0 pmol/l
Ind.: Hypothyreose, weiterführende Diagnostik 1
(freies Thyroxin)
(pmol/l x 0,777 = ng/l)
nach pathol. TSH-Befund, Therapiekontrolle.
- Schilddrüsen-AK
siehe Kapitel 5: Immunologie
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
- Thyreoglobulin
***** Ind.: Verlaufskontrolle bei differenziertem Schild- 2
drüsenkarzinom nach OP bzw. Radiojodtherapie.
Erniedrigte Werte bei Thyreotoxicosis facticia.
- TRH -Test
siehe Kapitel 9: Funktionstests
Schwangerschaftstest
siehe unter hCG (Kapitel 1: Klin. Chemie)
siehe Kapitel 9: Funktionstests
Serotonin im Plasma
Ind.: V. a. Karzinoid-Tumor trotz normaler 5- 2
(5-Hydroxy-Tryptamin)
HIES bei sog. „Foregut"-Karzinoiden (Bronchus,
Magen, Duodenum, Pankreas) .- Stabilität: 3 h
bei RT, 8 h im Kühlschrank, bei längerem Trans-
port einfrieren.- Patientenvorbereitung: siehe
Hydroxy-Indolessigsäure (HIES) im Urin!
Serotonin im Serum
Ind.: siehe Serotonin im Plasma.
Serotonin im Urin
Ind.: siehe Serotonin im Plasma.- Bem.: Nah-
rungs- und Medikamenten-bedingte Störungen:
siehe 5-Hydroxy-Indolessigsäure (HIES) im Urin!
Stabilität: 24h-Sammelurin kühl sammeln (4°C)
und ansäuern (10 ml 10%-ige Salzsäure).
siehe Sonderbefund
Ind.: Gewinnung von Informationen zur Steinent- 3
(Harnstein, Gallenstein, Gallenstein
stehung, Voraussetzung für eine erfolgreiche
Rezidivprophylaxe
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Testosteron
Ind.: Bei Männern: V. a. prim. oder sek. Hypogo-
18 - 50 J.: 9,1 - 55 nmol/l
nadismus.- Bei Frauen: Abklärung von Virilisie-
> 50 J. 6,3 - 26 nmol/l
rung, Hirsutismus.
Bem.: beim Mann ausgeprägte Tagesrhythmik
prämeno.: 0 - 2,8
(Werte morgens 20% höher), daher Blutabnahme
postmeno: 0 - 2,1 nmol/l Kinder: Tanner-Stadien (s. Befund)
Testosteron, freies
Ind.: siehe Testosteron. Bem.: Bestimmung des 2
20 - 39 J.: 31 - 146 pmol/l
biol. aktiven Hormons unabhängig von der Kon-
40 - 59 J.: 23 - 103 pmol/l
zentration des Sexualhormon-bindenden Globu-
> 60 J. 17 - 74 pmol/l
lins (SHBG), z. B. bei Adipositas, Leberzirrhose,
Hyperthyreose (Alternative zum Androgen-Index).
20 - 39 J.: 0,1 - 11 pmol/l 40 - 59 J.: 0,1 - 9 pmol/l > 60 J. 0,1 - 6,2 pmol/l
( pmol/l x 0,29 → ng/l )
Ind.: Verlaufskontrolle maligner hämatol. Erkran- 2
kungen (Leukämien, Hodgkin- und Non-Hodgkin-
Lymphome).- Erhöhte Werte auch bei kleinzelli-
gem Bronchialkarzinom und bei Virusinfektionen
(EBV, CMV, HIV).
siehe Schilddrüsen-Diagnostik
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Ind.: Verlaufs- u. Therapiekontrolle von Harnbla-
(Tissue Polypeptide
sen-CA, Bronchial-CA, Mamma-CA, CA des
Gastrointestinaltraktes.- Konz. in der akuten Pha-
se auch bei nicht-malignen Erkrankungen wie
Hepatitis Leberzirrhose und Infektionen der Gal-
lenwege erhöht.
Kenngröße wird extern bestimmt!
Transferrin im Serum
siehe Eisenstoffwechsel
Transferrin-Rezeptor, löslicher
siehe Eisebstoffwechsel
Transferrin-Sättigung
siehe Eisenstoffwechsel
siehe Lipoprotein-Diagnostik
Troponin I
Li-Heparin-Plasma Normal: < 0,028 µg/l
Ind.: V. a. Myokardinfarkt (AMI), Akutes 1
Koronarsyndrom (AKS).- TnI ist herzspezifisch.
Diagnost. Fenster bei AMI: ca. 4 Std. bis 7 Tage.
Bei AKS zeigen bereits geringfügige TnI-
Erhöhungen einen ischäm. Myokardschaden an.
Erhöhte TnI-Konz. auch bei dekomp. Herzinsuff.,
Myocarditis, nach Herz-OP, schwerer Lungen-
embolie, Niereninsuffizienz.
siehe Schilddrüsen-Diagnostik
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Ind.: Nieren- und Harnwegserkrankungen, Folge- 1
(mikroskop. Unter-
Mittelstrahlurin
Eryth.: < 15 / µl (< 3 /
untersuchung bei positivem Teststreifenbefund.-
Bem.: Die Untersuchung muss innerhalb von
Leuko: < 25 / µl (< 5 /
4 Std. erfolgen, Aufbewahrung bei Zimmertemp.
Die Untersuchung auf dysmorphe Erythrozyten
Bakterien, Kristalle, Zellen,
bzw. Akantozyten ist möglich.
Zylinder : neg. (GF = Gesichtsfeld)
10 ml Spontanurin Normalbefund:
Ind.: Orientierende Untersuchung zum Aus- 1
(incl. spez. Gewicht)
Leukozyten und Erythrozy-
schluss bei V. a. Nieren- oder Harnwegs-
kräftigsten ist der
ten: negativ, pH-Wert: 5-7,
erkrankungen. Bem.: Untersuchung innerhalb 2
Mittelstrahl des 1.
Spez.Gew.:1,020-1,035 g/ml
Std., max. 4 Std. Mikrohämaturien werden erfaßt
Glucose, Protein, Bilirubin,
(untere Nachweisgrenze: 10 Ery./µl). CAVE:
Urobilinogen, Keton, Nitrit:
Mikroalbuminurie (s. dort!) und Bence-Jones-
(automat. Auswertung)
Paraproteinurie werden nicht angezeigt!
Vanillinmandelsäure
siehe Katecholamine
Vitamin B1
Mangelernährung, Alkoholikern u.a.)
Vitamin B6
Ind.: V. a. Vitamin B6-Mangel (Dermatitiden, 2
(Pyrodoxal-5-phosphat)
Depressionen, Neuritiden). Bem.: Lichtschutz!
Kühl aufbewahren.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
Vitamin B12
141 - 499 pmol/l
Erniedrigte Werte bei V. a. Perniziöse Anämie,
(191 - 663 ng/l)
chron. atrophische Gastritis, Intrinsic-Faktor-
Mangel, langjährige vegetarische Ernährung,
Alkoholabusus. - Erhöhte Werte bei Leukosen
und myeloproliferativem Syndrom.
Bei klin. V. a. Vitamin B12-Mangel und niedrig-
normalen Vit. B12-Werten (< 250 pmol/l) kann
das Holotranscobalamin (= biol. aktives Vit. B-12)
bestimmt werden (siehe dort).
Vitamin D, 25-Hydroxy Serum
4,8 - 52,8 µg/l
Ind.: 1.) V. a. Vitamin-D-Mangel, z. B. bei 2
(Calcidiol, 25-OH-
Sonnenlichtmangel,
Fettresoptionsstörung,
Cholecalciferol)
Zielwert bei Osteoporose:
Nephrot. Syndrom, Osteomalazie, Hypocalciämie
und Hypophosphatämie. 2.) V. a. Vitamin-D
Intoxikation. Bem.: Serum vor Licht schützen!
Vitamin D3, 1,25-
Ind.: Störungen des Calcium-Stoffwechsels: Hy- 2
Dihydroxy-
percalciämien, z. B. bei Sarkoidose, Tuber-
(Calcitriol, 1,25(OH)2-
kulose.- Hypocalciämien, z. B. Vit. D-abhängiger
Cholecalciferol)
Rachitis (Typ I und Typ II). Stabilität: Zwei Tage
lichtgeschützt bei Raumtemp.
Männer: 0 - 12 ng/ml
Ind.: Hypophysärer Hoch- bzw. Minderwuchs,
(HGH, STH, Somato-
Frauen: 0 - 6,9 ng/ml
Kinder siehe Sonderbefund
(siehe auch IGF-I und IGFBP-3)
2. HÄMATOLOGIE
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Siehe Sonderbefund
Siehe Kapitel 10: Spezialanalytik
(DD latenter Eisenmangel, Akut-Phase-Reaktion)
Anämie)
Blutbild:
Bem.: Die Untersuchung umfasst die Bestim-
Kleines Blutbild
(rote Monovette)
Männer: 4,6 - 6,2 Tpt/l
mung der Erythrozyten-, Leukozyten- und
Frauen: 4,2 - 5,4 Tpt/l
Thrombozytenzahl sowie die Messung des Hä-
moglobins und die Berechnung von Hämatokrit
Männer: 8,6 - 12,1 mmol/l
und Erythrozytenindices (MCV, MCH, MCHC)
Frauen: 7,4 - 10,7 mmol/l
Zuverlässige Werte können nur im EDTA-Vollblut
Männer: 0,40 - 0,54
ermittelt werden. Werte im Kapillarblut zeigen
Frauen: 0,37 - 0,47
stärkere, abnahmebedingte Schwankungen.
MCH: 1,75 - 2,05 fmol
MCHC: 20,0 - 23,0 mmol/l
Erwachs.: 3,8 – 11,0 Gpt/l
Opto - elektron.
Männer: 120 - 340 Gpt/l
Frauen: 140 - 360 Gpt/l
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Blutbild:
Diff.-Blutbild (Erwachsene):
Bem.: Diff.-Blutbilder werden zunächst maschinell 3
Großes Blutbild
am Hämatologieautomaten erstellt. Auffällige
(automat. Differen-
Befunde werden im Blutausstrich mikroskopisch
zierung und evtl. mikro-
Neutro 35 - 75 1,8 - 7,6
nachdifferenziert.
skopische Nachdiffe-
Unreife Vorstufen der neutrophilen Granulozyten
renzierung am Blutaus-
(Stabkernige, Metamyelozyten) werden bei der
Lympho 20 - 45 1,0 - 4,0
automatischen Differenzierung nicht gesondert
Abkürzung: LUC = Large unstained cells
Für Kinder und Säuglinge
(= lymphatische Reizformen, Blasten, Pfeiffer
Opto - elektron.
gelten gesonderte Referenz-
Zellen, Plasmazellen)
Blut im Stuhl
Normalbefund: negativ
Ind.: Screeningmethode zur Darmkrebsvorsorge
(okkultes Blut im Stuhl)
Bem.: Es genügt eine Stuhlprobe. Der Test ist
unabhängig von der aktuellen Ernährung (keine
Diätvorschrift). Positive Befunde unter Behand-
(immun. Schelltest)
lung mit Cortisol oder NSAID möglich.
5 ml Spülflüssigkeit Gesamtzellzahl:
Ind.: V. a. interstitielle Lungenerkrankungen, Ab-
Lavage (BAL):
(Zellkulturflasche
Nichtraucher < 1,0 G/l
klärung pneumonischer Infiltrate. -
Zellzahl und Differen-
Raucher < 3,0 G/l
Therapeutische Lavage bei Alveolarproteinose,
Differenzierung:
Sekretverhalt und Aspiration von Flüssigkeiten.-
Makrophagen > 84 %
Eine weitergehende Zelldifferenzierung ist mit
Lymphozyten < 13 %
Hilfe der Immunzytologie (Durchflusszytometrie)
Neutrophile < 3 %
möglich (siehe Kapitel 5).
Eosinophile < 0,5 % Mastzellen < 0,5 % Plasmazellen 0 %
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Männer: < 15 mm / 1 h
Ind.: Suchverfahren bei V. a. entzündliche Er-
Frauen: < 20 mm/ 1 h
krankung, Verlaufskontrolle
ungsgeschwindigkeit)
> 60 J.: < 30 mm/ 1 h
Carboxy-Hämoglobin (CO-Hb)
Siehe Kapitel 7: Drug Monitoring/Toxikologie
Gelenkpunktat:
Gesamtzellzahl: < 0,2 G/l ***
Ind.: DD entzündlicher und nicht-entzündlicher
Zellzahl und Differen-
(Plastikröhrchen)
Differenzierung::
Gelenkerkrankungen.
Lympho/Monozyten: 90 %
Neutro. Gran.-zyten: < 25 %
Andere Untersuchungsmateialien:
Rhagozyten: keine
siehe Zelldifferenzierung im Punktat
Kristalle: keine
7,0 - 20,5 U/g Hb
Ind.: V. a. enzymopenische hämolytische Anä-
mien.- Häufigste Erythrozyten-Enzymopathie.-
(Photometrie)
Bem.: EDTA-Blut bei 4°C eine Woche stabil.
Hämoglobin, fetales
Erwachsene: < 1 %
Ind.: Unterscheidung von mütterlichem von feta-
Neugeb.: < 90 %
lem Blut bei vaginalen Blutungen, Beurteilung der
Kinder bis 2 J.: < 2 %
fetomaternalen Transfusion, V. a. Thalassämie.
(HPLC, Menarini)
Hämoglobin, freies
im Serum: < 40 mg/dl
Ind.: Akute Hämolysen (Haptoglobin erniedrigt).
oder Citrat-Blut
im Plasma: < 20 mg/dl
Qualitätskontrolle bei Blutprodukten aus der Ei-
genblutspende. Bem.: Sichtbare Verfärbung ab
(Hemocue)
siehe Kapitel 1: Klinische Chemie
Immunzytologie (Durchfluss-Zytometrie)
siehe Kapitel 5: Immunologie
Siehe Spezialbefund.
Ind.: Mikroskop. Beurteilung Hämatopoese.- 3
Bem: Anmeldung im Labor (Tel. 3932), Ausstri-
che werden bei der Punktion angefertigt!
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Normalbefund: 0 - 5 Mpt/l
Ind.: Akute und subakute entzündliche Prozesse 3
Zellzahl und Differen-
(ausreichend für Zell-
des Zentralnervensystems. Bem.: rascher Trans-
zahl mit Diff., zusätzlich (mononukl. Zellen, keine
port ins Labor, Bearbeitung innerhalb einer Stun-
Laktat, Protein, Gluko-
Malaria-Erreger im
Ind.: V. a. akute Malaria.- Nachweis von Plasmo-
dien im Ausstrichpräparat, ggf. mit quantitativer Angabe (‰ befallene Erythrozyten).
Malaria-Nachweis (Schnelltest)
siehe Kapitel 6: Infektionsserologie
Methhämoglobin (Met-Hb)
siehe Kapitel 7: Drug Monitoring/Toxikologie
Ind.: Unterscheidung von hypo- und hyperregena- 3
absolut: 22 - 135 Gpt/l
rat. Anämien, Beurteilung der Erythropoese nach
Opto - elektron.
Knochenmarktransplantation, Zytostatikatherapie,
während Erythropoetintherapie.
1,55 - 1,87 fmol
Ind.: V. a. latenten Eisenmangel, Indikation zur
rer Hb-Gehalt
Eisengabe bei Erythropoetin-Therapie (z. B. Dia-
Opto - elektron.
lyse-Patienten). Siehe auch Anämiediagnostik
Anämie mit adäquater
Berechnete Größe abgeleitet aus Retikulozyten-
Regeneration: RPI > 2
zahl und Hkt zur Beurteilung der Erythropoese
Anämie mit ineffekt.
bei Anämie. (RPI = 1: normale Erythropoese bei
Erythropoese: RPI < 2
nicht-anämischen Personen).
Thrombozytenaggregation
siehe Kapitel 3: Hämostaseologie
Zelldifferenzierung im 5 ml Punktat
Ind.: Differenzierung extravasaler Flüssigkeiten
Punktat (Ascites, Pleu-
nach entzündlicher, nicht entzündlicher oder ma-
ligner Genese. (Gelenkpunktat, Liquor: s. dort)
Zelltypisierung (Durchfluss-Zytometrie)
siehe Kapitel 5: Immunologie
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Zytochemische Färbeverfahren:
(weiterführende Diagnostik: siehe Zelltypisierung) 3
- Alkalische Granulo-
Kapillarblut, EDTA- 20-135 PI
Ind.: V. a. chron. myeloische Leukämie, paro-
zyten-Phosphatase
(PI = Phosphatase-Index)
xysmale nächtliche Hämoglobinurie (PI erniedrigt)
Zytochemische Beurteilung
V. a. Myelofibrose, Polyzythämia vera, essent.
der neutroph. Granulozyten
Thrombozythämie (PI normal bis erhöht)
- Eisenfärbung:
Ind.: Anämie, Myelodysplastisches Syndrom
- Naphthylesterase-
Anteil positiver Blasten auf
Ind.: Zytochemische Identifikation von Monozyten 3
Färbung (ANAE)
und deren Vorstufen (AML M4, M5)
- Peroxidase-Färbung
Anteil positiver Blasten auf
Ind.: Unverzichtbar für die Subtypisierung der 3
akuten Leukämien. Sind > 3 % der Blasten POX positiv so liegt eine AML vor.- M1-M3: POX+, M4: POX+, ANAE+, M5: ANAE+, M6: POX+, PAS+
3. HÄMOSTASEOLOGIE
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Anti-Faktor Xa-
Prophylaxe: 0,2-0,4 IU/ml
**** Ind.: Kontrolle der Therapie mit LMW Heparin.
Aktivität
Therapie: 0,6-0,8 IU/ml
Bem.: In der Regel erfolgt die Dosierung nach
Köpergew. Laborkontrollen nur bei Nieren-insuff.
Abnahmezeitpunkt
(Creatinin i. S. > 200 µmol/l), in der Schwanger-
3-4 Stunden nach
schaft, bei erhöhter Blutungs- oder Thrombose-
gefahr, extrem hohem oder niedrigem Körper-
gew., bei Säuglingen oder Kleinkindern.
Chrom. Substrat
Bestimmung nur nach tel. Rücksprache mit dem
Gerinnungslabor (Tel.: 3927), Angabe des Anti-
verfahren
koagulanzes notwendig.
- Unfrakt. Heparin
Kein Peakspiegel
Therapie: 0,5 - 0,8 IU/ml
**** Ind.: Monitoring der Heparintherapie bei primär
Abnahmezeitpunkt
pathologischer aPTT.
Einschränkungen bei ausgeprägtem Mangel an Prothrombin, Fibrinogen und Fakt. V sowie bei Vorhandensein von Lupus Antikoagulanz.
- Danaparoid
Prophylaxe: 0,15-0,50 IU/ml
**** Ind.: Kontrolle der Therapie mit Orgaran.
(Orgaran ®)
Abnahmezeitpunkt Therapie: 0,50-0,80 IU/ml
Bem.: In der Regel erfolgt die Dosierung nach
3-4 Stunden nach
Köpergewicht. Laborkontrollen nur bei Nieren-
insuff. und bei Missbrauch.
- Fondaparinux
Prophylaxe: 0,20-0,70 µg/ml
**** Ind.: Therapie und Prophylaxe bei akuter TVT
(Arixtra) ®)
Abnahmezeitpunkt Therapie: 0,70-1,80 µg/ml
und LE, ACS ohne Interventionsbedarf. Bei Ein-
schränkungen der Nierenfunktion und Missbrauch
sind Laborkontrollen notwendig.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
- Argatroban
Kein Peakspiegel
Therapie: 0,50-1,00 µg/ml
**** Ind.: Zulassung zur Therapie bei HIT TypII. Do-
(Argatra ®)
Abnahmezeitpunkt
sierung erfolgt in der Regel gewichtsadaptiert. Bei
Einschränkungen der Leberfunktion und Miss-brauch sind Laborkontrollen notwendig.
- Hirudin
Kein Peakspiegel
Therapie: 0,50-1,50 µg/ml
**** Ind.: Hirudin ist zur Behandlung thromboemboli-
(Refludan ®)
Abnahmezeitpunkt
scher Komplikationen bei Patienten mit gesicher-
ter Heparin-induzierter Thrombozytopenie (HIT Typ II) zugelassen. Üblicherweise erfolgt die The-rapiesteuerung über die aPTT, falls dies proble-matisch ist (z.B. bei Patienten mit Niereninsuffi-zienz, Antiphospholipid-Syndrom, Sättigungsphä-nomene) ist die Spiegelkontrolle anzuraten.
- Dabigatran
Therapie: 0,08-0,46 µg/ml
**** Ind.: Prävention einer VTE nach Hüft-/Knieersatz-
(Pradaxa ®)
Abnahmezeitpunkt
OP. Keine Zulassung bei HIT TypII. Bei Ein-
1,5 Stunden nach
schränkungen der Nierenfunktion und Missbrauch
zur Zeit in Vorbereitung Applikation
sind Laborkontrollen notwendig.
- Rivaroxaban
Therapie: 0,1-0,2 µg/ml
**** Ind.: Prävention einer VTE nach Hüft-/Knieersatz-
(Xarelto ®)
Abnahmezeitpunkt
OP. Keine Zulassung bei HIT TypII. Bei Ein-
schränkungen der Nierenfunktion und oder der
zur Zeit in Vorbereitung Applikation
Leberfunktion und Missbrauch sind Laborkontrol-len notwendig.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Ind.: V. a. auf angeb. oder erworb. AT III-Mangel.-
Verbrauch bei disseminierter intravasaler Gerin-
nung (DIC).- Verlaufskontrolle einer AT III Substi-
tutions-Therapie, Nichtansprechen einer Hepa-
Chrom Substrat
Suchtest: Ratio > 2,20
**** Ind.: Stufendiagnostik bei V. a. Fakt. V-Leiden
Mutation. Abklärung einer Thrombophilie.
Bestätigungstest:
Suchtest: Funktioneller aPTT-Test (Ratio) mit
Ratio 3,0 - 8,4:
Fakt. V - Mangelplasma. Bei einer Ratio < 2,20
Wildtyp (keine APC-Res.)
wird ein Bestätigungstest durchgeführt.
Ratio 1,3 - 2,2:
Bestätigungstest: Funktioneller Test mit Fakt. V
heterozygot für F V-Leiden
abhängigem Prothrombinaseaktivator und Fakt. V
Ratio 0,9 - 1,1:
Aktivator mit und ohne aktiviertem Protein C.
homozygot für F V-Leiden
Damit sichere Abgrenzung von Wildtyp, Hetero-
zygotie und Homozygotie (PCR-Nachweis der
Koag. Test
Fakt. V-Leiden Mutation i. d. R. nicht notwendig).
Standard-Reagenz
Ind.: Globaltest zur Überprüfung des endog. Ge-
(aktivierte partielle
(Pathromtin SL): 26 - 36,6 s
rinnungssystems (F. II, V, X, VIII, IX, XI, XII).
Thromboplastinzeit)
Kontrolle der Therapie mit unfraktioniertem Hepa-
Effektive Heparin-Therapie:
rin. Störfaktoren: Heparin, Marcumar, Spaltpro-
dukte, Dysfibrinogenämie. Bem.: Lupusantikoa-
gulanz (siehe dort) kann die aPTT (Standardver-
fahren) um bis zu 50% verlängern (keine Blu-
tungs- aber Thrombosegefahr!). Zur Abklärung
Lupus-unempfindl. Reagenz
wird die Wiederholung mit einem Lupus-
Koag. Test
(Actin FS): 23 - 32 s
unempfindlichen Reagens (Actin FS) empfohlen.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Blutungszeit, ex-vivo
Verschlusszeiten
Mit der PFA-Methode wird ex-vivo die Thrombo-
Collagen/Adrenalin:
zytenfunktion durch Bestimmung der Verschluss-
Referenzbereich: 85 – 190 s
zeit in Collagen/Epinephrin bzw. Collagen/ADP
v. Willebrand Erkr.: > 160 s
beschichteten Messzellen beurteilt. Die Methode
ASS (100-1000mg): > 170 s
eignet sich zur Differenzierung zw. ASS-beding-
ten und anderweitig erworbenen oder angebore-
Referenzbereich: 71 - 120 s
nen Thrombozytenfunktionsstörungen.
v. Willebrand Erkr.: > 120 s
Zu beachten: Hkt mind. 0,35 und Thrombozyten-
ASS (100-1000mg): < 120 s
zahl mind. 150 Gpt/l erforderlich. Keine Hämoly-
se. Messung soll 30 Min. - 4 Std. nach Proben-
(PFA-100)
abnahme erfolgen
*** D-Dimere sind Spaltprodukte des quervernetzten
Fibrins. Ind.: 1.) Verlaufskontrolle der Ver-
brauchskoagulopathie.- 2.) Ausschlussdiagnostik
bei V. a. Thrombose bzw. Lungenembolie.
Faktor II
**** Ind.: Bei patholog. Quickwert unbekannter Ursa-
(grüne Monovette)
che, Verlaufskontrolle bei Lebererkrankungen
**** Ind.: Bei patholog. Quickwert unbekannter Ursa-
(grüne Monovette)
che, Verlaufskontrolle bei Lebererkrankungen
Faktor VII
**** Ind.: Bei patholog. Quickwert unbekannter Ursa-
(grüne Monovette)
che, Verlaufskontrolle bei Lebererkrankungen.
Faktor VIII
**** Ind.: V. a. Hämophilie A.- Erniedrigte Werte auch
(antihämophiler
(grüne Monovette)
beim von-Willebrand-Syndrom. Abklärung einer
verlängerten aPTT. Bem.: F.VIII erhöht bei Aku-ter Phase Reaktion.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Faktor IX
**** Ind.: V. a. Hämophilie B. Abklärung einer verlän-
(Christmas Faktor)
(grüne Monovette)
**** Ind.: Bei patholog.Quickwert unbekannter Ursa-
(Stuart Prower Faktor) (grüne Monovette)
che, Verlaufskontrolle bei Leber-erkrankungen.
Faktor XI
**** Ind.: Abklärung einer verlängerten aPTT.
(Plasmathromboplastin
Faktor XII
**** Ind.: Abklärung einer verlängerten aPTT.
(Hageman Faktor)
Bem.: Erniedrigt bei Thrombosen, Verbrauchs-koagulopathie, Hyperfibrinolysen, nephrotischen Syndrom, angeborenem Mangel
Faktor XIII
Ind.: Abklärung von Blutungen bei unauffälligen
(Laki Lorand Faktor)
Global-Gerinnungstesten, Abklärung von Wund-
heilungsstörungen.
Ind.: V. a. disseminierte intravasale Gerinnung
Die Nachweisgrenze des
(DIC) (siehe auch D-Dimer)
Testes liegt bei 15-20 mg/l.
Fibrinogen
Ind.: Pathologische TPZ und aPTT, Überwachung
fibrinolyt. Therapien, präoperatives Screening,
Verlaufskontrolle bei Verbrauchskoagulopathie
(Wert wird bei der Bestim-
und Lebererkrankungen, erblich bedingte A- oder
mung der Thromboplastin-
Dysfibrinogenämie.- Bem.: Erhöhung bei Akut-
zeit berechnet)
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Negativ / positiv
*** Ind.: V. a. allergisch bedingte, Heparin induzierte
(weiße Monovette)
Thrombozytopenie (HIT Typ II).- Bem.: Ein nega-
Heparin-PF4-Komplex)
tives Ergebnis schließt bei eindeutiger Klinik
(Thrombozytenabfall, thromboembol. Kompli-
kationen unter Heparin) die Diagnose nicht aus
(Partikel Gel Immnoas-
(Sensitivität 94%, Spezifität 100% bei vorselek.
Patientenkollektiv).
Lupus Antikoagulanz
Lupus Antikoagul. (dRVVT):
Ind.: Thrombophilie-Diagnostik. Abklärung einer
(grüne Monovette) Ratio < 1,10
verlängerten aPTT, besonders bei rezidiv.
Thrombosen oder Aborten (siehe: aPTT).
Gemäß Empfehlungen der ISTH werden zwei
verschiedene, phospholipidabhängige Test-
Lupus Antikoagul. (SCT):
systeme [dRVVT (=diluted Russel viper venom
time) und SCT (=silica clotting time)] eingesetzt. -
Die Diagnose eines
Phospholipid-Syndroms er-
fordert mindestens zwei positive Nachweise im Abstand von wenigstens 12 Wochen.
Plasminogen
Ind.: Thrombophilie, V. a. Hyperfibrinolyse, V. a.
(grüne Monovette)
Plasminogenmangel, Kontrolle einer Lysethera-pie, Verbrauchskoagulopathie
**** Ind.: Beurteilung der fibrinolytischen Aktivität,
tor Inhibitor
(grüne Monovette)
Risikofaktor für thromboembolische und kardio-
vaskuläre Erkrankungen.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Protein C
**** Ind.: V. a. angeborenen Protein C-Mangel bei
(grüne Monovette) 70 - 130 %
erhöhter Thromboseneigung. Erworbener Man-
gel: bei Vitamin K-Mangel, Verbrauchskoagulo-
pathie, postoperativ .
Bem.: Ein patholog. Befund bei Thrombose muss
nach der akuten Phase und nach Absetzen einer
(chrom. Substr.)
evtl. Cumarintherapie kontrolliert werden.
Protein S
**** Ind.: V. a. angeborenen Protein S-Mangel mit
(grüne Monovette) 60 - 130 %
erhöhter Thromboseneigung. Erworbener Man-
gel: bei Vitamin K-Mangel, Schwangerschaft.
(bestimmt als freies
Bem.: Ein patholog. Befund bei Thrombose muss
Protein S, Latextest mit
nach der akuten Phase und nach Absetzen einer
evtl. Cumarintherape kontrolliert werden.
Ind.: Differenzierung einer verlängerten Throm-
(Batroxobinzeit)
(grüne Monovette)
binzeit. Unter Heparin ist die Reptilasezeit nor-mal, bei hohen Konzentrationen von Fibrinspalt-produkten (Fibrinolysetherapie) und Fibrinogen-mangel verlängert.
siehe Sonderbefund
*** Thrombelastographische Beurteilung der Blut-
gerinnselbildung. DD perioperativer Gerinnungs-
störungen: Dilution, Hyperfibrinolyse, Hypo- bzw. Dysfibrinogenämie, Heparin.
Ind.: 1.) Überwachung einer fibrinolyt. Therapie
2.) Verlängert bei Hypofibrinogenämie, Dysfibri-nogenämie, Fibrinspaltprodukten
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Erwachsene: 70 - 130%
Ind.: 1.) Globaltest zur Überprüfung des exoge-
(Quick-Test, Prothrom-
nen Gerinnungssystems (F. II, X, V, VII), 2.) Kon-
binzeit, TPZ; INR)
Säuglinge: 45 - 85 %
trolle einer Cumarintherapie.-
Bem.: Zur Standardisierung der Ergebnisse wird
Effekt. Cumarintherapie zur
die INR (= internat. normalized ratio) angegeben.-
Thromboseprophylaxe:
Störfaktoren: Heparinkonz. > 0,6 i.U./ml, Fibrin-
Spaltprodukte, Penicillin, Lupus-Antikoagulanzien
Vollblut (Spezial-
siehe Sonderbefund
***** Ind.: Spezialuntersuchung zur Beurteilung der
aggregation
Antikoagulation mit Thrombozytenaggrgations-
(Vollblutaggregation
Thrombininhibitor,
hemmern (Aspirin, Clopidogrel oder GP IIb/IIIa-
nach der Impedanz-
(Multiplate)
***** Ind.: Referenzverfahren bei unklarer Verlänge-
aggregation
(5 Monovetten!!)
für verschied. Stimulatoren
rung der ex-vivo Blutungszeit (siehe dort). Aggre-
(Aggregation im Plätt-
(siehe Sonderbefund)
gationinduktion mit: ADP, Adrenalin, Arachidon-
chen-reichen Plasma
säure, Collagen, Ristocetin.-
nach Born)
Untersuchung nur nach Anmeldung im Labor (Tel.: 3927).
Blutgr. A, B, AB : 61 - 158% **** Ind.: V. a. von-Willebrand Synd. (DD: Hämophilie
tor: Antigen
Blutgruppe 0 : 41 - 126%
A), Blutungen unklarer Genese. Bem.: Erhöhte
Werte bei zu langer Stauung! vWF:AG% ist ein
(Turbidimetrie)
Akut-Phase-Reaktant.
Blutgr.A, B, AB : 49 - 170 % **** Ind.: V. a. von-Willebrand Syndrom. - Funktionel-
tor: Aktivität
Blutgruppe 0 : 38 - 125%
ler Nachweis der verminderten Kollagenbindung.
(Turbidimetrie)
4. BLUTGRUPPENSEROLOGIE
Parameter
Material
P Indikationen und Bemerkungen
*** Ausschluss kompletter und inkompletter irregulä-
(weiße Monovette)
rer Antikörper mit Hilfe von Testerythrozyten (indi-rekter Coombstest). Ein aktueller AK-Suchtest gehört zu jeder Blutgruppenbestimmung bzw. Kreuzprobe. Bei positivem Ergebnis erfolgt eine AK-Differenzierung (häufigste AK: Anti-D, Anti-E, Anti-K, Anti-C, Anti-c, Anti-e).
Blutgruppe
/ Vollblut
*** Standardverfahren der Blutgruppenbestimmung.
(weiße Monovette)
Bei Vorliegen von Kälte-Autoantikörpern ist die
Abnahme unter Wärmebedingungen erforderlich.- Rücksprache mit dem Labor (Tel. 3942).
Blutgruppe AB0 mit Vollblut
**** Ind.: Frauen im gebärfähigen Alter und Kinder.
Rh-Formel
(weiße Monovette)
Bem.: Umfasst zusätzl. die Bestimmung der kom-pletten Rhesusformel (C, c, D, E, e).
K-Antigen
Ind.: Frauen im gebärfähigem Alter. Bem.: zweit-
(weiße Monovette)
häufigste Ursache für einen M. haemolyticus neonatorum.
Direkter Anti-Human- Vollblut
Ind.: Hämolytische Transfusionsreaktionen,
(weiße Monovette)
M. haemolyticus neonatorum, autoimmunhämoly-
(direk. AHG-Test, DAT
tische Anämien. Bem.: Dient dem Nachweis von
od. direk. Coombstest)
Erythrozyten-gebundenen Antikörpern.
Parameter
Material
P Indikationen und Bemerkungen
Kreuzprobe
**** Verträglichkeitsprobe mit Empfänger-Serum und
(weiße Monovette)
Spender-Erythrozyten (sog. Major-Probe) zur Vorbereitung einer Bluttransfusion. Bem.: Zu jeder Kreuzprobe gehört ein aktueller AK-Suchtest (s. oben) sowie die Bestätigung der Blutgruppe des Empfängers.
5. IMMUNOLOGIE
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
Indikationen und Bemerkungen
ANCA, perinukleäre
Ind.: Arteriitis, Rheumatoide Arthritis, SLE, Colitis 2
(p-ANCA, AK gegen
ulcerosa, Glomerulonephritis, Autoimmun-
Myeloperoxidase)
hepatitis, Cholangitis.- Bem.: Bei positivem Be-
fund Bestätigung mit quant. Myeloperoxidase
(MPO) - ELISA möglich.
Ind.: Wegener Granulomatose, Arteriitis.-
Bem.: Bei positivem Befund Bestätigung mit
(c-ANCA, AK gegen
quant. Proteinase 3 - ELISA möglich.
Antikörper gegen
Ind.: Autoimmune Hepatitis. Bem.: Titer < 1:160
glatte Muskulatur
können auch bei Infektionen, Tumoren und ande-
ren Lebererkrankungen vorkommen.
Antikörper gegen
positiv: > 17,0 U/ml
Ind.: V. a. bzw. Frühdiag. Rheumatoide Arthritis
zyklische citrullinierte
(Spez. > 95%, Sens. 70%), DD Kollagenosen mit
Proteine
Begleitarthritis (SLE, Sjögren S., Polymyositis),
Prognose v. Gelenkdestruktionen, DD: juvenile
idiopath. Arthritis. (s. auch Vimentin)
Ind.: Prim. biliäre Zirrhose (PBC), medikamentös 2
Antikörper (AMA)
induzierte Hepatitis, system. Lupus erythemato-
Antinukleäre Antikörper:
- Antinukleäre
Ind.: System. Lupus erythematodes (SLE), Mixed 2
Antikörper (ANA)
Titer bis 1:80 sind von gerin-
Connective Tissue Disease (MCTD), Skleroder-
ger klinischer Bedeutung
mie, Autoimmune Hepatitis. Bem.: Bei positiven
Titern (> 1:320) sollte eine Differenzierung der AK
erfolgen (siehe unten).
- ds-DNA Antikörper
negativ: < 25 U/ml ***
Ind.: SLE, Aktivitätsmarker bei bekanntem SLE.
Bem.: Die ELISA-Technik ist eine hochsensitive
positiv: > 40 U/ml
Methode, mit welcher hochavide und niedrigavide
AK erfasst werden. Die Spezifität ist geringer als
die des CLIFT-Assay. Beide Methoden werden
deshalb parallel durchgeführt.
- Centromer-AK
negativ: < 7 U/ml ***
Ind.: System. Sklerodermie (Sensitivität 40%),
grenzwertig: 7-10 U/ml
CREST-Syndrom (Sensitivität 80%), Prognose-
positiv: > 10 U/ml
marker im Hinblick auf die Entwicklung einer
- Crithidia luciliae-AK
Ind.: Aktivitätsmarker bei bekanntem SLE.
Bem.: hohe diag. Spezifität bei geringer Sensitivi-
tät; falsch pos. Reaktion durch Histone möglich.
- Jo1-Antikörper
negativ: < 7 U/ml ***
Ind.: V. a. Polymyositis/Dermatomyositis (diag.
grenzwertig: 7-10 U/ml
Sensitivität ca. 30 %, Spezifität 95 %).
positiv: > 10 U/ml
- RNP-Antikörper
negativ: < 5 U/ml ***
Ind.: V. a. MCTD (diagn. Marker), SLE, System.
(Ribonukleoprotein-,
grenzwertig: 5-10 U/ml
Sklerodermie, Rheumatoide Arthritis, Poly-
U1-RNP-, ENA-AK)
positiv: > 10 U/ml
- Scl 70 Antikörper
negativ: < 7 U/ml ***
Ind.: System. Sklerodermie. Bem.: Spezifität
grenzwertig: 7-10 U/ml
100 %, Sensitivität 20-30 %. Hinweis auf schwere
positiv: > 10 U/ml
Verlaufsform bzw. ungünstige Prognose.
- Sm Antikörper
negativ: < 5 U/ml ***
Ind.: V. a. SLE (diagn. Marker). Bem.: Spezifität
grenzwertig: 5-10 U/ml
100 %, Sensitivität 10 - 45 % je nach Bevölke-
positiv: > 10 U/ml
rungsgruppe. Sm-AK treten oft zusammen mit
RNP-AK auf (s. dort).
- SS-A Antikörper
negativ: < 7 U/ml ***
Ind.: Sjögren Syndrom (Klassifikationskriterium,
grenzwertig: 7-10 U/ml
Sensitivität 95 %), SLE (Sensitivität 30 %), neo-
positiv: > 10 U/ml
nataler LE, cutaner LE. Bem.: Relativ geringe
Spezifität. Keine Differenzierung zw. primärem
und sekundärem Sjögren Syndrom. Häufiger
Befund beim ANA-negativen SLE.
- SS-B Antikörper
negativ: < 7 U/ml ***
Ind.: Sjögren Syndrom (diagn. Marker), SLE,
grenzwertig: 7-10 U/ml
neonataler LE, cutaner LE. Bem.: Geringere
positiv: > 10 U/ml
Sensitivität als SS-A AK, jedoch höhere Spezifi-
tät. Fast immer mit SS-A AK gemeinsam.
Ind.: Colitis ulcerosa. Bem.: AK gegen intestinale 2
Becherzellen sind in ca. 30% der Fälle nachweis-
negativ: < 7 U/ml
Ind.: V. a. Anti-Phospholipid-Syndrom (APS),
grenzw.: 7-10 U/ml
Bestandteil der Leitlinie für APS (Hughes Syn-
positiv: > 10 U/ml
drom) neben Lupus-Antikoagulans und Cardioli-
pin-AK. Abschätzung Thromboserisiko bei SLE.
Gleiche Wertlagen für IgG
IgG: negativ: < 10 U/ml
Ind.: Abschätzung des Thromboserisikos bei
(Phospholipid AK)
grenzwert.: 10-40U/ml
SLE, habituellen Aborten, rezidiv. Thrombosen.
positiv: > 40 U/ml
IgM: negativ: < 6 U/ml
grenzwert.: 6-10 U/ml
positiv: > 10 U/ml
siehe: Antinukleäre Antikörper
ds-DNA Antikörper
siehe: Antinukleäre Antikörper
Crithidia luciliae-AK (CLIFT)
siehe: Antinukleäre Antikörper
Durchfluss-Zytometrie
siehe Kapitel 5: Immunzytologie
Endomysium-AK (IgA) Serum
Ind.: V. a. Zöliakie, auch kryptische Formen bei
(AK gegen Gewebe-
Erwachsenen.- V. a. Dermatitis herpetiformis.
Transglutaminase)
Bem.: Endomysium-AK (IgA) besitzen eine höhe-
re Spezifität für die Zöliakie als
Gliadin-AK (siehe
dort). Bei gleichzeitiger Bestimmung von Endo-
mysium-AK und Gliadin-AK beträgt die Sensitivi-
tät für die Zöliakie 70%.
negativ: < 13,3 µg/l
Ind.: ECP spiegelt den Aktivierungszustand der
sches Protein (ECP)
Eosinophilen wider. Subklin. Entzündungen kön-
nen erkannt werden. Therapieüberwachung
bronchialer Entzündungsbehandl. ist möglich.
Bem.: Hämolyse stört. Abtrennung von zellulären
Bestandteilen spätestens 2 Stunden nach Blut-abnahme notwendig.
negativ: < 7 U/ml
Ind.: Glomerulonephritiden, V. a. Goodpasture
(AK gegen glomeruläre
grenzw.: 7-10 U/ml
Syndrom (siehe auch p-ANCA).
positiv: > 10 U/ml
Gliadin-AK
negativ: < 7 U/ml
Ind.: V. a. Zöliakie, auch kryptische Formen bei
grenzw.: 7-10 U/ml
Erwachsenen (siehe auch
Endomysium-AK).-
positiv: > 10 U/ml
Bew.: Unter Therapie fallen IgA-AK nach wenigen
Monaten auf niedrige Werte ab. Bei einem Rezi-
Gleiche Wertlagen für IgG
div unter Gluten-Belastung kommt es schnell zu
einem starken Wiederanstieg der IgG-AK.
Herzmuskel-AK
Ind.: Rheumatisches Fieber, Myokardschädigun-
gen nach Streptokokkeninfektionen.
Ind.: V. a. HLA B-27 assoziierte Arthritiden (M.
Bechterew, M. Reiter, reaktive Arthritis)
- IgA im Liquor
Ind.: V. a. Blut-Liquor-Schrankenfunktions-
störung oder intrathekale IgA-Synthese (siehe REIBER-Diagramm).
- IgA im Serum
Ind.: 1) Diarrhoe, V. a. Gluten-induz. Enteropatie 2
Kinder: altersabhäng. Werte
(Zöliakie, Sprue) 2.) gehäufte Inf. i. Respirations-,
Gastrointestinal- und Urogenitaltrakt 3.) AK-
(Nephelometrie)
Mangelsyndrome, v.a. IgG-Subklassenmangel 4.) V.a. IgA Nephritis o. nekrotisierende Vaskulitis 5.) Asthma, Atopisches Ekzem
- IgE, allergen-
Siehe Spezialbefund
Ind.: IgE vermittelte allergische Reaktion (Rhinitis, 2
spezifisches
RAST-Klasse 0: keine AK
RAST-Klasse 1-6: AK in
gie). Bem.: Spezialbeleg im Labor anfordern
ansteigender Konzentration
- IgE, gesamt
Erw.: < 100 IU/ml ***
Ind.: Allergien, Unterscheidung von atopischen
Kinder: altersabh. Werte
und nicht-atopischen Erkrankungen, Parasitosen,
(Nephelometrie)
maligne Tumoren.
- IgG im Liquor
Ind.: V. a. Blut-Liquor-Schrankenfunktions-
störung oder intrathekale IgG-Produktion (siehe
(Nephelometrie)
REIBER-Diagramm).
Ind.: 1.) Infektionsdiagnostik 2.) mono- und po-
lyklonale Gammopapathie 3.) B-Zell-Defekte 4.)
(Nephelometrie)
Kinder: altersabhäng. Werte
primäre oder sekundäre Immunmangelsyndrome
- IgG im Urin
Erwachsene / Kinder > 2 J.
Ind.: 1.) Aussage über Selektivität einer glomeru-
oder 5 ml zweiter
Sammelurin: < 10 mg/g Crea
lären Proteinurie und damit über die prognosti-
sche Wertigkeit einer Albuminurie 2.) Unterschei-
Morgenurin: < 10 mg/l
dung prärenaler, glomerulärer, tubulärer und
Kinder > 2 Jahre
postrenaler Proteinurie; Überwachung von Nie-
Morgenurin: < 6 mg/l
rentransplantationen
- IgG-Subklassen
IgG1: 4,9 - 11,4 g/l
Ind: Abklärung rezidiv. bakterieller Infekte, auch
IgG2: 1,5 - 6,4 g/l
in Kombination mit IgA-Mangel (s. dort).
IgG3: 0,2 - 1,1 g/l
IgG4: 0,08 - 1,4 g/l
Kinder: altersabhäng. Werte
Dieser Parameter wird extern bestimmt.
- IgM im Liquor
Ind.: V. a. intrathekale IgM-Synthese (siehe
REIBER-Diagramm).
- IgM im Serum
Männer : 0,4 - 2,3 g/l **
Ind.: 1.) Infektionsdiagn. 2.) Sreening a. intraute-
Frauen: 0,4 - 2,8 g/l
rin erworbene Inf. 3.) mono- u. polyklonale Gam-
(Nephelometrie)
Kinder: altersabhäng. Werte
mopathien 4.) prim. o. sekund. Immundefekte
- Immunglobulin-
freie κ - Ketten: 3,3-20 mg/l **
Ind.: Diagnosestellung bei V. a. Bence-Jones-
Leichtketten, freie
freie λ - Ketten: 6,0-26 mg/l
Myelom oder nicht-sekretorischem Myelom, The-
κ / λ - Quotient: 0,26 - 1,65
rapie- und Verlaufskontrolle bei Bence-Jones-
Myelom und bei Plasmozytom, Prognose-
beurteilung bei der monoklonalen Gammopathie
unklarer Signifikanz (MGUS), Diagnose sowie
Verlaufs- und Therapiekontrolle bei AL-
(Nephelometrie)
siehe Sonderbefund
Ind.: Monoklonale Gammopathien, monoklonale
freie Leichtketten (Bence-Jones-Paraprotein)
5 ml Sammelurin siehe Sonderbefund
Ind.: Nachweis von monoklonalen freien Leicht-
ketten (Bence-Jones-Protein) und monoklonalen Immunglobulinen
siehe Sonderbefund
Nachweis folgender Oberflächenmarker: CD2,
(Durchfluss-Zytometrie,
CD3, CD4, CD5, CD7, CD8, CD10, CD13, CD14,
Zelltypisierung)
CD19, CD20, CD22, CD23, CD25, CD33, CD34, CD56, CD103, Kappa, Lambda, HLA-DR
Insulin-AK
Ind.: Mangelnde Wirksamkeit der Therapie mit
Insulin. Selten bei Typ 1-Diabetes.
siehe Antinukleäre Antikörper
Ind.: Autoimmunhepatitis. Bem.: Nur bei ca. 1%
der Erkrankungen sind LKM-AK nachweisbar.
Microsomes-Antibodies)
Eine höhere diagnostische Treffsicherheit wird
durch die Bestimmung von SLA-AK erreicht (s.
Mikrosomale AK (MAK)
siehe Schilddrüsen-AK
Ind.: V. a. Perniziöse Anämie
Ind.: V auf SLE bei Nichtnachweisbarkeit von
(Proliferating cell
dsDNA- und Sm-Antikörpern.
nuclear antigen)
Pemphigoid AK
Ind.: Bullöses Pemphigoid, gemischte bullöse
Pemphigus AK
Ind.: Pemphigus vulgaris, gemischte bullöse
Rheumafaktor (RF)
Ind.: Rheumatoide Arthritis (RA), SLE.
Bem.: Screening-Test zur Bestimmung der IgM-
(Latex-Test)
Rheumafaktoren (diagn. Sens. für RA 80 %).
negativ: < 40 IU/ml
Ind.: Rheumatoide Arthritis, SLE, Vaskulitis.
grenzwertig: 40 - 50 IU/ml
Bem.: Quant. Bestimmung der Rheumafaktoren
in der IgA-, IgG- und IgM-Klasse.
siehe Antinukleäre Antikörper
Scl 70 Antikörper
siehe Antinukleäare Antikörper
Ind.: V. a. Autoimmun-Hepatitis.
(Soluable liver antigen)
(ELISA)
Bem.: Sensitivität 10-20 %, Spezifität 100 %.
- Thyreoglobulin-AK
***** Ind.: Erhöhung: Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus 2
Basedow, postpartale Thyreoiditis. Bem.: Corti-
costeroid- und immunsuppressive Therapie kön-
nen zu falsch negativen Befunden führen.
- Thyroid-Peroxidase- Serum
Ind.: V. a. Thyreotoxikose (M. Basedow), V. a.
AK (TPO-AK)
Autoimmun-Thyreoiditis (Hashimoto), postpartale
(=Mikrosomale AK)
Thyreoiditis. Bem.: Corticosteroid- und immun-
suppressive Therapie können zu falsch negativen
Befunden führen (siehe auch TSH-Rezeptor-AK).
- TSH-Rezeptor-AK
negativ: < 1,22 U/l
Ind.: V. a. Thyreotoxikose (M. Basedow), Thera-
grenzwertig: 1,23 - 1,75 U/l
positiv: > 1,75 U/l
Transglutaminase-AK Serum
negativ: < 7 U/ml
Ind.: V. a. Zöliakie. Spezifität (95%), Sensitivität
grenzw.: 7-10 U/ml
nase, tTG-Antikörper)
positiv: > 10 U/ml
Gleiche Wertlagen für IgG
Tryptase
negativ: < 13,5 µg/l
Ind.: V.a. systemische oder kutane Mastozytose
(Mastzelltryptase)
(Urticaria pigmentosa), Risikoabschätzung
anaphylaktischer Reaktionen.
Vimentin-AK
Ind.: V. a. bzw. Frühdiagnose Rheumatoide Arth- 2
(Anti-MCV, mutiertes
ritis bei negativen RF/CCP-AK .
citrulliniertes Vimentin)
Sm Antikörper
siehe Antinukleäre Antikörper
SS-A Antikörper (Ro/SS-A)
siehe Antinukleäre Antikörper
SS-B Antikörper (La/SS-B)
siehe Antinukleäre Antikörper
Thyreoglobulin-AK (TAK)
siehe Schilddrüsen-AK
TSH-Rezeptor-AK (TRAK)
siehe Schilddrüsen-AK
6. INFEKTIONSSEROLOGIE
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
negativ: 0 - 1:10
*** Ind.: V. a. ADV-Infektion (akuter grippaler Infekt,
grenzwertig: 1:20 - 1:40
hämorrhag. Zystitis, Pharyngitis, Pneumonie,
Hepatitis). Bew.: Serokonversion oder 4-facher
Titeranstieg (nach 2 Wo.) belegen eine akute
Amöben-AK
*** Ind.: V. a. extraintest. Amöbiasis. Bewertung:
Titer > 1:100 weisen auf extraintest. Infektion hin.
Erw. < 200 IU/ml
*** Ind.: Nachweis einer existenten oder früher abge-
(Nephelometrie)
Kinder < 150 IU/ml
laufenen Streptokokken-Infektion
*** Nachweis des Aspergillus-Galaktomannan-
negativ / fraglich / positiv
Antigens im Serum durch Enzymimmunoassay.
Zwei aufeinanderfolgende positive Seren weisen
auf eine invasive Aspergillose hin.
negativ: IgM 0 - 17,9 U/ml *** Ind.: 1.) Erythema chronicum migrans: 0-4 Wo.
(Borrelien-IgM und IgG)
nach Zeckenbiss. 2.) Meningopolyneuritis (20%).
grenzw.:IgM 18,0 - 21,9 U/ml
3.) Arthritiden (50%): 1-6 Mo. nach Zeckenbiss.
IgG 10,1 - 14,9 U/ml
4.) Acrodermatitis chronica atrophicans: (Spät-
positiv: IgM > 22,0 U/ml
IgG > 15,0 U/ml
**** Ind.: Weiterführende Diagnostik bei unklarem
Immunoblot
ELISA-Befund, Bestätigungstest. Therapiekon-
trolle (nach 3-6 Mo. : Abschwächung der Protein-
(Westernblot)
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Borrelien-AK-Index im Serum
Borrel.-Antikörper-Index (AI):
*** Ind.: V. a. Neuroborreliose, Meningopolyneuritis,
Garin-Bujadoux-Bannwarth, Hirnnervenausfällen
(IgM-Index, IgG-Index) 2 ml Liquor
(Facialisparese u.a.).
1,6 - 2,0 Patholog. intrathekale AK-Produktion: > 2,0
2 ml Liquor, Syno- negativ
***** Ind.: Direkter Borrelien-Nachweis (Zielsequen-
Borrelien- vialflüssigkeit, Urin
zen OspA und p66). Diagnost. Sensitivität für
Synovialflüssigkeit bei der Lyme-Arthritis 50-70%,
für Liquor bei der Neuroborreliose 10-30%, für
Hautgewebe bei Erythema chronicum migrans
50-70% und bei Acrodermatitis chronica atrophi-
cans 50-70%. Bem.: Im Gegensatz zu den ge-
nannten Materialien lassen sich im Serum keine
Borrelien nachweisen!
negativ: bis 1:5
*** Ind.: V. a. Enteritis infectiosa (nach Salmonella
intestinalis - AK,
grenzwertig: 1:10 - 1:40
die zweithäufigste Ursache). Gastroenteritis, Koli-
Campylobacter jejuni-
positiv: ab 1:80
tis, Vaskulitiden, immunpathologische Erkrankun-
gen (Guillain-Barre-Syndrom), reaktive Arthritis,
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Ind.: Nachweis des Candida-Antigens im Serum
keine Candida-Infektion oder
durch Enzymimmunoassay.
nur als Kommensale
Zwei aufeinanderfolgende positive Seren weisen
positiv: > 2,3
auf Candida-Fugämie hin.
Candida-AK
Normalwert.: < 1 : 320.
*** Ind.: V. a. invasive Candidose. Positiver Befund-
3- bis 4-fache Titererhöhung
Hinweis auf systemische Candidose.
spricht für eine Endomykose.
Bem.: Es werden vor allem IgM-, aber auch IgG-
und IgA-Antikörper sowie auch Antigen-
( HAT / IHA)
Antikörper-Komplexe nachgewiesen.
Chlamydia
negativ: 0,0 - 9,0 Index
*** Ind.: Infektion des Respirationstraktes, z.T. atypi-
pneumoniae IgA , -IgG
siehe auch Sonderbefunde
sche Pneumonie (5-15 %), Bronchitiden und Si-
nusitiden ( 5 %). Durchseuchungsgrad ca. 70 %
(pos. IgG-Titer).- Hohe IgG-Titer und pos. IgA
sprechen für akute Infektion.
Chlamydia psittaci - Serum
negativ: 0 - 1:5
*** Ind.: V. a. Psittakose (Papageienkrankheit), V. a.
grenzwertig: 1:10 - 1:40
Ornithose mit Pneumonie, Endokarditis, Myokar-
positiv: > 1:80
ditis, Perikarditis, Konjunktivitis.
Chlamydia
negativ: 0,0 - 9,0 Index
*** Ind.: Urethritis, Konjunktivitis.- Positiver AK-Index
trachomatis IgA, - IgG
siehe auch Sonderbefund
weist auf akute, abgelaufene bzw. chron. Infekti-
on hin, bei asymptomat. Pat. Wiederholung nach
14 Tagen, IgA-Titer 4 - 6 Mo. nach Behandlung
prüfen. Alternativ: PCR-Nachweis im Erststrahlu-
rin oder Abstrich (siehe unten).
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Chlamydia
5 ml Spontanurin
Bewertung: negativ / positiv
*** Ind.: Direkter qualit. Nachweis der DNA von
Chlamydia trachomatis (Sens. 94%, Spez. 99%).
(direkter Chlamydien-
Bem.: Erststrahlurin nach mindestens 2 Std. Ka-
renz; Abstrichbesteck in der Apotheke anfordern.
Urin- bzw. Abstrichprobe soll kein Blut und wenig
Zervixschleim enthalten.
Coxiella burnetii
negativ: 0 - 1:5
*** Ind.: V. a. Q-Fieber (weltweite Zoonose) mit atyp.
(Phase I und II)
grenzwertig: 1:10 - 1:20
Pneumonie, Fieber, Kopfschmerz.- Phase-I-AK
positiv: ab 1:40
positiv bei chronischer Q-Fieber-Infektion, Phase-
II-AK positiv bei akutem Q-Fieber.
negativ: 0 - 1:10
*** Ind.: Uncharakteristische Symptome; akute hä-
grenzwertig: 1:20 - 1:40
morrhagische Konjunktivitis, Fieber ("Sommer-
positiv: ab 1:80
grippe"), Exantheme, asepti. Meningitis, Myo-
bzw. Perikarditis, Typ-I-Diabetes.
negativ: IgG: 0 - 0,4 IU/ml
**** Ind.: V. a. CMV-Infektion mit Retinitis, Polyradiku-
(CMV-IgG, CMV-IgM)
litis, neonataler Meningitis, Mikrozephalie, Pneu-
monie. Bem.: Nach Infektion lebenslange Per-
sistenz von IgG. Bei hohen Titern und fehlendem
IgM besteht V. a. Reaktivierung einer früheren
Infektion (s. unten). Titerbewegung erst nach
dreiwöchigem Intervall beurteilbar. Kreuzreakt.
mit Herpesviren (HSV, EBV, VZV) möglich.-
*** Ind.: V. a. Dengue-Fieber (durch Arbo-Viren
verursachte Tropenkrankheit, Übertragung durch
Moskitos) mit Fieber, Arthralgien/ Myalgien, Exan-
them, evtl. hämorrhagischem Fieber.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
*** Ind.: V. a. Mononukleose.- Interpretation: VCA*-
(Epstein-Barr-Virus-AK)
IgG: < 20 U/ml
IgG und EBNA*-IgG sprechen eher für eine frühe-
IgM: < 20 U/ml
re Infektion, VCA-IgM, EA* und heterophile AK für
siehe auch Sonderbefund
ein akutes Geschehen. (* Abkürzungen: VCA =
virales Capsid-Antigen, EBNA = Epstein-Barr
nukleäres Antigen, EA = early antigen)
siehe Sonderbefund
**** Ind.: Bei Verdacht auf EBV-Infektion des Zentral-
nervensystems mit intrathekaler Antikörper-
synthese. Wichtig: Keine Blutbeimengung im
Liquor!
Diese Kenngröße wird extern bestimmt!
*** Ind.: V. a. Infektion mit E. granulosus.-
Bem.: Titer ab 1: 128 sind positiv, Titer bis 1: 64
sollten mit einer zweiten Methode (ELISA) über-
(HAT/IHA)
prüft werden
(Rücksprache unter Tel. 3910).
negativ: 0 - 1:10
*** Ind.: V. a. ECHO-Virusinfekt bei uncharak-
grenzwertig: 1:20 - 1:40
teristischen Symptomen (Fieber, aseptische Me-
netic
human
orphan-
positiv: ab 1:80
ningitis, Enzephalitis, rötelnähnliche Exantheme,
Respirationsinfekte, Konjunktivitis).
Entamoeba histolytica Stuhl
*** Bem.: Positiver serolog. Befund bei akuter
Stuhl (Stuhlröhrchen)
Darmamöbiasis nur in 35 - 60% (Wichtig: direkter
(Amöben-Antigen)
Erregernachweis im Stuhl in der Tropenmedizin!).
Extraintest. Amöbiasis in > 95% serolog. positiv.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
FSME-IgM: negativ;
**** Ind.: V. a. FSME (zunächst fieberhafter Infekt
FSME-IgG: 0-63 VIEU/ml,
mit Kopf- und Gliederschmerzen, nach symptom-
grenzw.: 64-126 VIEU/ml,
freiem Intervall bei 10-30% ZNS-Beteiligung mit
positiv bzw. sicherer Impfer-
aseptischer Meningitis, Meningoenzephalitis,
folg: > 126 VIEU/ml
FSME-Virus-AK-Index 2 ml Liquor
FSME-AK-Index (AI)
**** Zur Bestimmung des Antikörper-Index werden je
IgM und IgG: 0,5-1,5
2 ml Liquor und 2 ml Blutserum benötigt.
grenzw.: 1,6-2,0
Ind.: V. a. FSME (siehe FSME-Virus-AK im Se-
pathol. intrathe-
kale AK-Prod.: > 2,0
Helicobacter-Antigen
siehe Kapitel 10: Spezialanalytik
Helicobacter-Atemtest
siehe Kapitel 10: Spezialanalytik
- Hepatitis A-IgG
Immunität gegen HAV:
*** Ind.: Überprüfung der Immunität gegen HAV.
- Hepatitis A-IgM
negativ: Ausschluss einer
*** Ind.: Diagnostik der Hepatitis A.-
akuten Hepatitis A
Anti-HAV-IgM persistiert bis zu sechs Monate
positiv: Beweis einer
nach Erkrankungsbeginn.
akuten Hepatitis A
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
- Hepatitis Bs-Antigen Serum
positiv: akute oder chron.
*** Ind.: Diagnostik der Hepatitis B.- Das HBs-
Antigen tritt bereits Tage nach der Infektion und
meist Wochen vor Beginn der klin. Erkrankung im
Serum auf. Es bleibt in der Regel 1-4 Mo. im Se-
rum nachweisbar.- Cave: Bei HBs-Antigen-
negativer Hepatitis siehe auch Anti-HBc-IgM bzw.
HBV-DNA-Bestimmung
- Hepatitis Bs- Anti
positiv: die Probe gilt als
*** Ind.: Bestätigungstest nach zweifacher positiver
gen Bestätigungs
bestätigt positiv für HBsAg
HBsAg- Bestimmung. Bei unklaren Ergebnissen
negativ: eine Probe gilt als
wird zur Abklärung der Infektiosität ein Viren-
(= Neutralisationstest)
wiederholt reaktiv, nicht bes-
nachweis mittels PCR empfohlen.
tätigt für HBsAg.
- Hepatitis Bs-AK
Immunität gegen Hepatitis B: *** Ind.: 1.) Diagnostik der Hepatitis B, 2.) Überprü-
fung der Immunität gegen HBV.- Anti-HBs wird oft
erst Wo. bis Mo. nach Verschwinden des HBsAg
positiv (diagnostische Lücke, siehe auch Anti-
HBc-IgG).- Nachweis von Anti-HBs und Anti-HBc
beweisen eine abgelaufene Hepatitis B mit Im-
munität. Anti-HBs ohne Anti-HBc tritt nach Hepa-
titis B-Impfung auf (Impfschutz ab 10 IU/l).
- Hepatitis Bc-IgG
*** Ind.: Diagnostik der Hepatitis B.- Ein negatives
Testergebnis schließt bei Erkrankungsbeginn
eine Hepatitis B weitgehend aus. Anti-HBc per-
sistiert nach einer HBV-Infektion in der Regel
über Jahrzehnte (Durchseuchungsmarker).
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
- Hepatitis Bc-IgM
negativ: Ausschluss einer
*** Ind.: Diagnostik der akuten Hepatitis B.-
akuten Hepatitis B
Das Anti-HBc-IgM Maximum wird in der 2. - 3.
positiv: Beweis einer
Erkrankungswoche erreicht, Nachweis im allge-
akuten Hepatitis B
meinen über 2 Mo., teilweise bis zu 1 Jahr.
Durch Anti-HBc-IgM ist der Infektionsnachweis
bei HBsAg-negativen HBV-Infektionen (ca. 5%)
möglich. Bei der chron. Hepatitis B korrelieren
Anti- HBc-IgM und Entzündungsaktivität.
- Hepatitis Be-Antigen Serum
positiv: hohe Infektiösität
*** Ind.: Beurteilung von HBV-Infektiosität und Chro-
der Hepatitis B
nifizierung.- HBe-Antigen signalisiert bei akuter
Hepatitis B und bei chron. HBs-Trägern eine ho-
he Infektiösität, eine Persistenz über > 12 Wo.
weist auf eine Chronifizierung hin, das Ver-
schwinden zeigt den Beginn der Ausheilung an.
Cave: Einige HBV-Mutanten bilden kein HBe-
Antigen und können trotzdem hochinfektiös sein
und zu einer chronischen Hepatitis B führen.
- Hepatitis Be-AK
positiv: prognost. günstiger *** Ind.: Beurteilung von Prognose und Chronizität
der Hepatitis B.- Anti-HBe ist ein prognostisch
günstiges Zeichen in der postakuten Infektions-
phase der Hepatitis B, bei chron. HBsAg-Trägern
mit geringer Infektiösität und bei der Verlaufsbe-
urteilung einer Interferontherapie.
CAVE: HBe-Antigen-negative HBV-Mutanten
produzieren auch kein Anti-HBe.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
- Hepatitis B-PCR,
positiv: > 6 IU/ml
***** Ind: Bestätigungsdiagnostik der Hepatitis B bei
quantitativ
unklarer Serologie. Verlaufsbeurteilung der Hepa-
titis B unter Interferontherapie.
- Hepatitis C-AK
positiv: V. a. Hepatitis C
*** Ind.: Diagnostik der Hepatitis C.- Anti-HCV tre-
ten erst 2 - 3 Mo. nach einer Infektion auf (falsch
posit. Ergebnisse unspezif. oder bei Auto-AK).
Siehe HCV-Nachweis mittels PCR.
- Hepatitis C-PCR,
***** Ind.: Bestätigungsdiagnostik der Hepatitis C.- Ein
qualitativ
Beweis einer Hepatitis C
posit. HCV-PCR-Befund beweist HCV im Blut und
damit Infektiösität. Bei einer akuten HCV-Infektion
(Nachweisgrenze: 15 IU/ml)
wird die HCV-PCR nach 4 - 6 Monaten in der
Regel negativ. Erst drei negative Befunde inner-
halb eines Jahres belegen eine ausgeheilte HCV-
Infektion.- Zum Monitoring bei Interferonbehand-
lung: s. HCV-PCR, quantitativ. Bem.: Serumla-
gerung im Kühlschrank für einige Tage, länger-
fristig bei -20°C.
- Hepatitis C-PCR,
***** Ind: Verlaufsbeurteilung der Hepatitis C unter
quantitativ
Interferontherapie. Als prognost. günstig gilt eine
Viruslast < 10E+05 IE/ml, als ungünstig > 10E+07
IE/ml. (s. auch HCV-PCR, qualitativ).
- Hepatitis D-AK
negativ: Ausschluss einer
**** Ind.: Diagnostik der Hepatitis D.- Der positive
(Anti-HDV, Delta-
Nachweis spricht für Koinfektion oder Superinfek-
positiv: Beweis einer
tion durch HDV (Hepatitis D setzt eine HBV-
Infektion voraus!).
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Herpes simplex-Virus- Serum
**** Ind.: Der Test erfasst Antikörper gegen HSV, Typ
negativ: 0,0 - 0,9 Index
1 und Typ 2. Gefährdet sind Neugeb. bei florie-
(HSV(1,2) - IgM u.- IgG)
siehe auch Sonderbefund
rendem Herpes genitalis der Mutter. Durchseu-
chung mit Typ 1 ca. 80-90 %, Typ 2 ca. 20 %.-
IgM-AK sprechen für eine akute bzw. reaktivierte
Infektion, IgG-AK für eine erfolgte Infektion.
Herpes simplex-Virus- 1 ml Serum +
siehe Sonderbefund
**** Ind.: V. a. HSV-Enzephalitis mit intrathekaler
AK-Index
Antikörpersynthese.- Bem.: Liquor darf nicht mit Blut kontaminiert sein!
Diese Kenngröße wird extern bestimmt!
1/2- Serum
*** Ind.: Screeningtest auf HIV.- HIV ½-Ag/Ak ist 4
- 12 Wochen nach Infektion nachweisbar und
persistiert lebenslang. Ein positiver Befund bedarf
in jedem Fall der Bestätigungsanalyse, z.B. mit-
tels Immunoblot. Eine 2. Blutentnahme ist erfor-
Siehe Sonderbefund
**** Ind.: Bestätigungsdiagnostik nach positivem Anti-
(Western-Blot)
Diese Untersuchung wird extern durchgeführt!
*** Ind.: Direkter Erregernachweis der aktuellen
A- und B-Antigen
Stämme nach WHO-Empfehlungen von Influenza
Bem.: Abstrichbesteck im Labor (Tel.: 3903) an-
fordern. Keine Calciumalginat-Abstrichtupfer ver-
wenden. Blut-Kontaminationen vermeiden.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Influenza A-AK und B-AK:
*** Ind.: V. a. Influenza (echte Grippe), mit Trache-
A- und B-AK
negativ: unter 1:20
obronchitis, Kopfschmerz, Schüttelfrost, Husten,
grenzwertig: bis 1:40
hohem Fieber, Pneumonie.
positiv: über 1:80
negativ: 1 - 7 U/ml
*** Ind.: Zusatzdiagnostik bei V. a. Influenza (echte
A und B-AK Diff.
grenzw.: 8 - 12 U/ml
Grippe).- Bem.: Erhöhte IgM-Werte bzw. ein Kon-
positiv: > 12 U/ml
zentrationsanstieg im Verlauf zeigen eine akute
Infektion bzw. Reinfektion an.
*** Ind.: V. a. durch Legionella pneumophila hervor-
(Legionärskrankheit,
gerufene Legionärskrankheit. Ausscheidung von
Legionella-Antigen beginnt 1-3 d nach Beginn der
klin. Sympt., endet 2-3 Wo. nach Abklingen.
Bem.: erfasst L. pneum. Serogruppe 1 (Sens.
94%) und Serogruppe 2, 3, 4, 6, 10 (Sens. 86%),
Spez. des Tests > 99% (Eur. Working Group of
Legionella Infection, EWGLI).
Wegen evtl. intermittierender Ausscheidung sollte
bei neg. Erstbefund an zwei auf einander folgen-
den Tagen nachgetestet werden.
negativ: < 1:16
*** Ind.: V. a. Kala-Azar (Antigen L. infantum). Bew.:
grenzwertig: 1:32 - 1:64
Nachweis von AK der viszeralen Leishmania
positiv: > 1:64
Erkrankungen. AK der Hautleishmaniase (Orient-
beule) werden nur teilweise oder gar nicht nach-
(HAT/IHA)
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
negativ: < 1:5
*** Ind.: V. a. Leptospirose (M. Weil).- Bew.: 4-
grenzwertig: 1:10 -1:40
facher Titeranstieg in 2 Wo. spricht für akute In-
positiv: > 1:80
negativ: < 1:5
*** Ind.: V. a. Listeriose. Bei Immunschwäche
(L. monocytogenes-AK)
grenzwertig: 1:10 - 1:40
schwere Verläufe, bei Schwangeren Gefahr eines
positiv: > 1:80
Aborts oder Erkrankung des Neugeborenen.
- Treponema pallidum- Serum
negativ: < 0,9 Index
*** Ind.: Suchtest bei V. a. Lues.- Bem.: Falsch posi-
Suchtest
grenzwertig: 0,9 - 1,1 Index
tive Ergebnisse kommen vor (SLE, Malaria u.a.),
positiv: > 1,1 Index
daher immer Bestätigung mit Immunoblot not-
- Syphillis-IgG/IgM-
**** Ind.: Bestätigung der Lues-Diagnose bei Pat. mit
Immunoblot
positivem Suchtest oder mit klin. V. a. Lues.
Bem.: Nachweis von spezifischen Treponemen-
IgG-AK (Standardtest). Syphillis-IgM dient zur
Unterscheidung zw. aktiver und abgelaufener
(Immunoblot)
Infektion.
- Cardiolipin-
normal: < 1:2
Ind.: Verlaufs- und Therapiekontrolle der Lues.-
Mikroflockungstest
Bem.: Nachweis unspezif. antilipoidaler Antikör-
per (IgG u. IgM), deren Titer die Aktivität der Er-
krankung reflektieren.
Diese Kenngröße wird extern bestimmt!
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Malaria-AK
*** Ind.: V. a. Malaria-Infektion.- Bem.: Substrat P.
falciparum.- Bew.: Titer 1:20 - 1:40 Hinweis auf
eine frühere Malaria, Titer > 1:80 frühere oder
noch evolutive Malaria.
Malaria-Erreger im Blutausstrich
siehe Kapitel 2: Hämatologie
positiv oder negativ:
*** Ind.: V. a. Malaria. Positive Resultate bei a)
Nachweis von HRP (His-
Monoinfektion (P. falciparum), b) Mischinfektion
reichem Protein) bei P. falci-
(P. falciparum und andere) und c) Mono- oder
parum und Aldolase bei P.
Mischinfektion (P. vivax, P. ovale und/oder P.
falciparum, P. vivax, P. ova-
Masern-AK (IgG)
negativ: < 150 mU/ml
*** Ind.: V. a. Maserninfektion sowie Abklärung des
grenzw.: 150 - 200 mU/ml
positiv: > 200 mU/ml
Mumps-AK (IgG)
negativ: < 14 U/ml
*** Ind.: V. a. Mumpsinfektion sowie Abklärung des
grenzwertig: 14 - 24 U/ml
positiv: > 24 U/ml
***** Ind.: V. a. latente/akute Tuberkulose. - Testprin-
Nachweis
Blut, mind. 8 ml;
zip: Ex-vivo Lymphozyten-Stimulation mit Tbc-
Antigenen und Messung der IFN-gamma-
Freisetzung. Bem.: Verbesserte Sensitivität
(89%) und Spezifität (98%) und schnellere Beur-
teilung im Vergleich zum Tuberkulin-Hauttest.
(T-SPOT.TB-Test)
Keine Kreuzreation mit BCG-Impfstämmen.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
2 ml Sputum oder
Bewertung: negativ / positiv
***** Ind.: Direkter qualitat. DNA-Nachweis von Myco-
tuberculosis - PCR
bacterium tuberculosis.
(direkt. Erregerachweis)
(Amplicor, Roche)
negativ: 0 - 9 Index
*** Ind.: V. a. Mycoplasma-Pneumonie. Bem.: Hoher
(M. pneumoniae-AK)
grenzwertig: 9 - 11 Index
Durchseuchungsgrad!
positiv: > 11 Index
Parainfluenzaviren-AK Serum
negativ: < 1:20
*** Ind.: V. a. Parainfluenza, bei Kleinkindern auch
grenzwertig: 1:40 - 1:160
schwere Verläufe mit Pseudo-Krupp (Heiserkeit,
positiv: > 1:160
Husten, Zyanose), Pneumonie.
Parvovirus
B19-IgM, Serum
**** Ind.: V. a. Ringelröteln.- Pränatale Infektion führt
negativ: < 9 NTU
in ca. 10 % zum Hydrops fetalis mit Totgeburt.
grenzw.: 9 - 11 NTU
Positives IgM bei akuter Infektion, positives IgG
positiv: > 11 NTU
nach erfolgter Infektion. Hoher Durchseuchungs-
grad der Bevölkerung.
*** Ind.: V.a. akute RSV-Infektion.Direkter Nachweis
Virus-Ag
des RSV-Antigen.
Bem.: Abstrichbesteck im Labor (Tel.: 3903) an-
fordern. Keine Calciumalginat-Abstrichtupfer ver-
wenden. Blut-Kontaminationen vermeiden.
Diese Kenngröße wird extern bestimmt!
Respiratory-Syncytial- Serum
Erwachs. Kinder *** Ind.: V. a. RSV-Infektion. Bei Erwachs. meist
Virus-AK
negativ: < 1:20 < 1:5
milde, bei Kleinkindern und Immungeschwächten
grenzw.: < 1:80 < 1:40
auch schwere Verläufe mit Pseudo-Krupp (Hei-
positiv: > 1:80 > 1:80
serkeit, Husten, Zyanose), Pneumonie.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Respiratory-Syncytial- Serum
negativ: < 45 U/ml
*** Ind.: V.a. RSV-Infektion in der Akutphase (Diffe-
grenzw.: 45 - 55 U/ml
rentialdiagnostik).
positiv: > 55 U/ml
Röteln-AK
negativ: IgG 0,0-4,9 IU/ml
*** Ind.: V. a. Rötelnvirus-Infektion.
IgM <1,20 Index
Bem.: Bei grenzwertigem IgM ist Schutz vor Er-
grenzw.: IgG 5,0-9,9 IU/ml
krankung fraglich. Überpüfung durch alternative
IgM 1,20-1,59 Index
Methode. Positives IgM weist meist auf Primärin-
positiv: IgG >=10 IU/ml
fektion hin. Positives IgG spricht für Immunität.
IgM >=1,60 Index
*** Ind.: evtl. bei V. a. reaktive Arthritis.
Bem.: Nicht zum Nachweis einer akuten Darmin-
fektion geeignet! Verbesserte Sensitivität gegen-
über Gruber-Widal-Test (88,5%).
negativ: < 1:16
*** Ind.: V. a. Bilharziose. Bem.: Titer ab 1:16 sind
grenzwertig: 1:32 - 1:64
positiv. Niedrig positive Titer (bis 1:64) sollten mit
(HAT/IHA)
positiv: > 1:64
einer zweiten Methode (ELISA) bestätigt werden.
Toxocara canis-AK
*** Ind.: V. a. kutane Larva migrans, Toxocariasis
(Hundehakenwurm-AK)
(creeping disease, zickzackförmige Larvengänge
in der Epidermis). In entwickelten Ländern selten.
Diese Kenngröße wird extern bestimmt!
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Toxoplasma AK
negativ: IgG < 7,2 IU/ml **** Ind.: V. a. frische Toxoplasmose, Nachweis einer
(Toxoplasma gondii)
latenten Toxoplasmose, Nachweis der Immunität
oder Reaktivierung.- Bew.: IgM tritt 2-4 Wo nach
grenzw.: IgG 7,2 - 8,8 IU/ml
klin. Symptomen auf u. verschwindet nach 3-9
Mon.; IgM bei neg./niedrigem IgG spricht für aku-
te Toxopl.; IgM bei konst./abfallendem IgG weist
auf subakute Toxoplasmose. hin; IgG erreicht 2-5
positiv: IgG > 8,8 IU/ml
Mon. nach Erstsymptomen sein Maximum. Bei
IgM > 10 AU/ml
Neugeb. können passiv übertragene IgG bis zu 8
Mo. persistieren. Bem.: Die durch T. gondii verur-
sachte Chorioretinitis ist häufig serolog. stumm.
Falsch pos. IgM-Ergebnisse kommen vor bei
EBV-Infekt., Antinukleären AK und Neugebore-
siehe Mycobakterien-Nachweis
Screening
Varicella-Zoster-Virus- Serum
IgM: negativ: 0 - 0,9 Index
**** Ind.: V. a. VZV-Infektion (Windpocken bzw. Gür-
IgG: negativ:10 - 135 mIU/ml
telrose), Meningitis, Trigeminusneuralgie.
Bew.: Positives IgM spricht für eine frische, per-
siehe auch Sonderbefund
sistierende bzw. reaktive Infektion. Hohe Durch-
seuchungsrate in der Bevölkerung.
Varicella-Zoster-Virus- 1 ml Serum +
normal: 0,5 - 1,5 AI
**** Ind.: V. a. VZV-Enzephalitis mit intrathekaler
AK-Index
grenzwertig: 1,6 - 2,0 AI
Antikörpersynthese.
pathologisch: > 2,0 AI
Bem.: Liquor darf nicht mit Blut kontaminiert sein !
Diese Kenngröße wird extern bestimmt!
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
*** Ind.: 1.) Pseudoappendizitis, Enteritis,
(Y.enterocolitica,
negativ: 0-20 U/ml
Enterokolitis, mesenteriale Lymphadenitis. 2.)
Y. pseudotuberculosis-
siehe auch Sonderbefund
Folgekrankheiten: reaktive Arthritis (70% mit
HLA-B27), Arthralgien, Myokarditis, Erythema
nodosum, M. Reiter. Bew.: Erhöhte Yersinia
IgM-, und/oder IgA-, IgG-Werten deuten auf eine
frische Infektion hin. Erhöhte Yersinia IgG- plus
IgA-Werte bei niedrigen (bzw. abfallenden) IgM-
Werten belegen eine durch Yersinien induzierte
reaktive Arthritis bzw. ein Erythema nodosum.
Bem.: Der Durchseuchungsgrad wird für Yersinia
IgG-AK mit 30% und für IgA-AK mit 11% angege-ben.
*** Ind.: Neurozystizerkosis, Meningitis, Hydro-
(Taenia solium-AK)
zephalus, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen,
Sehstörungen, Verwirrtheit.
Diese Kenngröße wird extern bestimmt!
7. DRUG MONITORING / TOXIKOLOGIE
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
siehe Paracetamol
Amikacin
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM).
(Biklin)
Blutabnahme: Minimumkonz. direkt vor der
optimal bei schw. Infektion:
nächsten Gabe, Maximumkonz. 0,5-1 Std. nach
Talspiegel: 4-8 µg/ml
Ende einer 30 min Infusion bzw. 1 Std. nach
Spitzenkonzentration:
einer i.m. Gabe.
Dosierungsempfehlungen ge-
25 – 35 µg/ml
mäß TDM-Befund aus der Apotheke
tox. Konz.: > 35 mg/ml
Amphetamine
*** Ind.: Drogen-Screening.- Wichtig: Bei positivem
Befund
Drogen-Bestätigungsanalyse (siehe dort)
wegen Kreuzreaktionen. Nachweis bis zu 4 Tage
nach Einnahme, sog. Designer-Drogen (z. B.
Ecstasy, Crystal) werden u. U. nicht erfasst. Bei
entspr. Verdacht Rücksprache mit dem Labor
(Tel.: 3933). Bem.: Urin unbedingt kühl lagern!
(Vermeidung von bakt. Zersetzungsprodukten)
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) für
im Serum (Einzelsub-
xid, Oxcarbazepin
Barbiturate im Serum Serum
Therapeutischer Bereich für
*** Ind.: Medikamenten-Screening. Bem.: Barbitura-
Secobarbital: 1 - 5 µg/ml
te (Phenobarbital) entstehen auch im Rahmen
der Biotransformation aus Primidon (in einigen
Antiepileptika) enthalten.- Nachweisbarkeit im
Blut stark dosisabhängig.
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
Barbiturate
Urin Spontanurin
*** Ind.: Medikamenten-Screening. Bem.: Kurz wirk-
same Barbiturate (z.B. Secobarbital) sind nach
ca. 24 Std., lang wirksame (z.B. Phenobarbital)
nach ca. 2-3 Wochen im Urin noch nachweisbar.
Biotransformation siehe Barbiturate i. S.
Therapeutischer Bereich für
*** Ind: Medikamenten-Screening.- Nachweis im Blut
im Serum (Screening)
Diazepam: < 500 ng/ml
mehrere Std. bis einige Tage möglich.
*** Ind: Medikamenten-Screening.- Nachweisbarkeit
im Urin (Screening)
im Urin: kurz wirksame Benzodiazepine (z.B.
Triazolam) wenige Std., klassische B. (z. B. Dia-
zepam, Oxazepam) ca. 3 Tage, lang wirksame B.
(z.B. Flurazepam) mehrere Tage bis Wo.
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) für
im Serum (Einzelsub-
Alprazolam, Bromazepam, Chlordiazepoxid, Clo-
bazam, Clonazepam, Diazepam, Flunitrazepam,
Flurazepam, Lorazepam, Medazepam, Midazo-
lam, Nitrazepam, Nordiazepam, Oxazepam, Te-
mazepam, Tetrazepam.
*** Ind: Drogen-Screening.- Wichtig: Bei posit. Be-
(Haschisch, Marihuana) (mind.2 ml)
fund
Drogen-Bestätigungsanalyse (siehe dort)
wegen Kreuzreaktionen! Bei chron. Einnahme
können Cannabinoide noch Wo. bis Mo. im Urin
nachweisbar sein.
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Antiepileptikum. Therapeutisches Drug Mo-
(Finlepsin)
nitoring (TDM) Blutabnahme bei Patienten mit
oraler Langzeitbehandlung unmittelbar vor der
nächsten Dosis (Minimum-Konz.).
Nicht-Raucher: < 0,5 %
Ind.: V. a. Kohlenmonoxidvergiftung
Bew.: Klin. Symptomatik
Raucher: < 1,0 %
1,5 - 2,5 %: Kurzatmigkeit bei Anstrengung,
Schwindel, Lähmungen
2,5 - 4,5 %: Schwindel, Sehstörung, Lähmung
5,5 - 6,5 %: Krämpfe, Atemlähmung
(Oximetrie)
(Angabe: Anteil am Ges.-Hb)
> 6,5 %: Todesgefahr
Clozapin
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Neuroleptikum.- Therapeutisches Drug Mo-
(Leponex)
nitoring (TDM). Blutabnahme vor der nächsten
Gabe. Pharmakologisch aktiver Metabolit Nor-
clozapin (Desmethylclozapin).
*** Ind.: Drogen-Screening. Bem.: Bei positivem
(„Koks", „Crack")
Befund zusätzl
. Drogen-Bestätigungsanalyse
(siehe dort) zur Erfassung der Muttersubstanz
(Cocain). Metabolite sind noch 48-72 Std. nach
Drogengebrauch nachweisbar.
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
Cyclosporin
A EDTA-Blut
Induktionstherapie:
*** Ind.: Immunsuppressivum. Therapeutisches Drug
(Sandimmun)
Niere, Leber: 150-350 µg/l
Monitoring (TDM). Blutabnahme: Bestimmung der
Herz: 250-350 µg/l
Minimalkonz. vor der nächsten Dosis.-
Lunge: 300-400 µg/l
Die in einer Konzentration von jeweils 1000 ng/ml
Erhaltungstherapie:
dem Test zugefügten Metabolite (AM1, AM1c,
Niere, Leber: 100-250 µg/l
AM4N, AM9, AM19) ergaben Kreuzreaktivitäten
Herz: 150-250 µg/l
zwischen -3,8 und 3,3 %.
Lunge: 200-300 µg/l
Therapeutischer Bereich:
*** Bem.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Blutabnahme 8-24 Std. nach der letzten Dosis
Therapeutischer Bereich:
*** Bem.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
(Dilanacin)
Blutabnahme 8 - 24 Std. nach der letzten Dosis
Wichtig: Gleichzeitige Chinidin- oder Amiodaron-
gabe erhöht die Serumspiegel von Digoxin.
(FPIA,TDX)
(Die Bestimmung erfolgt im Fremdlabor!)
10 ml Spontanurin negativ
**** Ind.: Bestätigungsanalyse bei positivem Screen-
ingbefund (Amphetamine, Cannabinoide, Cocain,
Ectasy, Methadon, Opiate, Phenycyclin).
Wichtig: Alle positiven Befunde beim Drogen-
Screening müssen mit einer zweiten Analysen-
methode bestätigt werden.
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
*** Ind.: Drogenscreening Bem.: Bei positivem Be-
fund zusätzl
. Drogen-Bestätigungsanalyse (siehe
dort). Ecstasy Drogen sind eine Gruppe ringsub-
stituierter Methylendioxy-Analoga des Ampheta-
mins (MDA/MDMA/MDEA). Innerhalb von 3 Ta-
gen werden mit dem Urin 65% der Dosis als Aus-
gangssubstanz und 7% in metabolisierter Form
(OMEC, Architect)
als MDA ausgeschieden.
< 500 µg/l und/oder
*** Ind.: Beurteilung des Alkoholkonsums, Ethylglu-
500 µg/g Kreatinin
curonid schließt die diagnostische Lücke zwi-
schen dem direkten Alkoholnachweis und dem
Langzeitmarker CDT%.
Interpretation: Konz. ab 500 µg/l weisen auf Alko-
holkonsum in den letzten 1-3 Tagen hin. Bei Wer-
ten < 100µg/l bzw. 100 µg/g Kreatinin ist eine
(OMEC, Architect)
Alkoholaufnahme unwahrscheinlich.
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM).
Blutabnahme: unmittelbar vor der nächsten Dosis
(Min.) und 0,5-1 Std. nach einer 30 Min. Infusion
bzw. 1 Std. nach einer i.m. Gabe (Max.).
Dosierungsempfehlungen gemäß TDM-Befund
aus der Apotheke!
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Antiepileptikum.- Therapeutisches Drug
(Larnictal)
Monitoring (TDM). Blutentnahme vor der nächs-
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
Therapeutischer Bereich:
Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM).-
0,3 - 1,2 mmol/l
Überwachung der Lithiumbehandlung bei ma-
Toxische Konz.: > 1,5 mmol/l
nisch-depressiven Zuständen.
Lebensbedrohlich:
Blutabnahme: 12 Std. nach der letzten oralen
(Photometrie)
(mmol/l x 0,692 → mg/dl)
jeweils 10 ml Ma-
**** Ind.: Toxikol. Screening-Untersuchung, Abklärung
einer unbekannten Medikamentenintoxikation.-
Wichtig: anamn. Hinweise zur Intoxikations-
ursache sowie notfallmäßig verabreichten Präpa-
rate sind zu vermerken.
Methadon
*** Ind.: Drogenscreening.- Wichtig:
Drogen-
Bestätigungsanalyse (siehe dort) erforderlich, da
Kreuzreaktionen vorkommen. Methadon ist bis zu
3 Tagen nach Einnahme noch nachweisbar.
Normal: 0,1- 1,0 % **
Ind.: V. a. hereditär oder toxisch bedingte
Asympt. : < 1,5 %
Methämoglobinämie.- Met-Hb-Bildner sind u. a.
Lebensgefahr: > 7,0%
Lokalanästhetika und Nitrat/Nitrit-Verbindungen.
(Oxymetrie)
(Angabe: Anteil am Ges.-Hb)
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
Methotrexat
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM).-
Bem.: Therapeut. Bereich abhängig von Dosie-
rungsprotokoll, Leucovoringabe etc. Minimale
zytotox. Konz. ca. 0,01 µmol/l. Bei Hochdosisin-
fusion (6 Std., 5 g/m2) sollten nach 24 Std. 5
µmol/l nicht überschritten werden.
Folgende Serumkonz. sollten nach einer Hoch-
dosis-Infusion (ca. 5g/m2 über 6 Std.) bei niedrig
dosiertem Leucovorin nicht überschritten werden:
24 Std. > 5,00 µmol/l, 48 Std. > 0,50 µmol/l,
(FPIA, TDx)
72 Std. > 0,05 µmol/l
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) für
(Einzelsubstanzen)
Paliperidon, Risperidon
Olanzapin
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Neuroleptikum.- Therapeutisches Drug Mo-
(Zyprexa)
nitoring (TDM). Blutabnahme vor der nächsten
*** Ind.: Drogenscreening auf Codein, Dihydro-
(Codein, Heroin, Mor- (mind.2 ml)
Codein, Morphin, Heroin. Wichtig:
Drogen-
Bestätigungsanalyse (siehe dort) bei positivem
Befund wegen Kreuzreaktionen erforderlich!
Codein ist 2-4 Tage, Dihydrocodein, Morphin,
Heroin sind 2-3 Tage nach Applikation noch
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Antiepileptikum.- Therapeutisches Drug
(Trileptal)
Monitoring (TDM). Blutabnahme vor der nächsten
Gabe. Pharmakologisch aktiver Metabolit 10-
Hydroxy-Carbamazepin (therap.: 20 - 30 µg/ml).
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
Paracetamol
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM),
(= Acetaminophen)
V. a. Intoxikation. Blutabnahme: Maximalkonz.
(66-199 µmol/l)
1 Std. nach Einnahme. Intoxikation: Gefahr der
Leberschädigung, Beginn der Antidottherapie (N-
Acetyl-Cysteine) bei folgenden Serumspiegeln:
300 µg/ml (bis zu 4 Std. nach Einnahme)
> 50 µg/ml (bis zu 12 Std. nach Einnahme)
Auch bei Spiegeln < 300 µg/ml kann eine Leber-
schädigung nicht ausgeschlossen werden!
2 ml Spontanurin
*** Ind.: Drogenscreening.- Wichtig:
Drogen-
(„Angel Dust", „Peace
Bestätigungsanalyse (siehe dort) bei positivem
Befund wegen Kreuzreaktionen erforderlich!
Nachweis bis zu 8 Tagen nach Einnahme.
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM).
(Luminal)
Blutabnahme: möglichst vor der nächsten Dosis.
Wegen der langen Halbwertszeit nur geringe
Schwankungen der Konz. im Steady-State.
(Die Bestimmung erfolgt im Fremdlabor.)
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Antiepileptikum. Therapeutisches Drug Mo-
(Phenydan)
Erwachs., Kinder :
nitoring (TDM). Blutabnahme: möglichst vor der
nächsten Dosis (Talspiegel). Wegen der langen
(39,6-79,2 µmol/l)
Halbwertszeit nur geringe Schwankungen der
Frühgeb., reife Neugeborene
Konz. im Steady-State.
und Kleinkinder (2-12 Wo.): 6 -14 µg/ml (23,8-55,4µmol/l)
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Antiepileptikum. Therapeutisches Drug Mo-
(Mylepsinium)
nitoring (TDM).-Blutabnahme: Bestimmung der
Minimalkonz. unmittelbar vor der nächsten Dosis.
(Die Bestimmung erfolgt in einem Fremdlabor.)
Quetiapin
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Neuroleptikum.- Therapeutisches Drug Mo-
(Seroquel)
nitoring (TDM). Blutabnahme vor der nächsten
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Antiepileptikum.- Therapeutisches Drug
(Ospolot)
Monitoring (TDM). Blutabnahme vor der nächsten
Toxische Konz.: > 20 mg/l
Gabe. Der Steady State wird bei oraler Therapie
erst nach 5-6 Tagen erreicht.
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Antibiotikum. Therapeutisches Drug Monito-
(Targocid)
ring (TDM) Blutabnahme: 1 Std. nach Ende einer
Infusion (Max.-Konz.) und direkt vor der nächsten
Dosis (Min.-Konz.).
Dosierungsempfehlungen
(FPIA, TDx)
gemäß TDM-Befund aus der Apotheke.
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM).-
(Bronchotard,
Asthma bronch.: 8-20 µg/ml
Blutabnahme: Intraven. Gabe: vor und 30 Min.
Euphyllong)
Postnat. Apnoe : 6-11 µg/ml
nach Erstapplikation, 4-6 Std. später und unmit-
telbar vor der nächsten Infusion.- Orale Gabe: je
Toxische Konz.: > 20 µg/ml
nach Präparat 2 bzw. 4-8 Std. nach und unmittel-
( > 111,0 µmol/l)
bar vor der folgenden Einnahme (Minimum-
konz.).Siehe auch Pack.-Beilage des Medika-
mentenherstellers.
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM).
Blutabnahme: Minimumkonz. unmittelbar vor der
nächsten Dosis, Maximumkonz. 0,5-1 Std. nach
Ende einer 30 min Infusion (1 Std. nach einer i.m.
Dosis).
Dosierungsempfehlungen gemäß TDM-
(PETIA, Architect)
Befund aus der Apotheke.
Trizyklische Anti-
Therapeutischer Bereich für
*** Ind.: Medikamentenscreening.- Bem.: Die Dauer
depressiva
der Nachweisbarkeit ist dosis- und substanzab-
(TCA, Screening)
hängig. Verschiedene Einzelsubstanzen (Amitrip-
tylin, Doxepin u.a.) ergeben aufgrund unter-
Kardiotox. Konz.:> 500 ng/ml
schiedlicher Kreuzreaktionen nur orientierende
Werte. Nur bei alleiniger Einnahme von Nortrypty-
lin entspricht das Messergebnis quantitativ der
tatsächlichen Wirkstoffkonzentration. Spezifische
Einzelidentifizierung und Spiegelbestimmung wird
(OMEC, Architect)
mittels HPLC empfohlen.
Trizyklische Anti-
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) für
depressiva (TCA)
Amitriptylin, Clomipramin, Clozapin, Desipramin,
Doxepin, Imipramin, Maprotilin, Norclomipramin,
(Einzelsubstanzen)
Norclozapin, Nordoxepin, Nortriptylin, Trimipramin
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Antiepileptikum. Therapeutisches Drug Mo-
(Ergenyl®, Orfiril)
nitoring (TDM). Blutabnahme: Minimumkonz. bei
(347-693 µmol/l)
oraler Langzeitgabe unmittelbar vor der nächsten
Parameter
Material (Meth.) Ref.-/ therap. Bereich
P Indikationen und Bemerkungen
Vancomycin
Therapeutischer Bereich:
*** Ind.: Therapeutisches Drug Monitoring (TDM).
bis 40 µg/ml (bis 27,6 µmol/l)
Blutabnahme: unmittelbar vor der nächsten Dosis
(Talspiegel), 1. bzw. 2. Postinfusionsspiegel 2
Std. bzw. 6-8 Std. nach Infusionsende.
Dosie-
rungsempfehlungen gemäß TDM-Befund aus der Apotheke.
8. SPURENELEMENTE
Spurenelemente werden üblicher Weise im Blut (zumeist Plasma) oder im Urin nachgewiesen. Als Abnahmesystem für Blut bzw. Plasma ist
die Li-Heparin Monovette für die Metallanalytik zu verwenden. Andere Untersuchungsmaterialien wie Organgewebe, Haare oder Nägel kön-
nen bei bestimmten Fragestellungen ebenfalls analysiert werden. Die HBM-Werte (Human-Biomonitoring) resultieren aus dem aktuellen
Umwelt-Survey 2003 (Bundesgesundhbl 39, 41, 42). Rücksprachen bitte unter Tel. 3920 bzw. 3910.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Aluminium im Plasma
normal: < 5 µg/l **** Ind.: Dialyse, Urämie, Atemwegserkrankungen
tolerierbar: < 40 µg/l
(„Aluminiumasthma"), Therapie mit DFO (Desfer-
leichte Intoxikat.: > 100 µg/l
rioxamin), Aluminium- Medikation (Phosphatbin-
schwere Intoxikat.:> 200 µg/l
Aluminium im Urin
**** Ind.: Überwachung exponierter Personen, ergän-
zende Untersuchung zu Serum-/Plasma-
Aluminium (BAT- Wert: 200 µg/l)
Arsen im Urin
normal: < 15 µg/l
**** Ind.: V. a. Arsenintoxikation. Bem.: Arsen im Urin
(frei hydrierbares As,
kontrollbedürftig, präklin.
ist ernährungsabhängig. Fisch und Meeresfrüch-
vorwiegend anorg.
Symptome mögl.: > 15 µg/l
te erhöhen das Gesamt-As (org. + anorg. Arsen).
As (III), As (V)
schwere Intox.: > 1000 µg/l
Daher 48 Std. vor Probennahme kein Fischver-
zehr. Die Arsentoxizität wird durch anorg. Arsen
bedingt. Bei Werten > 15 µg/l wird zusätzlich das Gesamt-Arsen bestimmt.
Blei im Urin
2 ml Spontanurin
normal: < 20 µg/l
**** Ind.: V. a. Bleiintoxikation, Differentialdiagnose
tolerierbar: < 100 µg/l
erythrozytäre Porphyrien, Kontrolle einer Chelat-
kontrollbedürftig, präklin.
Symptome mögl.: > 100 µg/l
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Blei im Vollblut
Kinder.: < 50 µg/l
**** Ind.: V. a. Blei-Intoxikation (Polyneuropathie,
Frauen : < 70 µg/l
Blutbildveränderungen, uncharakt. Symptome).
Männer : < 90 µg/l
BAT- Wert: 400 µg/l, Frauen (< 45 J.): 100 µg/l.
Bem.: Für die Bewertung liegen HBM-Werte vor.
Cadmium im Urin
2 ml Spontanurin
Kinder: < 0,5 µg/l
**** Ind.: V. a. akute oder chron. Intoxikation, Atem-
Erwachsene: < 0,8 µg/l
wegserkrankungen, Nierenkrankheiten, Rhinitis.
BAT- Wert: 15 µg/l . Bem.: Für die Bewertung
liegen altersabhängige, kreatininbezogene HBM-
Cadmium im Vollblut
Kinder: < 0,5 µg/l **** Ind.: V. a. akute oder chron. Intoxikation, Nieren-
Erwachsene: < 1,0 µg/l
krankheiten, Atemwegserkrankungen, Abschät-
kontrollbedürftig, präklin.
zung von Umweltbelastungen.- Bem.: Rauchen
(PSA, Radiometer)
Sympt. mögl.: > 5,0 µg/l
erhöht die Cd-Konz. im Blut. (BAT- Wert: 15 µg/l)
Eisen im Urin
normal: 0,4-0,9 µmol/d,
**** Ind.: Zusatzinformation zum Fe- Stoffwechsel,
unter DFO- Therapie :
Eisenüberladung, Kontrolle der Fe- Mobilisation
(FAAS, GFAAS)
< 9,0 µmol / 6 h
unter Desferrioxamin (DFO)
Kupfer im Plasma
Frauen: 13,5 - 23,5 µmol/l
Ind.: V. a. M. Wilson, Menkes Syndrom, nutritiver
Männer: 11,0 - 22,0 µmol/l
Kupfermangel, Therapie bzw. Selbstmedikation
Bei Säuglingen deutlich
mit Zink. - Bem.: Beinflussung durch Medikamen-
niedrigere Werte.
te und orale Antikonzeptiva. Bestimmung auch im
Kupfer im Urin
2 ml Sammelurin,
Erwachs.: 0,05 - 0,55 µmol/d **** Ind.: 1.) V. a. M. Wilson 2.) V. a. akute oder
bei Kindern Spon-
chron. Intoxikation.- Bem.: Bei Cu-Konz. im Urin >
5,7-119 µmol/mol Creatinin
1,6 µmol/l ist ein Provokationstest mit D- Penicil-
(3,2-66,8 µg/g Creatinin)
lamin angezeigt. Kontaminationsgefahr s. oben!
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Quecksilber im Urin
Erwachsene: < 1,4 µg/l
**** Ind.: V. a. akute oder chron. Intoxikation, Zusatz-
Kinder: < 0,7 µg/l
information bei kritischen Werten im Blut. (BAT-
Wert: 100 µg/l als anorganisches Hg). Bem.: Für
die Bewertung liegen HBM-Werte vor.
Quecksilber im Vollblut Li-Heparin-Blut
Erwachsene.: < 1,4 µg/l
**** Ind.: V. a. akute oder chron. Quecksilber-
Kinder (3 - 14 J.)
Intoxikation. (BAT- Wert: 25 µg/l anorgan. Hg
mit Fischkonsum: < 0,8 µg/l
bzw. 100 µg/l organ. Hg).
ohne Amalgamfüllung: < 0,4 µg/l
Selen im Plasma
0,75 - 1,43 µmol/l
**** Ind.: siehe Selen im Vollblut. Bem.: Plasma-Selen
(eigener Referenzbereich
spiegelt kurzfristige Änderungen im Selenhaus-
wegen geographischer und
halt wider (Glutathionperoxidase-Aktivität im
nutritiver Abhängigkeit)
Plasma ändert sich innerhalb von Tagen, in E-
rythrozyten erst nach einem Monat). Bem.: Be-
stimmung im Serum auch möglich.
Selen im Urin
0,02 - 0,20 µmol/l
**** Ind.: ergänzende Untersuchung zum Versor-
gungsstatus, Abklärung einer akuten/chronischen
Selen im Vollblut
normal: 0,87 - 1,71 µmol/l **** Ind.: V. a. auf Selenmangelversorgung (parente-
(eigener Referenzbereich
rale Ernährung, Alkoholismus), Abklärung einer
wegen geographischer und
Intoxikation (berufl. Exposition, Selbstmedikation
nutritiver Abhängigkeit)
mit Selenpräparaten). Bem.: Blut-Selen spiegelt
die Selenversorgung über einen längeren Zeit-
Thallium im Vollblut
normal: < 0,8 µg/l **** Ind.: V. a. akute oder chron. Intoxikation (akut:
kontrollbedürftig, evtl.
schweres Erbrechen, Diarrhoe; chron.: Haaraus-
präklin. Symptome: >1,0 µg/l
fall, Polyneuropathie).
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Thallium im Urin
Erwachsene: < 0,7 µg/l **** Ind.: V. a. akute/chron. Intoxikation.
Kinder (3 - 14 J.): < 0,6 µg/l
kontrollbedürftig, evtl.
präklin. Symptome: >1,0 µg/l
Zink im Plasma
Ind.: Akrodermatitis enteropathica, Alopecia area-
ta, Wachstumsstörungen mit Hypogonadismus,
verzögerte Wundheilung, therapieresistente Der-
matosen, gastrointestinale Resorptions-
störungen. Bem.: Hämolyse stört. Bestimmung
im Serum auch möglich.
Zink im Urin
1,5 - 11,0 µmol/d
Ind.: zusätzliche Information zum Zink-Haushalt
bei kritischen Werten im Serum, Plasma, Blut,
gastrointestinale Resorptionsstörungen.
Bem.: Sammelzeit und Urinmenge angeben.
Zink im Vollblut
70 - 140 µmol/l
Ind.: Weiterführende Untersuchung bei erniedrig-
tem Zink im Plasma/Serum zur Abklärung des
Versorgungsstatus.
9. FUNKTIONSTESTS
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
ACTH-Test
Anstieg von Cortisol bzw.
*** Ind.: 1.) Prim. NNR-Insuffizienz: Cortisol- bzw.
(Synacthen-Test)
Aldosteron auf mehr als das
Aldosteron-Anstieg auf weniger als das Doppel-
Doppelte bzw. Anstieg von
te.- 2.) Heterozygotes Adrenogenitales Syndrom
Cortisol auf > 550 nmol/l
(AGS), 21-Hydroxylase-Enzymdefekt (CYP21-
Gen): 17-OH-Prog.-Anstieg auf 7,0 - 40 nmol/l.
Anstieg von 17-OH-Prog. auf
Durchführung: 1. Blutentnahme (6-10 Uhr), an-
> 7,0 nmol/l.
schließend 250 µg ACTH (1 Amp. Synacthen) i.v.- Nach 30 und 60 Min. 2. und 3. Blutentnahme.
Normalbefund: Abfall der
***** Ind.: Zusatzdiagnostik bei V. a. Phäochromo-
Katecholamine (bei erhöhten
zytom (höhere diagnost. Sens. und Spezif.)
Suppressionstest)
Ausgangswerten) auf < 50%.
Durchführung: Venenkanüle legen, anschl. 30
Fehlende Suppression bei
Min. liegen; 1. Blutabnahme (Adrenalin- und No-
autonomer Katecholamin-
radrenalin-Basiswert). 300 µg Clonidin oral;
2. Blutabnahme nach 180 Min. (Adrenalin und
Noradrenalin). Wichtig: Ständige Blutdruck-kontrolle!
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Cortisol-Abfall am 2.Tag auf **** Ind.: 1.) Bestätigungstest bei V. a. Cushing-
Hemmtest
unter 50% des Basiswertes
Syndrom (Cortisol-Abfall < 50%). - 2.) DD des
vom 1.Tag bzw. auf Werte
Cushing-Syndroms mit 8 mg Test: Cortisol-Abfall
> 50%:
Hypophys. Cushing-Synd., Cortisol-Abfall
Dexamethasontest
< 50%:
Adren. Cushing-Syndrom, ektop. ACTH-
High-Dose-(8 mg)-
Durchführung:
Low-Dose-Dexamethasontest: 1.
Dexamethasontest
Tag: Blutentnahme (7-9 Uhr) für Cortisol-
Bestimmung, um 23 Uhr 1 mg Dexamethason per
os (bei Personen > 80 kg 1,5 mg).- 2.Tag: Blutentnahme (7-9 Uhr) für zweite Cortisol-bestimmung. -
High-Dose-Dexamethasontest: 1. Tag: Blutentnahme (7-9 Uhr) für Cortisol-Bestimmung, um 23 Uhr 8 mg Dexamethason per os.- 2.Tag: Blutentnahme (7-9 Uhr) für zweite Cortisolbestimmung. Bem: unbedingt exakte Dexamethason-Einnahme!
Ind.: V. a. Eisen-Resorptionstörung. Durch-
normaler Basiswert, Anstieg
führung: Abnahme einer Blutprobe (Eisen-
um 30-40 % (9-18 µmol/l)
Basiswert); orale Gabe von 100 mg Fe2+ ; Ab-nahme weiterer Blutproben nach 2 und 4 Std.
Galaktose-Toleranztest
Siehe: Laktose-Toleranztest
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
***** Ind.: Bestätigungsdiagnostik Typ 1 Diabetes
(C-Peptid-Stimulation)
Anstieg des C-Peptids auf
Durchführung: erste Blutabnahme (Basalwert);
das 1,3 - 3,8-fache.
Injektion i.v. von Glucagon (1 mg) ; zweite Blut-
abnahme nach 6 min. (Stimulationswert).- C-Peptid von < 0,2 nmol/l basal und < 0,3 nmol/l nach Stimulation bestätigen die Diagnose.
Glukose-Toleranz-Test EDTA-Fluorid-Blut Nüchtern:
Ind.: Diagnostik des Diab. mellitus, V. a. vermin-
(o-GTT, oraler Glukose-
normal 3,3 - 5,6 mmol/l
derte Glukosetoleranz bei KHK-Risiko-Pat.
grenzw. 5,6 - 6,9 mmol/l
Durchführung: Nüchtern Glukose-Bestimmung,
Diabetes > 7,0 mmol/l
orale Einnahme von 75 g Glukosesirup
(Apotheke!), Glukose-Bestimmung nach 2 Std.-
Bewertung: Grenzwertige Befunde zeigen eine
normal < 7,8 mmol/l
patholog. Glukosetoleranz (IGT) an, patholog.
grenzw. 7,8 - 11,0 mmol/l
Befunde einen manifesten Diab. mellitus. Bem.:
Diabetes > 11,1 mmol/l
Mind. 3 Tage vor dem Test übliche Ess-
gewohnheiten und normale körperliche Aktivität
Referenzwerte für Kapillar-
beibehalten, wenn möglich störende Medikamen-
blut: siehe Glucose (Kap. 1)
te (z.B. Thiazide, Kortikosteroide) absetzen.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
GnRH-Test
***** Ind.: Überprüfung der hypophys. LH- und FSH-
Anstieg von LH > 3-fach und
Achse; Differenzierung zw. niedrig-normalen und
FSH > 2-fach des Basalwer-
pathol. verminderten Werten für basales LH bzw.
tes (30- 60 min. nach
FSH. Durchführung: erste Blutabnahme (Basal-
wert) für LH und FSH; Injektion i.v. von GnRH
(bei Frauen zyklusabhängige
(Männer: 100 µg, Frauen u. Kinder: 25 µg); Blut-
abnahme nach 30, 45 und 60 Min. (LH- und FSH-Bestimmung).- Bem.: Eine Unterscheidung von hypothalamisch bzw. hypophysär bedingtem Hypogonadismus ist mit dem einfachen GnRH-Test
nicht möglich!
hCG-Test
**** Ind.: Funktionstest für die Hormonsekretion des
1,8 - 2,5-facher Anstieg des
Hodens.- Durchführung: erste Blutabnahme (Ba-
Testosterons bezogen auf
salwert), dann 3x täglich HCG (5000 E.) i.m.,
nach weiteren 24 Std. zweite Blutabnahme.- Bew.: Subnormaler Anstieg bei prim. Hypogona-dismus (Hodeninsuff.), erhöhter Testosteron-Anstieg bei sekund. Hypogonadismus.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Insulin-Hypoglykämie- EDTA-Blut
Bei intakter HVL-Funktion:
***** Ind.: Überprüfung der ACTH-, Cortisol-, HGH-
und PRL-Sekretion des HVL unter Einschluss der
Glucose-Abfall: < 2,2 mmol/l
Hypothalamusfunktion. Differenzierung zwischen
(Hypoglykämie)
hypothalamischer und hypophysärer Ursache:
ausbleibender Hormon-Anstieg deutet auf eine
ACTH-Anstieg: > 150%
hypothalamische Störung. Durchführung: Erste
Cortisol-Anstieg: > 150%
Blutentnahme (6-10 Uhr) für basales Cortisol; i.v.
HGH-Anstieg: > 10 µg/l
Gabe von Normal-Insulin ( 0,1 IE/kg KG).
Prolaktin-Anstieg: > 400%
Weitere Blutentnahmen nach 15, 30, 45, 60, 90
Min. für Glucose, Cortisol, ACTH (HGH, Prolak-
tin). Kontraindikationen: Epilepsie, Herzinfarkt, Angina pectoris, zerebrovaskuläre Insuffizienz, Alter über 60 Jahre.
Ständige Anwesenheit des Arztes erforderlich! Glucose i.v. für den Notfall bereithalten!
EDTA-Fluorid-Blut Normal: Anstieg der Blutglu-
Ind.: prim. oder sekund. Laktasemangel, Laktose-
oder Kapillarblut
cose um 1,4 mmol/l .
Malabsorption.- Durchführung: Kapillarblutab-
Bei verminderter Laktase-
nahme für die Glukosebestimmung nüchtern und
aktivität kein Glukoseanstieg
30, 60, 90 und 120 Min. nach oraler Gabe von 50
(Blähungen, Bauchkrämpfe,
g Laktose in 400 ml Wasser. Bem.: Eine Störun-
Durchfall innerhalb von 8 h).
gen der Monosaccharidabsorption wird am fol-
Bei Laktoseintoleranz ist der
genden Tag durch den Galaktose-Test unter-
Quotient der Glukoseanstie-
sucht: orale Gabe von 25g Glukose und 25g Ga-
ge Laktosetest/Galaktosetest
laktose in 400 ml Wasser, Glukosebestimmungen
wie oben. Falsch negative Ergebnisse bei Diabe-tikern.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
normal: Basalwert normal
**** Ind.: Latente und manifeste Hyperprolaktinämie.
(Prolaktin-Stimulation)
Anstieg < 6500 mU/l
Durchführung: Patient 30 Min. ruhen lassen; erste
latente Hyperprolaktinämie.:
Blutabnahme (Prolaktin basal); 10 mg Metoclo-
pramid i.v.; zweite Blutabnahme nach 25 Min.
Anstieg > 6500 mU/l
(Prolaktin-Anstieg).
manifeste Hyperprolaktin.:
Anstieg >>6500 mU/l
***** Ind.: Prüfung der ACTH (HVL) - Cortisol (NNR) -
Cortisol-Abfall auf < 50%
Achse, auch bei Kontraindikationen des Insulin-
hypoglykämie-Testes (s. dort). Durchführung:
(= spezif. Metopiron-Effekt).
1.) erste Blutprobe (EDTA) zw. 6-9 Uhr für Corti-
sol, ACTH, 17-OH-Prog. 2.) um 24 Uhr Gabe von
17-OH-Prog.: > 300%,
30 mg/ kg KG Metopiron mit 2 Glas Milch und
ACTH: > 150 ng/l
einem Brötchen. (evtl. NaCl-Infusion bei Hypoto-
nie wegen akt. NNR-Insuff.) 3.) am nächsten Morgen 8 Uhr (nicht später) zweite Blutprobe (EDTA). Bew.: Kein ACTH- bzw. 17-OH-Prog.-Anstieg: HVL-Insuff., bei leichter HVL-Insuff. evtl. noch subnormaler ACTH-Anstieg.
Test nur stationär durchführen!
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
Anstieg von Aldosteron und ***** Ind.: 1.) Prim. Hyperaldosteronismus (Conn-
Renin auf mindestens 150%
Syndr.): fehlender Anstieg des supprimierten
Renins (sowie Anstieg oder Abfall des erhöhten
Aldosterons) beim
2.) Idiopath. Hyperaldosteronismus: Anstieg des erhöhten Aldosterons und geringer bis kein An-stieg des Renins. 3.) NNR-Hyperplasie mit Hyperaldosteronismus, Aldosteron-produzierendes Adenom, Glucocorti-coid-suprimierbarer Hyperaldosteronismus: kein weiterer Anstieg des erhöhten Aldosterons. 4.) Sekund. isolierter Hypoaldosteronismus: er-niedrigte Aldosteron- und Reninwerte steigen nicht oder subnormal an.- Durchführung: Nach mehrstündiger strikter Bettruhe des Pat. erste Blutentnahme (6-8 Uhr); nach 2 Std. Orthostase (aufrechte Körperhaltung) zweite Blutentnahme. Stabilität: 8 h bei RT, 24 Std. Kühlschrank. Bem.: Erhöhte Basis-Werte bei Orthostase, Diu-retika, Natriumentzug, Gravidität, Spironalaktone, erniedrigte Basis-Werte bei Natriumzufuhr.
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
***** Ind.: Bestätigungstest bei V. a. Gastrinom (Zollin-
(Gastrinbestimmung)
kein bzw. minimaler Gastrin-
ger-Ellison). Durchführung: Nüchternblutabnahme
(Basalwert); 2 KE/kg KG Sekretin innerhalb 30
Sek. I.v. injizieren, weitere Blutabnahmen nach 2,
Gastrin-Anstieg > 100 %
5, 10, 15 und 30 Min. zur Gastrinbestimmung.
oder > 200 pg/ml
TRH -Test
normaler Anstieg des TSH:
**** Ind.: 1.) DD der Hypothyreose (prim., sek., tert.).
2.) Ausschluss von Hypo- bzw. Hyperthyreosen
bei multimorbiden Pat. (sog. non-thyroidal disea-
Hyperthyreose < 2,5 mIU/l
ses).- Durchführung: Blutabnahme für basales
TSH; i.v. Gabe von 200 µg TRH (Kinder: 7µg / kg
prim. Hypothyr. > 20 mIU/l
KG) oder nasal von 2 mg TRH; nach 30 Min.
sek. Hypothyr. < 2,0 mIU/l
zweite Blutabnahme für erneute TSH-
tert. Hypothy.: Normalwert
Bestimmung. Bem.: Corticoide, Östrogene, L-Dopa, Salizylate und Bromocriptin können einen TSH-Anstieg hemmen
10 ml Sammelurin Nachweis von
Ind.: Abklärung eines Malabsorptionssyndrom, V.
a. Resorptionsstörung im oberen Dünndarm.
im 5 h-Sammelurin
Durchführung: Orale Gabe von 25 g Xylose in
Resorptionstest)
300 ml Wasser oder Tee im Nüchternzustand,
anschließend Urinsammlung über 5 Std. Sam-
melzeit und Urinvolumen angeben! Störung des Tests durch unvollständiges Urinsammeln, Erbrechen, Nahrungsaufnahme während des Tests.
Anmeldung im Labor (Tel. 3936).
10. SPEZIALANALYTIK
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
siehe Sonderbefund
*** Es werden die hypochromen Retikulozyten (CHr),
(Differenzierung der
das Ferritin und der lösliche Transferrinrezeptor
hypochromen Anämie)
(sTfR) bestimmt. Damit kann ein subklinischer Eisenmangel von einer Akut-Phase-Reaktion als Anämieursache unterschieden werden und eine Empfehlung für ein Eisensubstitution bzw. eine Erythropoietinbehandlung gegeben werden.
(Thomas, L. et al.- Clin. Chem. 2002; 48: 1066)
Helicobacter-Atemtest Atemluft
negativ: 0 - 3,5 ‰ ***** Ind.: 1.) Überprüfung der Eradikationstherapie
grenzwertig: 3,6 - 5,0 ‰
bei Infektion mit Helicobacter pylori (4 Wo. nach
positiv: > 5,0 ‰
Behandlung). 2.) Ergänzend zur endoskop. Un-
tersuchung bei V. a. Ulcus bzw. Gastritis. Durch-
führung: Untersuchung im Nüchternzustand: Pat.
Die Angabe des Resultats
bläst in einen Atemluftbeutel. Anschließend orale
erfolgt in Promille des sog.
Einnahme eines Testtrunks (enthält 75 mg 13C-
DOB-Wertes (= Delta over
Harnstoff). Zweite Atemgasprobe (s. oben) nach
30 Min. Bem.: Säureblocker bzw. Protonenpum-
penhemmer sollten mind. zwei, besser vier Wo-
(IR-spektroskop. Analy-se des 13CO
chen zuvor abgesetzt werden.
Beratung und
2 / 13CO2
Quotienten)
Anmeldung im Labor (Tel.: 3921)
*** Ind.: Kinder, bei denen der Helicobacter-
Atemtest nicht funktioniert (Spezialbeutel nicht
richtig entsprechend Testanleitung gefüllt).
Parameter
Material (Meth.) Referenzbereich
P Indikationen und Bemerkungen
k-ras Gen
Wildtyp vorhanden
***** Ind.: Therapieoption mit EGFR-Antikörper (Pani-
tumumab) bei metastasierendem kolorektalem
siehe Sonderbefund
*** Ind.: V. a. Blut/Liquor-Schrankenstörung, V. a.
diagramm
ZNS-Infektion mit intrathekaler Immunglobulin-
Proteinurie-Diagnostik 10 ml Sammelurin siehe Sonderbefund
*** Ind.: DD der Proteinurie (Ursache und Verlauf).
Quantitative Bestimmung von Albumin, α1-Mikro-
globulin, IgG. Zusätzlich α2-Makroglobulin bei
pos. Teststreifen auf Hämaturie zur Trennung
renale/postrenale Proteinurie. Bei Albumin < 40% des Gesamtproteins Bestimmung der freien Leichtketten zum Ausschluss einer Bence-Jones Proteinurie.
11. MIKROBIOLOGIE
Das folgende Kapitel gibt eine Übersicht aller in der Abteilung Mikrobiologie durchgeführten Untersuchungen. Es werden neben der Auflis-
tung des Untersuchungsspektrums praktische Hinweise zum ersten Schritt der mikrobiologischen Diagnostik gegeben: der Materialgewin-
nung und dem Materialtransport. Eine allgemeine und für ausgewählte Untersuchungsmaterialien spezielle Wertung bakteriologischer Be-
funde wird vorgenommen. Wichtigstes Anliegen ist es, die Bedeutung der sachgemäßen Probengewinnung für Diagnose und Therapie von
Infektionskrankheiten hervorzuheben und auf Fehlerquellen im Zusammenhang mit Entnahme und Probentransport aufmerksam zu machen.
Fehler bei der Probenentnahme vermag auch die beste Labortechnik nicht zu kompensieren!
Inhaltsübersicht
1. Allgemeine Informationen
Dienstzeiten, Erreichbarkeit außerhalb der Dienstzeiten, Laborbereiche, Befundübermittlung
2. Einsendung von Untersuchungsmaterial
Allgemeines, Untersuchungsaufträge, Transport- und Versandmaterial, Probentransport im Krankenhaus, Materialversand zur mikrobiolo-gischen Spezialuntersuchung
3. Gewinnung des Untersuchungsmaterials
Allgemeines, Bedingungen für die einwandfreie Gewinnung, Hinweise für das Anlegen von Blutkulturen
4. Mikrobiologisches Untersuchungsspektrum
Bakteriologische Diagnostik: Varia-Diagnostik, Stuhl- (TPE-) Diagnostik, Tuberkulose-Diagnostik, Mykologische Untersuchungen, Resis-tenzbestimmung, Bewertung der Ergebnisse.
5. Ektoparasiten
Serologische Diagnostik: siehe Kapitel 6 Infektionsserologie
1. Allgemeine Informationen
Abteilungsleiter
(0351) 480 3850,
Büro (0351) 480 3851,
Dienstzeiten:
montags bis freitags
7:30 - 16:00 Uhr
8:00 - 14:00 Uhr
sonn- und feiertags
8:00 - 12:00 Uhr
Erreichbarkeit außerhalb der Dienstzeiten: Außerhalb der Dienstzeiten ist eine Erreichbarkeit für lebensbedrohliche Fälle gegeben. Mobil-Funk:
0160 532 98 78 bzw. bei Nichterreich-
barkeit
(0351) 480-3944 (Notfall-Tel. des IKL zur weiteren Organisation oder Vermittlung). Bei Anruf des Abteilungsbüros wird die Rufnum-
mer über den Anrufbeantworter mitgeteilt.
Befundübermittlung:
Die mikrobiologischen Befunde sind nach Fertigstellung (Befund) bzw. laufend (vorläufiger Befund und unter Vorbehalt) über das Intranet
des Krankenhauses einsehbar und werden außerdem schriftlich mitgeteilt. Sollen Untersuchungsergebnisse - in Ausnahmefällen - telefo-
nisch übermittelt werden, ist ein entsprechender Vermerk auf dem Untersuchungsantrag zu machen. Bei "cito"-Untersuchungen erfolgt die
telefonische Übermittlung laufend, ebenso wie bei positiven Befunden aus Blutkulturen, Liquor- und Stuhlproben.
2. Einsendung von Untersuchungsmaterial
Untersuchungsaufträge:
Für die mikrobiologischen Untersuchungen ist der Untersuchungsantrag Vordruck-Nr.
220 F Mikrobiologie bzw.
220 M Mykologie zu ver-
wenden. Diese Anträge sind über den Zentralen Klinik Service (ZKS) zu beziehen bzw. für externe Einsender über die Abteilung Mikrobiolo-
gie.
Der vom Einsender auszufüllende Teil, mit Ausnahme des Patientendatenfeldes, ist hinterlegt und "anwenderfreundlich" vorbereitet. Es soll-
ten alle für die mikrobiologische Auswertung der Probe relevanten Informationen angegeben werden, wie Materialart, Diagnose oder Ver-
dachtsdiagnose, Medikation (Antibiotika), Hinweise auf frühere Untersuchungsergebnisse und
unbedingt das Datum und die Entnahmezeit.
Die Angabe Abstrich oder Wundabstrich als Materialart ist
nicht ausreichend - bitte genaue Lokalisation angeben. Die Fragen nach
Erstpro-
be und
nosokomialen Infekt sind für die späteren statistischen Auswertungen besonders wichtig.
Transport- (Versand-) Material:
Für die Einsendung des mikrobiologischen Untersuchungsmaterials sind generell die entsprechenden Transportmedien zu verwenden
(Ausgabe über ZKS und Krankenhausapotheke, für Spezialuntersuchungen nach Vorabsprache über die Abt. Mikrobiologie; siehe Laborin-
formation 12 / 2000). Diese Medien gewährleisten das Überleben der meisten aeroben und anaeroben Keime, gleich welchen Ursprungs,
über 48 Std. bei 20-25°C. Trotzdem sollen alle Materialien immer auf schnellstem Wege ins Labor transportiert werden.
Zwischenlagerung: Urin, Sputum, Stuhl und Punktionsmaterial in Transportmedium sind bis zum Transport unter Kühlung (4°C) aufzubewah-
ren. Liquor ist bei Raumtemperatur aufzubewahren (nicht kühlen); beimpfte Blutkulturen sollen körperwarm transportiert werden (Tempera-
turabfall nicht < 26°C).
Organisation des Probentransportes innerhalb des Krankenhauses
Rohrpost: Die Abteilung Mikrobiologie verfügt über
keinen allgemeinen Rohrpostanschluss.
Standorte der Sammelbehälter für mikrobiologisches Untersuchungsmaterial: Für jeden Klinikbereich sind nach gemeinsamer Absprache
Standorte für die Sammel- (Transport-) Behälter zur Ablage des Untersuchungsmaterials festgelegt worden. Bedingt durch verschiedene
Maßnahmen innerhalb des Krankenhauses ist es möglich, dass ein kurzfristiger oder ständiger Standortwechsel erfolgen muss.
Abholzeiten des Untersuchungsmaterials durch die Abteilung IDL: werktags 8:00 - 9:00 Uhr, 13:00 - 14:00 Uhr, Samstag/Sonn- und Feierta-
ge 9:00 - 10:00 Uhr. Außerhalb der Abholzeiten ist der Probentransport in die Mikrobiologie (Haus V; Seiteneingang, 3. Etage) für
dringende
Untersuchungen selbst zu organisieren. Blutkulturflaschen sind nach Dienstschluss der Abteilung Mikrobiologie bei Raumtemperatur in
den Sammelbehältern zu belassen. Die Weiterleitung in die Mikrobiologie erfolgt am Folgetag durch den Transportdienst zu o.g. Zeiten.
Materialversand für mikrobiologischen Spezialuntersuchung: Der Probenversand für Spezialuntersuchung bzw. nicht im Leistungs-
spektrum aufgelistete Parameter kann über die Abteilung Mikrobiologie nach telefonischer Vorabsprache erfolgen.
3. Gewinnung des Untersuchungsmaterials
Allgemeines:
Die Aussagekraft des mikrobiologischen Befundes hängt entscheidend von der Qualität des Untersuchungsmaterials ab. Auch bei akribi-
scher Laboratoriumsanalytik ist kein richtiges Ergebnis zu erwarten, wenn bei der Probenentnahme elementare Regeln und Techniken außer
acht gelassen wurden. Eine nicht sachgemäße Materialentnahme kann die korrekte Bestimmung des ursächlichen Keimes vereiteln und
damit möglicherweise den Erfolg der darauf aufbauenden antibiotischen Therapie in Frage stellen. Die technisch einwandfreie Gewinnung
des Untersuchungsmaterials und sein Transport sind daher unverzichtbare Grundlage einer exakten Diagnose und erfolgreichen Therapie.
Oft ist es jedoch nicht zu vermeiden, dass trotz sachgemäßer Entnahme die Probe neben dem ursächlichen Erreger auch Mikroorganismen
der normalen Standortflora enthält (siehe Tabelle unter 4.4.).
Bedingungen für die einwandfreie Gewinnung:
Bei der Gewinnung von Untersuchungsmaterial sind folgende Grundsätze zu beachten:
1.) Die Materialentnahme muss lege artis unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
2.) Proben zum direkten Erregernachweis sind nach Möglichkeit vor Beginn der Antibiotikatherapie abzunehmen oder nach einer Thera-
pieunterbrechung von 3-5 Tagen.
3.) Eine Berührung mit Desinfektionsmitteln an der Entnahmestelle muss ausgeschlossen werden.
4.) Es ist eine ausreichende Probenmenge zu entnehmen. Bei Flüssigkeiten (Blut, Urin, Erguss, Liquor, Eiter etc.) reichen je nach Art der
Probe ca. 5-10 ml. Bei
Abstrichen ist die kulturelle Ausbeute geringer! Tupfer sind deshalb nur zu verwenden, wenn keine ausreichenden
Volumina zu gewinnen sind. 5.) Steriles Entnahmeinstrumentarium ist Voraussetzung bzw. der Einsatz der bereitgestellten Transportmedien
und speziellen Entnahmebestecke (z.B. für die Mykoplasma-Kultur.
6.) Material aus der Tiefe des Prozesses und möglichst von der Grenze zwischen gesundem und pathologischem Gewebe ist am besten
geeignet. An der Oberfläche ist eine Kontamination mit Keimen der normalen und transienten Flora möglich. Nach erfolgter Entnahme ist
unbedingt eine exakte Beschriftung der Probe vorzunehmen, um spätere Verwechselungen auszuschließen.
Hinweise für das Anlegen von Blutkulturen:
Blutkulturen (BK) werden nach Möglichkeit vor Beginn einer antibakteriellen Chemotherapie angelegt. Auch in dringenden Fällen sollte die
erste BK vor Therapie entnommen werden u.U. aus mehreren Punktionsstellen. Eine einzige Probe reicht für den sicheren Ausschluss
(Nachweis) einer Sepsis nicht aus! Für
Pilz-Blutkulturen sind ebenfalls Flaschenpaare (!) zu verwenden. Die Bebrütungszeit beträgt 12
Tage.
Nach amerikanischen Erfahrungen hat sich bezüglich der Anzahl folgendes Vorgehen bewährt:
Verdacht auf bakterielle Endokarditis: i.d.R. drei separate Proben innerhalb 1-2 Std. an drei verschiedenen Stellen.
Diagnose subakute Endokarditis: Drei Proben im Abstand von wenigstens 15 Min.; wenn diese innerhalb 24 Std. negativ bleiben, so weitere
drei Proben untersuchen.
Bei akuter Sepsis: Drei Blutproben von drei verschiedenen Entnahmeorten innerhalb von 10 Min. gewinnen.
Bei antibiotischer Behandlung: Es sind häufig 4 – 6 separat entnommene Blutproben erforderlich.
Bei Abklärung „Fieber unklarer Genese": Drei Proben von verschiedenen Entnahmestellen im Abstand von wenigstens 1 Std., bei negativem
Kulturergebnis nach 24 Std. sind drei weitere oder mehr Proben erforderlich. Treten Fieberschübe auf, so ist die Blutentnahme unbedingt am
Beginn eines Fieberanstieges vorzunehmen. Unter Therapie (bitte Angabe) sollte die Entnahme unmittelbar vor der nächsten Antibiotikaga-
be erfolgen.
Die Entnahme aus Venenkathetern ist ungeeignet (Kontaminationsrisiko!) Bitte Blutentnahme durch Punktion einer peripheren Vene! Punkti-
onsstelle sorgfältig und vorschriftsmäßig desinfizieren, ebenso gründlich die Hände des punktierenden Arztes! (Vermeidung falsch positiver
BK z.B. mit koagulasenegativen Staphylokokken). Beim Erwachsenen sollten mindestens 5-10 ml, bei Kindern 1-5 ml Blut entnommen wer-
den. Bei starkem Blutkeimgehalt (z.B. bei Neugeborenensepsis) kann 0,5-1 ml Blut pro Flasche ausreichen.
Blutkulturflaschen sind vor Beimpfung auf Körpertemperatur zu erwärmen! Von der Flasche wird die Schutzkappe entfernt und der Gummi-
stopfen vorschriftsmäßig desinfiziert. Bis zum Gebrauch ist die Flasche mit sterilem Tupfer abzudecken.
Nach der Blutentnahme mittels Spritze muss vor der Beimpfung der BK die Kanüle gewechselt werden. Die beimpfte Flasche wird zum
Durchmischen leicht (!) geschüttelt und sofort unter Schutz vor Abkühlung ins mikrobiologische Labor gebracht (die Temperatur soll nicht
unter 25°C sinken), anderenfalls bei Raumtemperatur belassen, keinesfalls kühlen!. Die Kulturflasche muss mit dem Patientennamen, dem
Datum und der Uhrzeit der Blutentnahme versehen sein. Die Bevorratung von nicht beimpften Blutkulturflaschen ist bei Raumtemperatur
möglich, siehe aber aufgedrucktes Verfallsdatum.
Gewinnung von Probenmaterial für mykologische Untersuchungen:
Für die Einsendung des mykologischen Untersuchungsmaterials sind generell die mikrobiologischen Transportmedien und sterile Gefäßen
zu verwenden (Ausgabe über ZKS und Krankenhausapotheke).
Auswahl des Untersuchungsmaterials beim Verdacht auf Endomykose:
Lokalisation
Untersuchungsmaterial
Haut und Anhangsgebilde
Exzisionsmaterial vom Rande der Läsion, Pustelsekret, Eiter
Eiter, Sekret, Exzisionsmaterial
Watteträgerabstrich, Eiter, Sekret
Nase, Nebenhöhlen
Spülflüssigkeit, Biopsiematerial
Mund-Rachen-Raum
Watteträgerabstrich, Gurgelwasser
Tiefer Respirationstrakt
Sputum, Bronchialsekret, Bronchialspülflüssigkeit, Biopsiematerial
Gezielte Bürstenabstriche bei Endoskopie, Biopsiematerial
Watteträgerabstrich
Milz, Leber, Knochenmark, Lymphknoten
Gallensaft (chirurgisch gewonnen)
Niere, Ureter, Blase
Mittelstrahl-, Katheter-, Punktions-, Fistelurin, Abstrich vom Genitale
Eiter, Sekret, Watteträgerabstrich
weibliches Genitale
Watteträgerabstrich von Vulva und Vagina, Zervix; Biopsiematerial
männliches Genitale
Watteträgerabstrich, Ejakulat, Prostataexprimat
Sepsis und Endokarditis
Venenblut, art. Blut (nicht geronnen!), Urin, Katheterspitzen
Zerebrale Mykosen
Liquor cerebrospinalis, OP-Material
Diagnostik von Dermatomykosen: Bei Gewinnung von Untersuchungsmaterial (Haut, Haare und Nagelpartikel) ist folgendes zu beachten: -
Entnahmestelle muss frei von Antimykotika sein.
Säuberung der Entnahmestelle mit 70% Ethanol zur Reduzierung der Mikroflora.
Mit sterilisierten Instrumenten reichlich Material (etwa 20 kleine Nagelpartikel, Schuppen oder an der Basis ausgezupfte Haare)
Entnahmestelle des Materials, Tierkontakt des Patienten und Aufenthalt in außereuropäischen Ländern auf Einsendeformular angeben.
Dermatologische Materialien sind relativ beständig. Sie sollten in 1 - 3 Tagen das Labor erreichen.
4. Mikrobiologisches Untersuchungsspektrum
4.1. Bakteriologische Nachweise
Varia-Diagnostik
Allgemein: Erregeranzucht, incl. Anaerobierdiagnostik bei entsprechendem Untersuchungsmaterial, Differenzierung; für Urinuntersuchungen
außerdem Keimzahlbestimmung und Hemmstofftest. -
Speziell: kultureller Nachweis von: Actinomyces spp., Angina Plaut-Vincent (nur mik-
roskopisch), β-häm. Streptokokken, Clostridium spp. (Gasbranddiagnostik), Corynebacterium diphtheriae, Gardnerella vaginalis, Helicobac-
ter pylori (Anzucht aus Magenschleimhautbioptaten), Listeria monocytogenes, Mycoplasmen (M. hominis, U. urealyticum), Neisseria go-
norrhoeae. Legionella-Kultur aus respiratorischem Material (möglichst BAL, Trachealsekret und Sputum sind weniger geeignet).
Keimzahl- und Sterilitätsbestimmungen (Zubereitungen/Gegenstände),
Wasseruntersuchungen (Keimzahl, bakteriol. Trinkwasserqualität
intern, Legionella-Nachweis).
Stuhl- (TPE-) Diagnostik
Routinemäßig: Campylobacter spp., Salmonella sp., Shigella spp., Yersinia spp.
Nach Anforderung: Adenovirus-, Astrovirus-, Rotavirus- und Norovirus-Antigen, Clostridium difficile-Toxin, Enteritis coli (EHEC usw., Veroto-
xinnachweis).
Tuberkulose-Diagnostik
Verdacht auf latente/aktive Tuberkulose: T-Spot.TB Test, siehe Seite 79.
Anzüchtung von säurefesten Stäbchen (feste und flüssige Nährböden), Mikroskopie, PCR nur bei entsprechender Indikation (keine Routi-
nemethode).
4.2. Mykologische Diagnostik
Mikroskopisches Präparat:
Nägel, Hautschuppen, Eiter, Sputum, Urin, BAL, Bronchial-, Trachealsekret und OP-Material
-
KOH(15%)-Präparation, Lichtmikroskopie, Phasenkontrastmikroskopie
Blankophor ® - Präparation, Fluoreszenzmikroskopie
Kulturelle Verfahren:
Allgemein: Anzucht und Differenzierung medizinisch relevanter
Sprosspilze, Dermatophyten und Schimmelpilze
Sprosspilze: Candida spp., Cryptoccocus spp., Geotrichum spp., Malassezia furfur, Rhodotorula spp., Trichosporon spp., Saccharomyces
spp.-
Dermatophyten: Epidermophyton floccosum, Microsporum canis, Microsporum gypseum, Trichophyton rubrum, Trichophyton men-
tagrophytes, Trichophyton soudanense, Trichophyton terrestre, Trichophyton tonsurans, Trichophyton verrucosum.-
Schimmelpilze: Alterna-
ria spp., Aspergillus spp., Acremonium spp., Chrysosporium spp., Cladosporium spp., Fusarium spp., Mucor spp., Scopulariopsis spp., Peni-
cillium spp.
Speziell: Die Diagnostik der außereuropäischen Systemmykosen (
Histoplasmose, Kokzidioidomykose, Blastomykose und Parakokzidioido-
mykose) erfolgt in Zusammenarbeit mit Robert Koch Institut Berlin.
Keimzahlbestimmung von Sprosspilzen in flüssigen Untersuchungsmaterialien: siehe Tabelle unter 4.4.
4.3. Resistenzbestimmung
Bakteriologische Resistenztestung:
Allgemeines: Bestimmung der Erregerempfindlichkeit auf verschiedene Antiobiotika unter in-vitro Bedingungen, d. h. die Pharmakokinetik am
Infektionsort sowie die körpereigenen humoralen und zellulären Abwehrfunktionen bleiben zwangsläufig unberücksichtigt.
Durchführung: Bei allen aus klinischem Untersuchungsmaterial isolierten pathogenen bzw. fakultativ pathogenen Bakterien, außer Mykobak-
terien und Anaerobier, wird eine Resistenzbestimmung mittels Mikrodilutionstest / Agardiffusionstest durchgeführt. Voraussetzung ist die
Markierung
„Antibiogramm" im Untersuchungsauftrag unter Beachtung der auf der Rückseite des Untersuchungsantrages angegebenen
Aufstellung.
Legende:
S - sensibel
I - intermediär
R – resistent. Die angegebenen Sensibilitätsurteile beziehen sich auf die unter normaler Dosierung in
vivo (Serumspiegel) erreichbaren Wirkstoffkonzentrationen.
Resistent (R) bedeutet daher, dass die nötige Hemmkonzentration für den vor-
liegenden Erreger unter normalen therapeutischen Bedingungen bei systemischer Therapie nichr realisierbar ist.
Mäßige (intermediäre) Sen-
sibilität (I) verlangt hohe Wirkstoffkonzentration und damit Maximaldosierung.
Dauer: Das Testergebnis für den Mikrodilutionstest liegt bei Reinkulturen bereits am Folgetag für die meisten Antibiotika vor. Beim Agardiffu-
sionstest ist das Testergebnis i.d.R. 2 (-3) Tage nach Materialeingang zu erwarten. In schwer verlaufenden Fällen kann ein vorläufiges Er-
gebnis bei Anlage einer Primärresistenz nach 24 Std. (nur bei schnellwachsenden Keimen) mitgeteilt werden.
Testsubstanzen: Geprüft werden die im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt gelisteten Chemotherapeutika (Antibiotika), wobei in Abspra-
che mit der Krankenhausapotheke eine Stufeneinteilung nach
Basis-Antibiotika (Reihe 1), Reserve-Antibiotika (Reihe 2) und
Notfall-
Antibiotika (Reihe 3) vorgenommen wurde. Eine Übersicht ist auf der Rückseite des mikrobiologischen Untersuchungsantrages (220 F/M)
abgedruckt. Für Intensivstationen erfolgt automatisch die Austestung aller Präparate.
Einschränkung: Die Testung von lokal anzuwendenden Präparaten wie Neomycin/ Bacitracin und Polymyxin ist bei der verwendeten Test-
methode nicht angezeigt.
Auftrag zur Testung: Die auszutestenden Präparate oder Reihen sind im Untersuchungsauftrag anzugeben. Bei einfacher Markierung "X"
erfolgt die Testung der Basis-Antibiotika (Reihe 1).
Zusatztestung: Auf Wunsch führen wir in besonderen Fällen eine Testung zusätzlicher Präparate durch. MHK-Bestimmung erfolgt z.Zt. noch
nach vorheriger Absprache.
Resistenzbestimmung von Pilzen:
Testsubstanzen: Geprüft werden die im Krankenhaus gelisteten Antimykotika (z. Zt. 5-Fluorocytosin, Amphotericin B, Ketoconazol, Itracona-
zol, Fluconazol, Voriconazol, Caspofungin).
Auftrag zur Testung von Sproßpilzen: Die auszutestenden Präparate sind im Untersuchungsauftrag anzugeben. Auf Wunsch führen wir in
besonderen Fällen eine Testung von Schimmelpilzen durch.
Einschränkung: Die Testung von lokal anzuwendenden Präparaten ist bei der verwendeten Testmethode nicht angezeigt.
Dauer: Das Testergebnis für den Agardiffusionstest liegt i.d.R. 2 (-3) Tage und für den Mikrodilutionstest 2 Tage nach Materialeingang vor.
4.4. Bewertung der Untersuchungsergebnisse
Falsch-negative Ergebnisse sind aufgrund unsachgemäßer Probengewinnung, -zwischenlagerung und -versendung sowie bei geringer Erre-
gerzahl oder Vorschädigung der Keime grundsätzlich nicht vermeidbar. Negative Befunde schließen daher das Vorhandensein von Erregern
nicht sicher aus. Ein in größerer Menge gefundener Keim in Reinkultur ist bei gleichzeitigem mikroskopischem Nachweis von Entzündungs-zellen mit größerer Wahrscheinlichkeit als klinisch relevanter Erreger zu betrachten als ein Keim in geringer Zahl ohne Reaktionszeichen des Patienten. Wird ein fakultativ pathogener Keim wiederholt angezüchtet, handelt es sich mit hoher Sicherheit um den Erreger. Die Bewertung der Erregernatur nachgewiesener Keime bei Proben aus physiologischerweise mit Mikroorganismen besetzten Körperbereichen erfordert eine kritische Bewertung. Eine gute Kenntnis der Zusammensetzung der physiologischen Haut- und Schleimhautbesiedlung ist daher we-sentliche Voraussetzung für die sachgerechte Interpretation des erzielten Befundes und die Identifizierung ätiologisch bedeutsamer Erreger.
Urinbefunde: Urin ist normalerweise steril. Eine sorgfältige Gewinnung des Harns ist unabdingbar, um eine Kontamination zu vermeiden.
Blasenpunktionsurin: Jeder angezüchtete Keim spricht für eine Infektion.
Katheter-/Mittelstrahlurin: Keimzahlen < 104 KBE/ml sind im Allgemeinen als bedeutungslos anzusehen; Ausnahme bei Sproßpilznachweis: 102 - 103 KBE/ml grenzwertiger Befund, ≥ 103 KBE/ml Hinweis auf Endomykose! Bei Keimzahlen 104 - 105 KBE/ml wird immer eine Kontroll-untersuchung empfohlen. Keimzahlen > 105 KBE/ml sprechen für eine akute Infektion. Falsch-positive Befunde bei Mittelstrahlurin sind mög-lich. Daher ist vor Therapie, insbesondere bei Frauen, eine Kontrolle angezeigt, wenn die klinischen Symptome nicht eindeutig für eine Harnwegsinfektion sprechen. Keimvermehrung bei ungekühlter Zwischenlagerung des Urins bis zur Verarbeitung (Kulturansatz innerhalb von 2-3 Std.) führt ebenfalls zu Fehlbeurteilungen. Falsch-negative Urinbefunde sind zu erwarten, wenn der Abstand zur letzten Miktion nicht mindestens 3-5 Std. beträgt! Bei Hemmstoffnachweis ist die Keimzahl nur mit Einschränkungen zu bewerten. Eine Kontrolluntersuchung sollte 3-5 Tage nach Absetzen der Therapie veranlaßt werden.
Dauerkatheterurin: Wurde der Urin aus dem Auffangbeutel entnommen, kommt es zu falsch-positiven Ergebnissen. Entnahme durch Punkti-on am proximalen Teil des Kathetersystems nach vorheriger Desinfektion! Blutkulturen: Ein negativer Befund schließt eine Septikämie wegen des geringen bzw. intermittierenden Vorkommens der Erreger im Blut keinesfalls aus. Mit Kontaminationen (vor allem mit Hautkeimen wie koagulase-negativen Staphylokokken, Corynebacterium ssp. und Propionibacterium ssp.) muss gerechnet werden. Bei sorgfältigem Arbeiten und strikter Einhaltung der Hinweise zur Entnahme (siehe 3.) lassen sie sich auf ein Minimum reduzieren. Die erwähnten Keime werden aber auch als Erreger von Allgemeininfektionen bei Patienten mit Immundefekten, Ve-nenkathetern oder implantierten Kunststoffen gefunden. Eine wiederholte Anzüchtung identischer Keime aus zeitlich verschiedenen Proben mit gleichem Antibiogramm lässt auf eine ursächliche Bedeutung schließen. Auch daher ist eine einzige Blutkultur für den Nachweis bzw. Ausschluss einer Sepsis nicht ausreichend. Einmalige Befunde mit vergrünenden und nicht-hämolysierenden Streptokokken sind von fragli-
cher Wertigkeit, Enterokokken ausgenommen. In 10-20% der positiven Blutkulturen kommen mehrere Spezies gleichzeitig vor. Es kann sich hierbei u. U. um den eigentlichen Erreger und zusätzliche Kontaminanten handeln. Bei eindeutigem septischem Krankheitsbild sind Staph. aureus, koagulase-negative Staphylokokken, Enterobakterien, Pseudomonaden, Pneumokokken, Haemophilus-Arten, Bacteroides u.a. fast immer als Erreger zu werten. Sputum: Sputum ist ein wenig geeignetes Untersuchungsmaterial, da die Ergebnisse selten eindeutig sind. Wegen der praktisch immer vorhandenen Beimengungen von Speichel und damit von Keimen der physiologischen Mund- und Rachenflora ist die Aussagekraft gering. Die Brauchbar-keit des Sputums zur Diagnostik wird anhand des mikroskopischen Präparates nach den Cumitech Richtlinien beurteilt. Fehldiagnosen sind möglich! Grundvoraussetzung für eine aussagefähige Sputumdiagnostik ist die exakte Gewinnung (Hinweise zur Sputumgewinnung sind anzufordern - Sputum ist nach Entnahme bis zum Transport bei 4°C aufzubewahren und innerhalb von 1-3 Std. zu verarbeiten!). Klarere Aussagen erhält man, wenn Sekret aus den tieferen Atemwegen direkt durch Bronchoskopie oder transtracheale Aspiration gewonnen wird. Sinnvoll ist die Diagnostik bei Pneumoniepatienten, die ausreichend Sputum produzieren. Beim Nachweis der fakultativ pathogenen Orga-nismen Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae, Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes - Keime die in geringen Keimzahlen durchaus zur normalen Flora des Oropharynx gezählt werden können - ist eine Befundwertung durch das Labor nicht möglich. Der behandelnde Arzt muss unter Berücksichtigung der Klinik und der Mengenverhältnisse der nachgewiesenen Erregerarten eine Entschei-dung über ätiologische und therapeutische Relevanz treffen.
Normale Bakterienflora bei gesunden Individuen
Gewebe, Liquor, Blase, Uterus, Tuben
Haut, äußerer Gehörgang Mittelohr, obere Luftwege,
koagulasenegative Staphylokokken, Corynebakterien, Propionibakterien
distale Urethra, Vagina, äußere Genitalien, Mundhöhle, Darmtrakt(+/-) Mund: Zunge u. Backenwandschleimhaut
vergrünende Streptokokken, Neisseria-Arten, Moraxella , Candida ssp.
Zahnfleisch, Tonsillenkrypten
Bacteroides, Fusobakterien, Peptostreptokokken, Aktinomyzeten, Spirochae-
Mikroorganismen der Mundhöhle, gelegentlich Streptococcus pneumoniae,
Neisseria meningitidis, Haemophilus, Anaerobier
Mundflora (transient)
schnelle Keimfreiheit nach Mahlzeiten
obere Abschnitte steril
Bacteroidaceae, Eubakterien, anaerobe Kokken, Bifidobakterien, Clostridien, Laktobakterien, Enterokokken, Enterobacteriaceae u.a.
Kolon während der Stillperiode
Bifidobakterien, Laktobakterien, Streptokokken
Vagina: präpubertär und post menopausal
Haut und Kolonflora
Vagina während des fortpflanzungsfähigen Alters
Laktobakterien, Streptokokken, Hefen, Gardnerella vaginalis, Mobiluncus spp.
Mykologische Befunde: Bei der Bewertung von Kulturbefunden muss unterschieden werden, ob es sich um Proben aus primär sterilen Kompartimenten (Blut, Liquor, Punktate u. a.) handelt oder um Proben aus häufig von Pilzen besiedelten Körperbereichen (Mundhöhle, Darmtrakt), wo die Wachstums-angabe mit „vereinzelt" als Normalflora angesehen werden muss.
Der quantitative Candida-Nachweis ist fester Bestandteil der mykologischen Laboratoriumdiagnostik. Tabelle für Patienten mit normaler Abwehranlage:
Material
Grenzwertiger Befund
Hinweis auf Endomykose
Mundhöhlenabstrich
Viel und sehr viel
Bronchial-, Trachealsekret
Bronchoalveol. Lavage
(BAL) Urin: Mittelstrahl
: Blasenpunktion
jeder positive Befund
jeder positive Befund
jeder positive Befund
jeder positive Befund
Anmerkung: Mengenangaben als koloniebildende Einheiten (KBE) je ml (bzw. g). Die Normalbereiche sind immer im Zusammenhang mit dem klinischen Bild zu beurteilen.
5. Ektoparasiten
Das Untersuchungsspektrum beinhaltet folgende Erreger von Epizoonosen. a) Pedikulose: Pediculus humanus capitis (Kopflaus), Pediculus humanus corporis (Kleiderlaus), Phthirus pubis (Filzlaus). b) Cimicose: Cimex lectularius (Bettwanze). c) Pullikose: Pulex irritans (Menschenfloh), Tunga penetrans (Sandfloh) d) Skabiose: Sarcoptes scabiei (Krätzmilbe), Abgrenzung von Pseudoskabiose. Vorbehandlung von Ektoparasiten, die zur Artbestimmung eingesandet werden: -
Feuchtkonservierung in 70-80% Ethanol oder 4% Formol (geeignet für Läuse, Wanzen, Flöhe, Mücken- und Fliegenlarven sowie Spin-nen und Zecken).
Trockene Aufbewahrung für die Konservierung von Imagines der meisten Insektengruppen. Zum Abtöten der Insekten verwendet man Ether (Diethylether) oder Chloroform.
Bei Verdacht auf Skabiose werden die Schuppenkrusten ohne Fixierungsmittel trocken eingesandt.
Für den Versand sind sog. Rollrandgläschen mit Schnappdeckeln aus Plastik zu verwenden.
Source: http://www.gefaesszentrum-dresden.de/cms/multimedia/CDI_KHDF/IKL/PDF/Laborkatalog+2010.pdf
Responsabilidad del Estado por actuación lícita. Clase dictada el 16.02.09, en IEDP- PARIS-XI Buenos días. Es un verdadero privilegio para mi estar esta mañana con ustedes para compartir estas reflexiones sobre la responsabilidad del estado por actuación lícita en Argentina. Por este motivo quiero muy especialmente agradecer el honor que para mi ha significado la invitación cursada por los Profesores Jèrôme Fromageau, Decano de esta Alta Casa de Estudios, y Francois Julien-Laferriere, Profesor Emérito de Derecho Administrativo y, de la misma manera, agradecer a la Señora Directora de este Instituto de Investigaciones en Derecho Público, Profesora Camilla Broyelle –a quien conozco por intermedio de su valiosa obra sobre el tema que nos convoca hoy.
Brain Advance Access published February 12, 2009 Brain 2009: Page 1 of 11 A JOURNAL OF NEUROLOGY OCCASIONAL PAPERHubris syndrome: An acquired personalitydisorder? A study of US Presidents andUK Prime Ministers over the last 100 years David Owen1 and Jonathan Davidson2 1 House of Lords, London, UK2 Department of Psychiatry and Behavioural Sciences, Duke University Medical Center, Durham, USA