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Ausgabe 4 2015
Impulse, Informationen, Impressionen Das dreimonatige Interfranziskanische Noviziat ließ ausreichend Raum für gemeinsames Arbeiten. Foto: hf Diese drei Monate waren „eine Zeit, von der wir noch lange zehren werden" 15 Novizinnen aus elf Gemeinschaften nahmen am interfranziskanischen Noviziat im
Katharinenkloster in Münster teil – Beobachtungen am Rande eines Besuches
Münster.
Es war ein Experiment. Novizinnen und der Waldbreitbacher Franziskanerin
aus allen franziskanischen Gemeinschaften Schwester Michaele Rohde das dreimonatige des deutschsprachigen Raumes einzuladen, Interfranziskanische Noviziat im Katharinen- dass sie drei Monate ihrer Ordensausbildung kloster in Münster von Ende Juni bis Ende gemeinsam verbringen und gestalten, dabei September begleitet.
die franziskanische Spiritualität in ihrer gan- zen Vielfalt und gleichzeitig Gemeinschaft Was wohl auf sie zukommen würde, das ha- noch einmal neu erleben lernen, dazu gehört ben sich die meisten Teilnehmerinnen spä- schon eine ganze Menge Mut. Oder die Er- testens auf dem Weg nach Münster gefragt. kenntnis, dass viele Gemeinschaften ange- Junge Ordensleute aus anderen Gemein- sichts der Überalterung und des fehlenden schaften hatten sie alle schon bei unterschied- Nachwuchses in zehn oder 15 Jahren womög- lichsten Gelegenheiten getroffen. Aber mit lich nur gemeinsam mit anderen weiterbeste- Menschen, die einem unbekannt und fremd hen und das franziskanische Charisma in die sind, unter einem Dach Gemeinschaft in Zukunft tragen können. „Und dann müssen Glauben und Gebet leben zu sollen, wie es sie rechtzeitig aufeinander zugehen und sich eine Teilnehmerin formulierte, das war doch miteinander vernetzen", sagt Schwester Chris- eine besondere Herausforderung. Vor allem tina Mülling. Die Sießener Franziskanerin ist aber eine Chance, dass die (nennen wir sie) Geschäftsführerin der INFAG, der Interfran- Einzelkinder mit Gleichaltrigen Gemein- ziskanischen Arbeitsgemeinschaft, und hat schaft erleben und erfahren dürfen, dass es zusammen mit Schwester Marie Sophie durchaus noch andere junge Menschen gibt, Schindeldecker (ebenfal s aus Kloster Sießen) die sich für diese Lebensform entschieden haben. Allein das kann schon eine beglü- praxisnah wurden, absolvierten die Teilneh- ckende Erfahrung sein.
merinnen montags und dienstags ein Prakti- kum an sozialen Brennpunkten der Stadt Auf der Mitgliederversammlung der INFAG Münster – in der Bahnhofsmission oder bei vor zwei Jahren sei der Leidensdruck (end- der Obdachlosenhilfe; in einem Familienzen- lich) groß genug gewesen, erinnert sich trum oder einer Behinderteneinrichtung; Schwester Christina. Da habe man das Pro- oder der Waschküche der Alexianer. Als Tür- jekt Interfranziskanisches Noviziat „mit viel öffner hatten hier nicht zuletzt die Mauritzer Begeisterung" beschlossen. „Schließlich Franziskanerinnen gewirkt; wie überhaupt müssen wir alles daran setzen, unsere franzis- die Unterstützung seitens der Münsteraner kanische Spiritualität in die Zukunft zu füh- Ordensgemeinschaften vorbildlich war, wie ren", sagt sie. Ein Planungsteam unter der Lei- Schwester Christina und Schwester Marie tung von Schwester Evamaria Durchholz, sie Sophie betonen.
gehört der Ordensleitung der Waldbreitba- cher Franziskanerinnen an, und Schwester Wenn man bei einem Kurs ein paar Tage mit- Isabel Westphalen von den Dillinger Franzis- einander verbringt, dann braucht man sich kanerinnen entwickelte das Programm, das nicht richtig in die Gruppe einzubringen. in der franziskanischen Welt breite und Wenn man allerdings drei Monate zusam- wohlwollende Zustimmung fand.
men lebt und arbeitet, dann setzt ein grup- pendynamischer Prozess ein. Mit allen damit 15 Novizinnen aus elf Gemeinschaften aus verbundenen Höhen und Tiefen. Aber: „Wir Deutschland, Österreich und Südtirol – unter haben von Anfang an als Gruppe funktio- ihnen mit Schwester Diane Tobossi auch eine niert", berichtet eine Teilnehmerin. Nicht Waldbreitbacher Franzsikanerin – trafen sich einmal bei so al täglichen Fragen wie Wurst dann letztlich Ende Juni in Münster. Das Al- oder Käse (morgens und abends hat sich die tersspektrum reichte von 21 bis 38 Jahren, Gruppe selbst versorgt, nur mittags durften ähnlich vielfältig und damit auch bereichernd sich die Novizinnen an den gedeckten Tisch war ihr beruflicher Hintergrund: Der reichte setzen) gab es Stress.
von der Gärtnerin bis zur promovierten Theo- login. Dass die Frauen unter sich blieben, hat- Vielmehr waren diese drei Monate „eine Zeit, te einen einfachen Grund: Die Kapuziner und von der wir noch lange zehren werden". Nir- Minoriten hatten im Vorfeld abgewunken, die gendwo sonst habe sie das gemeinsame Leben Franziskaner hatten nur einen einzigen Kan- in Glauben und Gebet so stark erlebt wie hier didaten, der in Frage gekommen wäre. – Viel- in Münster, fasst eine junge Ordensfrau ihr leicht klappt es ja beim nächsten Mal.
Erleben zusammen. In dieser Runde sei schnell Vertrauen und Vertrautheit gewach- Themen wie franziskanische Sendung heute; sen, so dass man offen auch über so sensible Menschwerdung; Geschwisterlichkeit oder Themen wie die Gelübde habe sprechen kön- Leben in Gemeinschaft; die Gelübde, also Ar- nen, ergänzt eine andere. Und die unter- mut, Ehelosigkeit und Gehorsam; kreative Bi- schiedlichen Ausformungen der franziskani- belarbeit; die Arbeit mit den franziskanischen schen Spiritualität und die damit verbundenen Quellenschriften; und franziskanische Kon- unterschiedlichen Formen der Lebensvollzü- templation standen in den drei Monaten auf ge kennenzulernen, das haben sie alle als Be- dem Stundenplan. Exerzitien bildeten den An- reicherung erfahren. Und dabei festgestel t, fang und das Ende des gemeinsamen Novizia- „dass ich in meiner Gemeinschaft richtig bin".
tes. Die Referentinnen und Referenten, unter ihnen auch Schwester Evamaria Durchholz, In Münster haben sich Freundschaften ent- die die Gruppe die drei Monate hindurch su- wickelt, und der Wunsch, über die Zeit des pervisorisch begleitete, kamen (folgerichtig) Interfranziskanischen Noviziates hinaus in weitgehend aus dem franziskanischen Milieu. Kontakt zu bleiben, ist groß. Wie dieses Ge- Weil sie oftmals auf Honorar verzichteten und meinschaftsprojekt der franziskanischen Fa- viele Gemeinschaften das Projekt auch finan- milie weitergeht, steht noch nicht fest. Man ziell unterstützten, lagen die Kosten pro Teil- wird es gemeinsam reflektieren und auswer- nehmerin gerade einmal bei 3.000 Euro.
ten. Die Novizinnen, die Teil dieses Experi- mentes in Münster waren, sind da schon ei- Damit diese drei Monate nicht nur spirituel nen Schritt weiter. „Wir sind dankbar, dass anspruchsvol , sondern auch handfest und wir dabei sein durften".



Hell, freundlich und wohnlich Das ehemalige Schulungszimmer, nun ein neuer Tagungsraum, inspizieren Generalvikarin Schwester Ger- linde-Maria Gard (links) und Mutterhaus-Oberin Schwester M. Nikodema Hinkelmann. Foto: hf Waldbreitbach. Hel , freundlich und wohn- zum anderen war es der erklärte Wunsch
lich, so wirken heute die Räumlichkeiten der Ordensleitung, für die im Mutterhaus und Flure, wenn man das Mutterhaus der lebenden vornehmlich älteren Schwestern Waldbreitbacher Franziskanerinnen betritt. eine adäquate Lebens- und Wohnqualität zu Die erste Etappe bei der Sanierung des Mut- schaffen. Was voll und ganz gelungen ist. terhauses ist erfolgreich abgeschlossen, der Die insgesamt 20 Zimmer sind nun großzü- zweite Bauabschnitt ist Mitte August gestar- gig geschnitten und verfügen alle über ein tet. Im Frühjahr 2016 soll die Baumaßnah- barrierefreies Bad.
me, die mit einem Kostenvolumen von 4,5 Millionen Euro veranschlagt ist und bei lau- Im zweiten Bauabschnitt wird nun der Teil fendem Betrieb durchgeführt wird, fertig des Gebäudes, der hinter der Mutterhaus- kirche liegt, saniert. Hier entstehen weitere zehn Zimmer und ein so genanntes Geistli- Zwei Gründe waren es, die zur Sanierung ches Zentrum mit sechs Gästezimmern für des Mutterhauses führten. Zum einen ent- Menschen, die Einkehr halten oder Exerzi- sprach das Gebäude nicht mehr den gesetz- tien machen wollen und Begleitung durch lichen Vorgaben für den Brandschutz. Und die Schwestern wünschen. Berufung Schwester M. Jakobia Kreischer „Was ich nicht wol te, wusste ich schon als mir so viel mehr Kraft gegeben", sagt sie. Kind ganz genau", erinnert sich Schwester 1961, mit 18 Jahren, ist sie konvertiert. Als M. Jakobia Kreischer: Auf keinen Fall wol - ihre Mutter von ihren Plänen erfuhr, setzte te sie ein Leben führen wie die Menschen sie ihr jüngstes von acht Kindern kurzer- in ihrem kleinen, evangelischen Dorf an hand vor die Tür. Noch am selben Abend der Nahe. Was die junge Protestantin statt- fand Schwester M. Jakobia Arbeit und ein dessen wol te, wusste sie aber nicht. Erst als Zuhause im Krankenhaus der Waldbreitba- sie einmal im Krankenhaus in Bad Sobern- cher Franziskanerinnen. Das Leben der heim lag (hier lernte sie die Waldbreitba- Ordensgründerin Mutter Rosa faszinierte cher Franziskanerinnen kennen), wurde die junge Frau sehr: „Mutter Rosas fester ihr bewusst, dass sie sich in den Dienst der Glaube und ihr Gottvertrauen haben mich Menschen stellen wol te. Und mehr noch: tief bewegt". Nach Exerzitien in Waldbreit- Sie spürte, dass der evangelische Glaube bach waren alle Zweifel verflogen: So einer nicht ihre spirituelle Heimat war: „Davon Frau wol te sie nachfolgen und ist 1965 ein- konnte ich nicht leben, das Katholische hat getreten.


„Wo Gott mich braucht, da bin ich da" Eigentlich ist Schwester M. Marta Rodrigues nicht mehr in der Pflege tätig. Aber ab und zu packt sie noch mit an. Schwester M. Berta Schirra freut sich über ihren Besuch. Fotos: al Schwester M. Marta Rodrigues aus Portugal wurde in Völklingen Waldbreitbacher Franzis-
kanerin, arbeitete in Brasilien, Portugal und Deutschland – heute lebt sie im Mutter-Rosa-
Altenzentrum
Trier (al).
„Alles war Gottes Fügung", so be- Am 26. Juli 1965 verbrachte sie vier Tage im
schreibt Schwester M. Marta Rodrigues ihren Mutterhaus in Waldbreitbach. „Das war so- Lebensweg. Ihre Stationen waren so unter- zusagen mein Postulat", erklärt sie. Da ihre schiedlich wie ihre jeweiligen Aufgaben viel- Deutschkenntnisse noch nicht gut genug wa- fältig. „Wo ich bin, da bin ich gern", sagt die ren, hatte die Ordensleitung entschieden, gebürtige Portugiesin. Gemeinsam mit einer dass sie ihr Noviziat in der Mission in Brasili- Gruppe junger Frauen war sie 1964 der Ein- en beginnen solle. „Das war eine große Ehre ladung eines Steyler Missionars gefolgt, der für mich", so Schwester M. Marta, denn die Helferinnen für den Krankenpflegedienst in Mission hat sie sehr interessiert. Ihren Eltern Deutschland suchte. Als sie als junges Mäd- und ihrem Verlobten schrieb sie erst einen chen ins St. Michael-Krankenhaus Völklin- Tag vor ihrem Eintritt einen Brief. „Ich hatte gen kam, da war für sie ein Ordensleben ei- nicht den Mut und Angst, ich würde doch aus gentlich fern jeder Vorstel ung. Zu Hause Mitleid heiraten und nicht meinem Herzen wartete ihr Verlobter und eigentlich wol te sie und meiner Berufung folgen", gibt sie zu.
nur ein Jahr bleiben. Nun ja, eigentlich … In Brasilien besucht sie wieder die Schule, ar- „Schon als Kind hatte ich hin und wieder den beitet in der Jugendpastoral, gibt Unterricht Gedanken, Ordensschwester zu werden", er- in der Nähschule und hilft im Mädcheninter- innert sich Schwester M. Marta. Aber ihre nat. „Aber eigentlich wol te ich immer Kran- Eltern waren strikt dagegen und später kam kenschwester werden", erzählt sie. Für diesen die Liebe. In Völklingen lernte sie die Wald- Berufswunsch geht Schwester M. Marta wie- breitbacher Franziskanerinnen kennen – und der nach Deutschland zurück. Von 1971 bis der Gedanke an ein Ordensleben war wieder 1974 absolviert sie in Bad Neuenahr ihre ganz nah. „Das hat mich umgetrieben", er- Ausbildung. Parallel zum Unterrichtsstoff zählt Schwester M. Marta und anfangs hat sie muss Schwester M. Marta Deutsch lernen sich niemanden anvertraut. Nach ein paar und bindet sich 1973 mit den Ewigen Gelüb- Monaten offenbarte sie dem Steyler Missio- den an die Ordensgemeinschaft. „Das waren nar ihren Wunsch. Dieser redete kurzerhand sehr intensive und ausgefül te Jahre", so mit der Oberin des Krankenhauses. „Und Schwester M. Marta.
dann ging alles ganz schnel ", denkt Schwes- ter M. Marta lachend zurück, „denn die Obe- Dass sie ihre Ewigen Gelübde feiern konnte, rin hatte sich das schon gedacht". das verdankt sie eigentlich Schwester M. Gui-


donis Schwarz. „Meine Familie hatte mir nie Maria Breit nach Portugal. Und auch dort verziehen, dass ich Ordensschwester gewor- warteten vielfältige Aufgaben auf die Schwes- „Wo Gott mich braucht, da bin ich da" den bin", erinnert sich Schwester M. Marta. tern. So arbeitete Schwester M. Marta in ei- „Aber ich hatte die Vorstel ung, dass ich mit nem Behindertenheim, in einer Psychiatrie, allen im Reinen sein sol te, bevor ich mich im Sekretariat der dortigen Diözese, in einem ewig verspreche". Schwester M. Guidonis Labor sowie ehrenamtlich in der Pfarrei und kümmerte sich um eine erfolgreiche Aussöh- in einer Altenhilfeeinrichtung. „Natürlich nung. Dafür ist ihr Schwester M. Marta heute nicht alles gleichzeitig", sagt sie lachend, noch sehr dankbar.
„aber ich habe gern viel zu tun".
Nach ihrer Krankenpflegeausbildung ging In Portugal blieb Schwester M. Marta neun Schwester M. Marta 1974 wieder nach Brasi- Jahre. 2004 kehrt sie nach Trier zurück. „Por- lien. Dort baute sie eine Krankenpflegeschule tugal war eine lehrreiche Zeit, aber gebraucht mit auf. Um dort unterrichten zu können, wurde ich in Deutschland". Im Mutter-Rosa- studierte sie nochmal drei Jahre. Seit 1976 Altenzentrum kümmert sie sich als Kranken- kümmerte sie sich in Brasilien auch ums No- schwester um ihre älteren Mitschwestern und viziat und begleitete junge Frauen auf ihrem arbeitet auch wieder in der portugiesischen Weg in die Ordensgemeinschaft. Dafür ging Gemeinde.
sie erneut zur Schule und besuchte einen Theologiekurs. Beide Aufgaben machten ihr Erst als sie 70 wird, 2012, tritt sie ein wenig Freude, „aber mit der Krankenpflegeschule kürzer. „Ich bin jetzt Mädchen für alles", war ich verheiratet", erzählt sie lachend. „Ich sagt sie lachend. Regelmäßig übernimmt sie wol te eigentlich nicht gehen". Aber wieder die Fahrdienste für ihre Mitschwestern, einmal nur eigentlich … In Exerzitien, die sie kümmert sich ein wenig um die Kapelle, ist 1988 kurz vor dem Regionalkapitel besuchte, Kommunionhelferin in der Pfarrei und ist hatte sie ein besonderes spirituelles Erlebnis. natürlich noch immer für ihre älteren Mit- „Die Bibelstelle ‚Die Rückkehr der Jünger schwestern da, „aber eigentlich nicht mehr und die Speisung der Fünftausend‘ machten in der Pflege". Doch auch das nur wieder mich stark", berichtet sie. „Wenn ein kleiner eigentlich . Als ich mit ihr zum Ende unse- Junge alles hergeben kann, dann kann ich das res Gespräches durchs Haus gehe, da fasst auch". So bot sie dann ihrer damaligen Gene- sie kurzerhand mit an, als eine pflegebe- ralvikarin Schwester Emanuela Henneken dürftige Mitschwester neu gelagert werden an: „Ich bin bereit hinzugehen, wo du mich muss. „Wo Gott mich braucht, da bin ich brauchst" – und das war in Deutschland.
da" – so einfach ist das für Schwester M. In Bonn besuchte Schwester M. Marta wieder einen Deutschkurs und arbeitete anschlie- ßend als Pastoralreferentin in Neuss und Düsseldorf für die portugiesische Gemeinde. Obwohl sie in dieser Arbeit sehr aufging, wie sie selbst sagt, blieb sie dort nur etwa drei Jah- re. 1991 unterstützte sie für ein paar Monate Schwester M. Wendelina Beyer in Merxheim in der ambulanten Krankenpflege, bevor sie nach Trier versetzt wurde. Dort arbeitete sie mit einer halben Stelle als Krankenschwester und mit einer halben Stelle als Pastoralrefe- rentin in der Trierer portugiesischen Ge- meinde. „Da war ich wieder in meiner Welt – Krankenpflege und Pastoral".
Einen Traum hatte Schwester M. Marta noch: In ihrer Heimat Portugal eine Schwestern- gruppe aufzubauen. 1994 gab das Generalka- pitel dafür grünes Licht und Schwester M. Marta ging 1995 gemeinsam mit Schwester Auch für ihre älteren Mitschwestern ist sie da. Schwester M. Ilga Krautscheid und Schwester Petra- M. Viventia Stark (rechts) freut sich über die Unterstützung.


Franziskus hat ihr Mut gemacht „Bei uns wird sehr viel gelacht", freut sich die Postulantin Yasmin Fengler, das passe wunderbar zu ihr. Das glaube ich sofort, schließlich müssen wir auch während unseres Gesprächs immer wieder lachen.
Yasmin Fengler ist Postulantin bei den Waldbreitbacher Franziskanerinnen und lebt seit
Ende April auf dem Klosterberg
Waldbreitbach (fs). Ah, also sitze ich einem wenn sie manchmal die Großstadt vermisst
richtigen Trekkie gegenüber, denke ich mir (ganz besonders die öffentlichen Verkehrs- im Stillen, als mir Yasmin Fengler von ihrer mittel, wie sie zugibt), fühlte sie sich schon Leidenschaft für Science Fiction und die nach wenigen Wochen in der Ordensge- Fernsehserie Star Trek erzählt. Wer hätte das meinschaft sehr wohl. „Hier habe ich viele schon gedacht von einer jungen Frau, die liebe Schwestern um mich herum", sagt sie plant, ein Leben als Ordensschwester zu und ist dankbar, dass einige Ordensfrauen führen? Aber besonders dieses kleine Hobby auch in ihrem Alter sind. Besonders gefallen macht mir die junge Frau mit ihrer fröhli- ihr die Fröhlichkeit und der Humor der chen Art noch ein Stück sympathischer. Schwestern. „Bei uns wird sehr viel gelacht", Denn schließlich beweist es einmal mehr, freut sich Yasmin, das passe wunderbar zu dass es ganz normale Menschen mit ganz ihr. Das glaube ich sofort, schließlich müs- normalen Interessen sind, die sich für ein sen wir auch während unseres Gesprächs Ordensleben berufen fühlen können. Und immer wieder lachen.
die den Mut haben, ihrer inneren Stimme, oder besser gesagt dem Ruf Gottes zu folgen Der Umzug nach Waldbreitbach war für die – so wie Yasmin. junge Frau sehr stressig. In relativ kurzer Zeit hat sie ihre Wohnung gekündigt und Anfang Dezember letzten Jahres begann die ihren Job als examinierte Altenpflegerin bei 33-Jährige bei den Waldbreitbacher Franzis- einem ambulanten Pflegedienst aufgegeben: kanerinnen ihre Kandidatur, im August „Einfach alles ist anders", gibt Yasmin zu, wechselte sie ins Postulat, in den zweiten „aber ich bin sehr froh, hier zu sein". Schritt Abschnitt der Ordensausbildung. Im April für Schritt lernte sie die Gemeinschaft und hat sie ihre Zelte in ihrer Heimatstadt Essen das Ordensleben immer besser kennen. Da- abgebrochen, um erst in Haus Emmaus und für ist die Zeit der Kandidatur genau richtig. jetzt in Haus Nazareth auf dem Waldbreit- „Hier können die Frauen erst einmal den bacher Klosterberg zu leben. Und auch Orden in Ruhe kennenlernen und erfahren, was es heißt, in einem Konvent zu leben", er- schwestern in Essen verbrachte Yasmin klärt Schwester M. Michaele Rohde, die die Fengler auch einige Tage im „Kloster auf Formation, also die Ausbildung neuer Or- Zeit". „Da hat sich bei mir ein Schalter um- densschwestern, in der Gemeinschaft leitet. gelegt", erzählt sie, „vorher hatte ich irgend- wie Hemmungen zu beten, danach konnte Für die Franziskanerinnen ist es als karita- ich es auf einmal, das war gut". Im An- tiver Orden selbstverständlich, ihre Spiri- schluss hat sie sich ernsthaft auf die Suche tualität sowohl im Gebet als auch in der nach einer Gemeinschaft gemacht und sich Arbeit zu leben. Diese Lebensweise wird unterschiedliche Lebensweisen angeschaut auch schon den Kandidatinnen näher ge- – manchmal auch nach dem Zufal sprinzip: bracht. So arbeitete Yasmin Fengler in der „Klosterführer auf, Augen zu und mit dem Altenpflege im Margaretha-Flesch-Haus in Finger auf eine Gemeinschaft tippen", be- Hausen, einem Alten- und Pflegeheim, in richtet sie lachend von ihrer anfangs dem viele pflegebedürftige Waldbreitbacher manchmal wil kürlichen Auswahl. Diese Franziskanerinnen leben. Seit sie Postulan- Erfahrungen waren für sie sehr wertvol , tin ist, absolviert sie verschiedene Praktika „aber es war alles nicht das, was ich wirklich innerhalb der Gemeinschaft, zum Beispiel suchte".
in der Küche. Im Praktikum ist sie aber zeit- lich nicht mehr ganz so eingespannt, denn Dass die Wahl schließlich auf einen franzis- „im Postulat richtet sich das Augenmerk kanischen Orden fiel, war allerdings kein stärker auf das gemeinsame geistliche Le- Zufall: Die Geschichte von Franz von Assisi ben, auf das Evangelium und die Spirituali- hat sie schon seit ihrer Kindheit fasziniert tät", erklärt Schwester M. Michaele.
und „das Lied ‚Laudato si' war immer schon eins meiner Lieblingslieder". Sie bewundert Kennengelernt hat Yasmin Fengler die Ge- die Stärke des Heiligen, der sich von allen meinschaft über das Internet. 2012 googelte materiellen Dingen befreit und für seine Be- sie nach franziskanischen Gemeinschaften rufung auch gegen den Widerstand seiner und die Homepage der Waldbreitbacher Familie durchgesetzt hatte: „Franziskus zog Schwestern hat ihr auf Anhieb gefallen. Ers- das durch, das hat mir Mut gemacht". Nicht te Begegnungen mit Schwester Margaretha- zuletzt, weil auch ihre Familie anfangs große Maria Becker haben ihren Eindruck dann Bedenken hatte, als sie von ihren Ordens- bestätigt: „Ich hatte von Anfang an ein gu- Plänen erfuhr, und es zu einigen Auseinan- tes Bauchgefühl". Der Kontakt verlief an- dersetzungen kam. „Mittlerweile geht es fangs zwar recht leise, zeitweise war auch ganz gut", freut sich Yasmin. Ihre Verwand- „Funkstille", denkt Yasmin zurück. Im Juni ten haben sie in Waldbreitbach besucht und 2014 verbrachte die junge Frau dann aber viele ihrer Ängste und Vorurteile abbauen spontan ein verlängertes Wochenende in können. Auch die meisten ihrer Freunde, Waldbreitbach. „Ich habe mich mit den mit denen sie sich übrigens immer noch Schwestern so gut unterhalten, und obwohl möglichst regelmäßig trifft, wissen Bescheid ich so spontan vor der Tür stand, haben sie und unterstützen sie.
mich herzlich aufgenommen, das war ein- fach tol ". Ab diesem Zeitpunkt war sie in Ob die Waldbreitbacher Franziskanerin- kürzeren Abständen Gast auf dem Kloster- nen wirklich ihr neues Zuhause werden und Yasmin die kommenden Schritte der Ordensausbildung vom Noviziat bis zur Dies war allerdings nicht ihre erste Erfah- ersten Profess, also dem ersten bindenden rung mit Ordensgemeinschaften. Eine spi- Versprechen, weiter mit den Ordensfrauen rituelle Sehnsucht verspürte sie schon als aus dem Wiedtal geht, wird sie noch her- Jugendliche, erinnert sie sich. Erst habe sie ausfinden müssen. Eine so wichtige Ent- diese Gedanken weit von sich geschoben. scheidung braucht ihre Zeit. Dass sie aber Richtig losgelassen haben sie sie aber nicht. auf einem guten Weg ist, hat ihr besonders 2007 ist Yasmin, die ursprünglich evange- eine bestimmte Situation gezeigt, die die lisch war, zum katholischen Glauben kon- junge Frau intensiv berührt hat: „Als vertiert. Mit ihrer Firmpatin (eine Ordens- Schwester Dorothea-Maria Mitte März ihre schwester, die sie während einer Zugfahrt Professerneuerung feierte", so Yasmin, „da kennengelernt hatte) führte sie viele Glau- habe ich in mir tief den Wunsch verspürt: bensgespräche und bei den Franziskus- Ja, das will ich auch".


Frage nach dem Sinn des Lebens Schwester M. Antonia Poncelet und Einrichtungsleiter Hermannjosef Berg bei der Eröffnung Foto: hf Bad Breisig. Energie und Sehnsucht, so ist
tasie, Erinnerungen und Freude vermitteln die Ausstel ung im Marienhaus Senioren- und ihn gleichzeitig zum Nachdenken und zentrum St. Josef in Bad Breisig betitelt, Meditieren anregen. Das nämlich lässt die Bilder von Schwester M. Antonia Pon- Sehnsüchte wach werden, und die Sehn- celet zeigt. Seit bald 25 Jahren malt die sucht stel t immer auch die Frage nach dem Waldbreitbacher Franziskanerin, die 20 Sinn des Lebens.
Jahre in Brasilien gearbeitet hat und heute im Margaretha-Flesch-Haus in Hausen als Die Bilder von Schwester M. Antonia Pon- Seelsorgerin tätig ist. Sie tut dies zur eige- celet sind bis Ende des Jahres im Marien- nen Entspannung, vor allem aber, um ih- haus Seniorenzentrum St. Josef in Bad Brei- rem Glauben Ausdruck zu geben. Einige sig zu sehen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf Bilder, die sie vorzugsweise mit Acrylfar- ihrer Bilder unterstützt die Waldbreitbacher ben auf Leinwand malt, sind gegenständli- Franziskanerin das Kinder-Projekt Madre cher Art; andere gehen bis ins Abstrakte. Rosa ihrer Gemeinschaft in Brasilien, das Schwester M. Antonia selbst möchte dem Projekt Familien in Not und die Arbeit der Betrachter mit ihren Bildern Energie, Fan- Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung. Gebetsstunde für die Trierer Synode
28. Oktober 2015, 18 Uhr
Impulse, Informationen, Impressionen Winterkino (Besinnungsangebot)
6. bis 7. November 2015
56588 Waldbreitbach Telefon: 02638 81-1080 Impulsexerzitien „angesehen"
Telefax: 02638 81-1083 16. bis 21. November 2015
Missionsbasar
21. und 22. November 2015,
Waldbreitbacher Franziskanerinnen BMVA jeweils ab 11 Uhr
Redaktionsteam:
Schwester M. Gertrud Leimbach,
Weihnachtsfreude entdecken
Schwester M. Wilma Frisch, Heribert Frieling, Anja Loudovici, Andrea Schulze, 12. bis 13. Dezember 2015
Franziska Sprenger
Layout:
Danuta Laude, Anne Orthen
Weitere Termine und Infos: Heinrich Lauck GmbH, Flörsheim am Main

Source: http://www.marienhaus-service2.de/media/pdf/horizont_15_04/files/assets/common/downloads/Echo%202013-02.pdf

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FICHE DE DONNÉES DE SÉCURITÉ Conformément au règlement (CE) n° 1907/2006 StoPur VR 100 Komp. A SECTION 1: IDENTIFICATION DE LA SUBSTANCE/DU MÉLANGE ET DE LA SOCIÉTÉ/L'ENTREPRISE 1.1 Identificateur de produit StoPur VR 100 Komp. A 1.2 Utilisations identifiées pertinentes de la substance

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vulnerable versions. Dr Catherine Bennett of the University of Melbourne grimly informs us: "Today up to 95% of the bacteria causing common skin infections (e.g. boils) are penicillin-resistant" (see pp.22–24). The problem, however, is not just with the diseases. Stephen Luntz, Editor, Issues Chlamydia can be cured with a dose of antibiotics, but