Der alltag

fängt am Sonntag an
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der Herr. (3. Mose 19,18) s ist der 1. September 2001. In Israel beginnt das neue Schul-jahr. Die zwei heißesten Sommermonate, Juli und August, sind vorbei und damit die Sommerferien. Im südafrikanischen Durbanhetzen Araber gegen Israel, bezeichnen den jüdischen Staat als ras-sistisch und vergleichen seinen Umgang mit den Palästinensern mitdem Holocaust. Ich sitze im Schulhof einer israelischen Grund-schule und schaue der Begrüßungszeremonie für die Erstklässler zu.
Unmittelbar neben mir steht eine Gruppe von Polizisten. Man befürchtet Terroranschläge von islamischen Extremisten auf Schu-len und Kindergärten, vor allem an solchen Versammlungen vonKindern am ersten Schultag.
Unter dem Transparent »Schalom Erste Klasse« kommen die Erstklässler herein. Jeder Schulanfänger wird von einem älterenSchulkameraden aus der fünften oder sechsten Klasse an der Handhereingeführt. Die Großen bleiben noch eine ganze Zeit lang beiden ihnen jeweils anvertrauten Sprösslingen sitzen. Einmal proWoche werden sie während des ganzen Schuljahres für die Neuan-fänger da sein und sich Spiele und Überraschungen ausdenken.
Die Direktorin der Schule spricht ein Grußwort. Darin redet sie von einer »schweren Zeit«, von »Problemen mit unseren Nach-barn«. Sie erwähnt auch den 17-jährigen Jungen aus unserem Ort,der im Juli von Terroristen erschossen wurde. Der Grundton ihrerRede aber ist voller Hoffnung und Freude. Niemand würde dieserengagierten Frau anmerken, dass auch sie in diesem zermürbendenKrieg um Israels Existenzrecht einen Sohn verloren hat. Er ist vordrei Jahren im Kampf gegen die radikal-islamische Hisbollah imSüdlibanon gefallen.
Dann sind die Zweitklässler dran, die ihren Nachfolgern zeigen, wie gut sie sich in einem Jahr eingelebt haben und wie schön sie schon lesen können. Es wird gesungen und getanzt. Ein Lied hatmich als Mutter besonders bewegt: »Es ist nicht leicht, hier Kindzu sein, jede halbe Stunde Nachrichten zu hören und zu wissen,dass irgendwo die Mutter betet und eine Träne der anderen folgt.
Es ist nicht einfach, hier Kind zu sein und in der Schule über Kriegezu lernen. Aber ich weiß, dass es unter dem blauen Himmel keinenanderen Platz gibt, an dem ich leben will .« Zum Schluss verpflichten sich die großen Schüler, ein Vorbild zu sein, und übergeben den Anfängern Papierschlüssel. Darauf stehenSchlüsselworte, die sie begleiten sollen: »Liebe«, »Freundschaft«,»Geduld«, »Menschen ehren«, »Fairness«, »Erbteil«. Bei derÜbergabe der Schlüssel wird dann beispielsweise erklärt: »Wirübergeben euch den Schlüssel ›Geduld‹. Geduld heißt, eine andereMeinung zu akzeptieren. Sie ist die Fähigkeit zu verstehen, dass wirnicht alle gleich sind. Möget ihr miteinander geduldig sein und wirauch mit euch!« Ich weiß nicht, ob ein sechsjähriges Kind das alles begreifen kann.
Aber ich bin nicht allein mit dem Eindruck, wie absurd die Beschul-digungen sind, die in Durban gegen Israel ausgesprochen wurden.
In Eilat protestiert eine Gruppe von schwarzen Arbeitern gegenden Vorwurf, Israel sei rassistisch.
34 Der Alltag fängt am Sonntag an Es gibt ein Volk, zerstreut und abgesondert unter allen V öl-kern in allen Ländern deines Königreichs und ihr Gesetz istanders als das aller Völker und sie tun nicht nach des KönigsGesetzen. Es ziemt dem König nicht, sie gewähren zu las-sen. Gefällt es dem König, so lasse er schreiben, dass man sieumbringe … (Ester 3,8-9) m Abend des 14. Adar, irgendwann in den FrühlingsmonatenFebruar, März oder April, beginnt in Israel Purim, von außen gesehen so etwas wie ein »jüdischer Karneval«, ganz bestimmteines der farbenfrohesten, fröhlichsten, vielleicht das ausgelassens-te aller jüdischen Feste. Juden feiern mit dem Purimfest die Ver-nichtung Hamans, des persischen Kanzlers, der sich vorgenommenhatte, das jüdische Volk zu vernichten. Die Ereignisse werden imbiblischen Buch Ester berichtet.
Nach Aussage von Ester 9,20-28 wurde Purim von Mordechai eingesetzt. Im zweiten Jahrhundert vor Christus war es deshalb als»Tag des Mordechai« bekannt (2. Makkabäer 15,36). Der heutegebräuchliche Name »Purim« kommt von dem akkadischen Wortfür »Los«, »puru« (Ester 9,26), und erinnert an die Lose, dieHaman geworfen hatte, um den Tag zu bestimmen, an dem derVölkermord hätte stattfinden sollen (Ester 3,7).
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Purim ein Fest des Sieges über allen Antisemitismus. Die Ausgelassenheit und die Verkleidungenwerden als »lange Nase« erklärt, die das jüdische Volk seinen Has-sern und allen vergeblichen Vernichtungsversuchen macht.
Am Tag vor Purim findet aber noch das »Ester-Fasten« statt, das daran erinnert, wie Königin Ester und die persischen Juden dasVorgehen der jüdisch-stämmigen Königin vorbereitet haben (Ester4,16). Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fasten deshalb


orthodoxe Juden an diesem Tag. In den Synagogen werden spe- tag. Das heißt, dass viele Firmen, Geschäfte und öffentliche Ein- zielle Gebete und Schriftlesungen verrichtet.
richtungen kürzer geöffnet sind. Die Kinder haben schulfrei, aber Die Hauptsache an Purim ist das Lesen der »Ester-Rolle«, des die öffentlichen Verkehrsmittel sind wie gewöhnlich unterwegs.
biblischen Buches Ester, am Vorabend des Purimfestes in der Syna- Immerhin wurde dem Purimfest aber schon im 2. Jahrhundert nach goge. Wenn dabei der Name »Haman« genannt wird, machen vor Christus ein ganzes Traktat in der Mischna unter dem Namen allem – aber nicht nur – die Kinder möglichst viel Krach, um »den »Megillah« gewidmet. Darin wird diskutiert, wie das Purimfest Namen Amaleks auszulöschen« (vergleiche 5. Mose 25,19; 2. Mose gefeiert werden soll.
17,14). Haman wird als »Agagiter« bezeichnet (Ester 3,1) und des- In einem Schaltjahr, wie das beispielsweise im jüdischen Jahr halb für einen Nachfahren des Amalekiterkönigs Agag gehalten (1.
5765 (2004/2005) der Fall war, wird ein zweiter Monat Adar im Samuel 15,8ff.). Am Morgen in der Synagoge wird dann 2. Mose jüdischen Kalender eingeschaltet. Nach talmudischer Tradition 17,8-16 verlesen, wo erzählt wird, wie Amalek die Israeliten auf der muss das Purimfest am 14. und 15. Tag des zweiten Adar gefeiert Wüstenwanderung angegriffen hatte.
werden, weil das auch das Datum des ursprünglichen Purim war, Eine wichtige Sitte zum Purimfest ist das Versenden von Ge- das nach jüdischer Zeitrechnung in einem Schaltjahr stattgefunden schenken, besonders an die Armen (Ester 9,22). Gemeinnützige Hilfsorganisationen wissen die Purimzeit natürlich in besondererWeise für ihre Zwecke zu nutzen. Schulklassen in Israel sind damitbeschäftigt, Geschenkteller mit Süßigkeiten für Soldaten vorzube-reiten.
An keinem jüdischen Fest dürfen bestimmte charakteristische Speisen fehlen. An Purim sind es besonders die so genannten»Hamantaschen« oder »Hamansohren«, kleine, dreieckige Ge-bäckstücke, die mit Süßem gefüllt sind. Über die Anweisung desbabylonischen Lehrers Rabba, dass ein Mann aus Freude über dieErrettung des jüdischen Volkes am Purimfest so viel Wein zu trin-ken habe, bis er nicht mehr unterscheiden kann, ob er Hamanflucht oder Mordechai segnet, wird bis heute diskutiert. Es gibtallerdings orthodoxe Juden, die dieses rabbinische Gebot ernstnehmen.
In Schuschan, einer der vier persischen Hauptstädte, dem heuti- gen Susa, feierten die Juden erst am 15. Adar (Ester 9,18), weil siesich einen Tag länger gegen ihre Feinde wehren durften. Deshalbwird bis heute in Israel in den Städten, die bereits zur Zeit Josuaseine Mauer hatten (vergleiche die Mischna, Traktat Megillot 1,1),auch am 15. Adar das so genannte »Schuschan-Purim« gefeiert.
Konkret bedeutet das, dass heute in Israel das Purimfest beispiels-weise in Tel Aviv am 25. März gefeiert wird, in Jerusalem dagegenerst mit »Schuschan-Purim« am 26. März.
Purim ist ein weniger wichtiges Fest, weil es nicht in der Tora geboten wurde. Deshalb ist es in Israel auch kein gesetzlicher Feier- Jüdische Mädchen am Purim-Fest 134 Der Alltag fängt am Sonntag an

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Dissertation guido kruse

1 Einleitung In den deutschen (DAIG 2004) und US-amerikanischen (DHHS 2005) Leitlinien zur Therapie der HIV-Infektion wird das Therapeutische Drug Monitoring (TDM) bisher nur für bestimmte antiretrovirale Substanzklassen und klinische Fragestellungen empfohlen. Die Empfehlung betrifft Protease Inhibitoren (PI) und Nicht Nukleosidale Reverse Transkriptase Inhibitoren (NNRTI).

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